Kurzausflug nach Bilbao

MANAL

Mitglied
Im Mai ergab sich durch einen Errorfare die Gelegenheit zur Buchung eines günstigen AusFLUGs ;-) nach Bilbao von dem ich gestern zurückgekommen bin. Da mir die Stadt sehr gut gefallen hat will ich mal die wichtigsten Eindrücke von meinem Ausflug hier sammeln. Ich habe die Reihenfolge so gestaltet dass das allgemeine zur Stadt zuerst kommt und die ganzen flugspezifischen Infos für die Freaks weiter hinten.

Ich wünsche viel Spaß beim Lesen, hoffe dem einen oder anderen einen Blick auf eine recht unbekannte Stadt gegeben zu haben. Falls es fragen gibt stehe ich natürlich hier zur Verfügung.

Stadt:

Zur Stadt fällt den meisten das Guggenheim-Museum ein, dass man durch seine beeindruckende Architektur von Fotos kennt. Aber Bilbao bietet noch mehr als dieses Museum. Überhaupt besitzt Bilbao eine sehr schöne und abwechslungsreiche Architektur. Einerseits viele alte Gebäude mit sehr schönen Fassaden und auf der anderen Seite sehr moderen Fassaden und vor allem Brücken mit moderner, gewagter, aber auch faszinierenden Design.

Für einen groben Überblick über die Stadt reicht ein Nachmittag. Will man alle Ecken und Museen besichtigen sollte man mehr Zeit einplanen. Da ich kein Kulturfan bin hab ich mir das Guggenheimmuseum nur von außen angeschaut (beeindruckende Architektur!). Wir sind dann auf der Uferpromenade weiter entlang dem Bilbao-Fluss zur schönen Fußgängerhängebrücke gegangen. Über die rüber zur Standseilbahn am Fuß des nördlichen Hügels. Mit der Standseilbahn (einfache Fahrt 0,83 EUR) rauf zum Aufsichtspunkt auf den Hügelzug zwischen Stadt und Flughafen. Vor dort hat man einen wunderschönen Blick wie Bilbao in dem Flusstal liegt und dahinter die Berge sind. Richtung Nordwesten sieht man in nicht allzuweiter Entfernung den Atlantik (eine U-Bahnlinie führt bis zu dem Ort an der Flussmündung) und nach Norden im nächsten Tal den Flughafen.
Unten gingen wir dann weiter dem Fluss entlang zur Altstadt die im nordöstlichen Teil der Stadt liegt. Sehr schön sind die vielen autofreien Flächen an der Uferpromenade. Dann ging es kreuz und quer durch die ganze Altstadt die eine einzige große Fußgängerzone ist. Über die Lopez de Haro (der Shoppingmeile von Bilbao) mit schönen herbstlich gefärbten Alleebäumen zum zentralen Plaza Moyua mit seinem Kreisverkehr an dem alle Haupstraßen sternförmig zusammentreffen. Danach weiter durch einen kleinen Park mit Teichen und Springbrunnen zur Kongress- und Konzerthalle (hässlicher rostiger Kasten, nicht sonderlich gelungen) und dem Schiffahrtsmuseum. Da entlang des Bilbaoflusses wieder zurück zum Guggenheimmuseum.

Die Stadt ist sehr sauber und man sieht überall Putzfahrzeuge und Straßenkehrer. Auch der Straßenverkehr ist recht zivilisiert und geordnet. Die Hupe wird kaum benutzt. Einzig Rußfilter gibt es scheinbar in Bilbao keine... *hust*
Es gibt diverse Buslinien, Trambahnen und U-Bahnlinien, da wir zu Fuß gegangen sind (die Wege sind nicht so weit. Die U-Bahnhaltestellen sollten auch architektonisch beeindruckend sein, wir sind aber nicht runtergekommen.
Größenmäßig und von der Lage in einem engen Tal kann man die Stadt mit Innsbruck vergleichen.


Touristeninfo:

Gibt es mehrere in der Stadt laut Karte, wer mit dem Flugzeug kommt kann sich aber gleich am Flughafen mit allen nötigen Infos versorgen. Das Büro befindet sich in der ABFLUG-Ebene im westlichen Teil des Terminal (keine Ahnung warum das nicht im Ankunftsbereich ist wo man eher die Infos benötigt). Dort war eine freundliche Mitarbeiterin von der ich einen kleinen und übersichtlichen Stadtplan bekam und die mir auch alle Fragen in sehr gutem Englisch beantwortet hat.


Anbindung an den Flughafen:

Die Buslinie 3247 der BIZKAIBUS-Gesellschaft verkehrt im 20-Minutentakt zwischen Flughafen und der Stadt. Alle Infos und Fahrpläne gibt es auf der Homepage von Bizkaibus (->Google). Die Haltestelle am Flughafen ist auf der Ankunftsebene zum Terminal nach rechts raus (gibt glaub ich eh nur eine Bushaltestelle). Die Fahrt kostet 1,30 EUR (Stand: 08.11.2008), Fahrscheine gibt es beim Fahrer der auch anstandslos größere Scheine (20 EUR) gewechselt hat. Entwertet müssen die Fahrscheine (eher ein Kassenzettel) scheinbar nicht...

Die Busse sind alle sehr pünktlich (war allerdings auch keine Stoßzeit). Die Fahrt in die Stadt dauert 15-25 Minuten, je nachdem wo man in der Stadt hin will. Der Bus fährt direkt über die Autobahn und dem Mauttunnel in die Stadt und haltet dort an drei Stationen bevor er im Busterminal ("Termibus") endet, das im südwestlichen Teil der Stadt liegt. Wir sind gleich die erste Station ("Almeda Recalde") nach der Brücke über den Bilbao-Fluss raus da dass gleich in der Nähe vom Guggenheim Museum liegt.

Für die Rückfahrt sind wir auch dort eingestiegen. Die Haltestelle ist leider nicht ganz so einfach zu identifizieren. Es steht an der Straße zwar ein Bushaltestellenhäuschen, aber Fahrpläne und elektronische Anzeigen gibt es dort nur für die Busse der Gesellschaft Bilbobus (Stadtverkehr von Bilbao). Die Haltestelle des Flughafenbusses ist aber auch dort (Hausnummer 11 der Almeda Recalde). Der Fahrplan von der Homepage gibt leider nur die Abfahrtszeiten am Busterminal an, man muss dann 10-15 Minuten dazuzählen für die Fahrt des Busses durch die Stadt bis Almeda Recalde.

Fotos:
- Guggenheim Museum
- Mit Blumen bewachsene Hundeskulptur vor dem Museum
- Aussicht von der Bergstation der Standseilbahn auf die Stadt und die Hügel
- großzügige Uferpromenaden
- Shoppingmeile Lopez de Haro
 

Anhänge

  • BIO_01.jpg
    BIO_01.jpg
    87,7 KB · Aufrufe: 16
  • BIO_02.jpg
    BIO_02.jpg
    79,1 KB · Aufrufe: 15
  • BIO_04.jpg
    BIO_04.jpg
    70,3 KB · Aufrufe: 16
  • BIO_05.jpg
    BIO_05.jpg
    72,1 KB · Aufrufe: 15
  • BIO_06.jpg
    BIO_06.jpg
    116,3 KB · Aufrufe: 17
Zuletzt bearbeitet:
Bericht Teil 2 - für unsere Spotter ;-)

Flughafen/Anflug:

Kommen wir zu den Spotterinfos ;-)
Wir sind von Osten rein auf der Runway 30 gelandet. Der Flughafen besitzt zwei nicht ganz parallele Bahnen die auf allen Seite entweder in einem ansteigenden oder abfallenden Hang enden. Der Anflug ist sehr interessant und führt tief über Berge und Hügelketten in das Tal in dem der Flughafen liegt. Sehr beeindruckend und im Endanflug auch diverse leichtere Turbulenzen. Auf der rechten Seite kann man den Atlantik sehen, nach links viele, teilweise schneebedeckte Berge. Das Aufsetzen war recht "solide" und das Bremsmanöver recht stark. Beim Abrollen wird es einem auch klar warum. Man verlässt die Bahn über den letzten Taxiway und sieht dass es ansonsten den Abhang runtergegangen wäre...
Unser Flug ging direkt an den ersten Finger. Von dort sind die Wege durch das Terminal recht kurz.
Das Terminal hat eine beeindruckende Architektur und die Abflugebene sieht auch von innen sehr schön aus. Leider sind die Etagen drunter alle sehr eng und wirken wie in einem Bunker. Naturgemäß ist wegen der Flughafengröße das Shoppingangebot recht eingeschränkt.

Fotos:
- Anflug auf Rwy 30 in BIO
- Terminal von Bilbao
- unsere Maschine, im Hintergrund die Hügelkette die den Flughafen von der Stadt trennt
- im Inneren des Terminal
- Steigflug, unten die Atlantikküste mit Hafen
 

Anhänge

  • BIO_09.jpg
    BIO_09.jpg
    56,9 KB · Aufrufe: 20
  • BIO_08a.jpg
    BIO_08a.jpg
    43,7 KB · Aufrufe: 42
  • BIO_08.jpg
    BIO_08.jpg
    35,4 KB · Aufrufe: 18
  • BIO_07.jpg
    BIO_07.jpg
    45,5 KB · Aufrufe: 25
  • BIO_09a.jpg
    BIO_09a.jpg
    54 KB · Aufrufe: 24
Zuletzt bearbeitet:
Teil 3 - Flug

Hin ging es von MUC mit der Spanair die auf dieser Route inzwischen einen A320 einsetzt. Da dies mein erster Spanairflug war, war ich gespannt auf Kabine und Service. Die Maschine wirkt recht ordentlich, die Kabine ausgestattet mit blauen Polstersitzen. Ganz vorn gibt es durch einen Vorhand abgetrennt einige Reihen Businessclass, dahinter ohne Abtrennungen zuerst eine Klasse die sich "Avant" nennt, danach Economy+ und der Rest Economy. Ich habe keine Ahnung wie sich dieses 4-Klassensystem zusammensetzt, wie die Klassen sich unterscheiden und wieviel von welcher Klasse gebucht war und wer was bekommt. Weiter vorne ist der Sitzabstand jedenfalls größer als hinten. Dort war es ordentlich eng, meine Knie waren auf Anschlag mit der Sitztasche. Da aber die Auslastung miserabel war (waren höchstens 50 Personen, gingen alle in einen Bus in MUC rein) hatte ich den ganzen Sitzblock für mich allein. Mein Kumpel hat auch ziemlich weit vorne einen Sitzplatz auswählen können, ich hab mich für bessere Sicht nach unten weit hinter dem Flügen auf 25A niedergelassen (Fenster ist optimal positioniert).

Aufgefallen ist als erstes, dass die Ansagen nur in spanisch und englisch waren, wobei beides EXTREM schnell gesprochen wurde. An Bord drei Flugbegleiter (ein Mann, zwei Frauen), die alle weder überfreundlich noch unfreundlich waren. Fotografieren bei Start und Landung empfehle ich nur wenn die Flugbegleiter es nicht sehen, eine hat mich im Sinkflug auf spanisch angeschnauzt und wollte wohl dass ich die Kamera wegpacke...
Der Service war auch ganz ok, es gab gratis eine kleine Snackbox in der zwei Sandwiches (Käse und Schinken) und eine Tasse waren. Dazu einen Saft (soviel ich gesehen habe gabe es nur eine Auswahl an Säften) und Kaffee/Tee. Informationen aus dem Cockpit gab es keine, ebenfalls keinerlei Infos zur Route. Die kleinen Klappbildschirme im Airbus wurden nur für die Safeties ausgefahren.
Alles in allem ein positiver Eindruck einer Airline die dieses Jahr durch den Madrid-Unfall nur negativ in den Schlagzeilen war.

Zurück sind wir in Spanair-Codeshare mit Lufthansa-Cityline auf dem CRJ900 geflogen. Boarding in die lange dünne Angströhre (wie lang will Bombardier den Flieger denn noch machen?) war auf einer Außenposition. Der CR9 ist eine sehr schöne Maschine, auf meinem Platz (10A, erste Reihe Eco, die Trennung ist variable durch den Vorhang) hatte ich angenehmen Fußraum, dürften 3-4 Inch mehr Beinfreiheit gewesen sein als auf dem Hinflug bei JK. Auch Geräuschentwicklung in der Kabine sehr angenehm. Es kommt richtig das Gefühl auf in einem Privatjet zu sitzen. Beschleunigung und Steigleistung auch sehr ordentlich. Einzig die Anordnung der Fenster ist Kritikwürdig. Da der CR9 verglichen mit "normalen" Airlinern nur relativ wenig Fenster besitzt muss man sich fast immer ziemlich verbiegen um raussehen zu können. Auch kann es vorkommen dass man in einer Reihe sitzt die überhaupt kein vernünftiges Fenster hat. Dann ist das vordere auf Höhe der Vordersitzlehne und das hintere auf Höhe der eigenen Lehne. Da alles ein Nachtflug war, wär es mir nicht so wichtig gewesen wenn ich Pech gehabt hätte. In Reihe 10 hatte ich Glück und man hat zumindest ein komplettes Fenster, wenngleich man sich auch hier ziemlich weit nach vorne lehnen muss. Unterwegs gab es dann als Snack eine Schinken- bzw. Käsesemmel und eine kleine Packung Giotto. Beides zusammen in eine interessant konstruierte doppelte Papiertüte. Dazu insgesamt drei Getränkerunden.
Auch der Lufthansaflug war nur sehr bescheiden ausgelastet. Dürften so um die 30 Personen gewesen sein. Neben mir und auf vielen anderen Plätzen war was frei und die letzten Reihen komplett leer. An Bord zwei freundliche Flugbegleiterinnen. Auch interessant ist das Klo im CR9, war glaube ich das engste das ich je in einem Flugzeug erlebt habe. Man konnte sich da nur mit Mühe umdrehen. Auch bei LH keine Fluginfos aus dem Cockpit.

Fotos:
- Unser Spanairflug in MUC
- Die Imbissbox von JK
- Kabine Spanair A320
- CRJ900 von LH für den Rückflug kommt an in BIO
- die interessante Doppeltüte mit Semmel und Nachspeise
 

Anhänge

  • BIO_10.jpg
    BIO_10.jpg
    41,1 KB · Aufrufe: 20
  • BIO_11.jpg
    BIO_11.jpg
    33,9 KB · Aufrufe: 31
  • BIO_12.jpg
    BIO_12.jpg
    59,3 KB · Aufrufe: 30
  • BIO_13.jpg
    BIO_13.jpg
    38,9 KB · Aufrufe: 29
  • BIO_14.jpg
    BIO_14.jpg
    28,7 KB · Aufrufe: 30
Letzter Teil - Route und Buchung

Die Route

Ging jedesmal relativ gerade aus von MUC RIchtung Westen raus bzw. rein. An Zürich und Genf vorbei weiter bis Bilbao. Gegenrichtung identisch. Start in BIO wieder auf der Rwy 30, danach eine Rechtskurve auf den Atlantik raus und nach einiger Zeit wieder Richtung Südost auf das Festland zurück und dann ziemlich geradeaus auf die 08R in MUC.
Leider war bis zu den Pyrenäen fast alles bedeckt. Die Schweizer Alpen haben ein bißchen rausgeschaut, das Matterhorn war erkennbar. Unterwegs gab es vor dem Sinkflug mal einige Turbulenzen in der Höhe bei denen die Signs angingen, ansonsten der wacklige Anflug auf BIO.


Buchung/Checkin

Ein Extrapunkt in dem Bericht weil es doch etwas exotisch war. Der vermutliche Errorfare ging damals für kurze Zeit nur über das amerikanische Reiseportal orbitz.com. Zusammen mit dem äußerst günstigen Dollarkurs war der Flug ein absolutes Schnäppchen. Wir haben inkl. Steuern hin und zurück unter ca. 45 EUR gezahlt. Scheinbar entfielen für irgendwelche Tickets der billigen Buchungsklassen ein Teil der Steuern. Sobald es die E-Klasse auf einem Flug nicht mehr gab war der Flug gleich wesentlich teurer und es betraf nur Spanairflüge von Deutschland nach Spanien und zurück, wobei BIO am günstigsten war.
Da auch die Codeshare-Flüge von LH möglich waren war es eine nette Sache auch mal den CR9 noch zu testen. Und kombiniert mit dem Mittagsflug von Spanair hin eine für Kurztrips günstige Abendverbindung zurück zu bekommen.

Bei Orbitz bekommt man einen recht langen Buchungscode der aber ansonsten nicht nutzbar ist, außer man weiß wie man den Standardbuchungscode daraus extrahiert. Den bekommt man wenn man die Stellen 9-14 rausnimmt. Mit dem kann man dann z.B. hier bei Worldspan seine eigene Buchung anzuschauen oder auch bei LH versuchen einen Webcheckin zu machen.

Webcheckin gab es bei Spanair leider nur für wenige Routen und auch nur für Spanairflüge, damit entfielen unsere beiden Flüge. Ich hab am Vortag aber ausprobiert was LH mit dem Buchungcode anfangen kann und war erfreut, dass ich damit auf beiden Flügen Webcheckin machen konnte (mit Buchungscode und Name) und ich so freie Wahl bei den Sitzen hatte :-) .

Weiß zwar nicht warum das bei mir funktioniert hatte, bei meinem Kumpel hat die LH-Seite nichts mit dem Buchungscode anfangen können obwohl bei Worldspan die Buchung auch eingetragen war und wir das gleiche damals gebucht haben. Er musste jedenfalls in MUC am Schalter einchecken (Automatencheckin ging auch nicht) die anscheinend auch etwas verwundert über die Buchung waren. Am Flughafen hab ich mir noch echte Boardingcards am Automaten geben lassen. Der Automat hat mir dabei auch gleich den Rückflug ausgespuckt.

Interessant war, dass scheinbar der Automat in BIO beim Boarding mit meiner Boardingcard nicht ganz zufrieden war. Jedenfalls wurde dann erstmal rumtelefoniert, am Computer rumgetippt und viele Notizen auf den abgerissenen Abschnitt gemacht. Nach 5 Minuten hat man mich dann auch noch als letzten in den Bus zum Flieger gelassen. Keine Ahnung was bei diesen Orbitz-Buchungen passiert, jedenfalls sind die wohl nicht ganz der Standard. Bin froh dass ich mir eine "echte" Boardingcard für den Rückflug in MUC schon ausdrucken hab lassen. Weiß nicht wie die bei dem A4-Ausdruck vom Webcheckin erst geschaut hätten ;-)
 
Zurück
Oben