Japan und Taiwan, Momentaufnahmen aus Asien

martin67

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Kapitel 1: Vorbereitungen, und "Auf geht's"

77 ist in Japan eine Glückszahl und der eigentliche Grund dieser Reise. Ich hole mal kurz etwas aus, für diejenigen, die mich nicht kennen. Meine Frau ist aus Japan, deshalb leben meine Schwiegerleute in diesem wunderschönen Land. Unsere kleine Tochter, die ist mittlerweile 5 Jahre alt, möchte natürlich gerne ihre Großeltern sehen, die sie die meiste Zeit eher als Cyberopa und Oma via Skype wahrnehmen muß. Für mich ist Japan zur zweiten Heimat geworden, die ich fest in mein Herz geschlossen habe.

Also, 77 ist die Glückszahl, 77 Jahre ist mein Schwiegervater alt geworden, ein guter Grund für ein Fest im Kreise der Familie. Wegen der Erdbebenkatastrophe konnten wir im vergangenen Jahr nicht fliegen, wir trafen uns hier in Deutschland.

Eine wirkliche Vorbereitung gab es nicht, dafür sind wir mittlerweile zu Reiseerfahren (speziell nach Japan), natürlich Packen, ein paar Dinge vergessen, klar. Unsere Kleine liebt Flugzeuge und wollte schon lange mal wieder mitfliegen. Als Hallbermooserin wächst sie direkt im Umfeld des Münchner Airports auf und Flugzeuge gehören hier einfach dazu. Zumal ihr Papa eine durchaus positive Einstellung zum Flugverkehr hat.

Für die vergangenen Trips nach Japan hatten wir eigentlich immer einen Direktflug mit Lufthansa gewählt, um die Zeit im Flieger für unsere Tochter nicht allzu lange auszudehnen. Dieses Mal war es etwas anders. Lufthansa und ANA, die beide Direktflüge von MUC nach Tokyo anbieten, waren zum Zeitpunkt der Buchung recht teuer, die Wahl fiel auf die holländische KLM, eine Umsteigeverbindung via Amsterdam. Mit KLM hatte ich eigentlich immer gute Erfahrungen gemacht, auch ist AMS zwar teuer beim Zwischenstop, aber relativ angenehm zum Umsteigen.

Ich liebe das Gefühl, am Flughafen zu sitzen, die Spannung, bevor es dann wirklich losgeht. Meistens stehe ich am Fenster im Wartebereich und schaue zu, was sich so am Vorfeld tut.

Unser Flieger, erstmal was kleines, eine E190, war gerade angekommen. Übrigens das erste Mal für mich im Embraer-Jet.

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Bis zum Boarding war noch ein paar Minuten Zeit, "Wir lieben Fliegen" stand auf der Condor Boeing 757, wir auch.

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Früher gab's auf den Flügen nach Amsterdam noch eine Brotzeit, ich erinnere mich an 1995, auf dem Weg nach Australien, Brez'n und Leberkas war da auf der Karte, ein schöner Abschied. Auf dem jetzigen Flug gab es nur Cracker und ein Getränk. Aber, man konnte zwischen süß und salzig wählen, bei den Crackern. Und, nachdem es ein internationaler Flug war, konnte ich mich direkt mal ans Heineken gewöhnen.

In Amsterdam wartete dann eine 747 auf uns, ein Combifrachter mit dem Namen "City of Melbourne". Bei meinen früheren Flügen hatte ich noch nie einen Combi. Ich mag die 747 gerne, man hat als dreiköpfige Familie immer die Chance auf die drei Plätze auf der Fensterseite. Davon abgesehen, die 747 ist einfach schön. Ein erhabener Vogel.

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Innen war das etwas komisch, der Flieger hörte mittendrin auf, da war eine Wand. Hinten war der Frachtraum.

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Die Beladung dauerte etwas länger, wir hatten beim Abflug eine kleine Verspätung. Leider hatten wir einen dummen Sitzplatz. Das stellte sich bei der Essensausgabe raus, das wirklich interessante japanische Gericht war bereits vergriffen. Die Nudeln mit Käse habe ich als Käsenichtesser zurückgehen lassen, dafür brachte mir der Purser Cup-Noodles. Naja!

Das Inflight-Entertainment ist gut bei KLM, der Service professionell, die Flieger modern und gut ausgestattet. In Tokyo angekommen waren wir erstmal froh, daß der Schnüffelhund unsere Leberwurst nicht entdeckt hat, Fleisch ist zur Einfuhr nach Japan verboten. Wir nahmen dann einen Airportbus nach Hachioji, dem Wohnort meiner Schwiegerleute. Als meine Frau sagte, daß es hier recht exotisch aussehen würde, habe ich große Augen bekommen. Eigentlich ist sie die Japanerin. Übrigens war es zunächst mal richtig heiß in Tokyo, 35°C mit einer drückend schwülen Luft. Die Gewitter kamen dann am Abend.

Der zweite Teil folgt morgen!

Martin
 
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Kapitel 2: "Kawaii"

Der Rest des Ankunftstages und der zweite Tag standen im Zeichen der Familie, hier und dort ein Willkommensbesuch, Mitbringsel (z.B. die erwähnte Leberwurst) verteilen, und das eine und andere Anstoßen, verbunden mit einem inbrünstigen "Kampai".

Am dritten Tage aber, da kam ein erster Höhepunkt im Sightseeingprogramm für unsere Tochter. Eigentlich hatten wir Tokyo Disneyland vorgehabt, das ist aber eher was für etwas ältere Kinder. Nun gibt es in Japan dieses kleine, weiße Mangakätzchen ohne Mund, aber mit rotem Schleifchen im Haar, die einen einen Siegeszug in die Herzen vieler Kinder auf der ganzen Welt angetreten hat, "Hello Kitty". Findet man so ein Tierchen in einer Auslage, kann man mit Sicherheit davon ausgehen, daß irgendein Mädchen "KAWAII" ruft, was eigentlich süß bedeutet, aber irgendwie viel umfassender, süßer ist.

Der Erfinder dieser Katze und vieler anderer "Kawaii-Tierchen" ähnlicher Machart, die Firma Sanrio, hat dieser Tierfamilie ein Freizeitland errichtet, einen Traum in Rosa und Pink, das "Sanrio Puroland". Ach so, ich wollte eigentlich erzählen, daß unsere Tochter als halbe Japanerin natürlich ein riesen Fan von "Hello Kitty" ist und mit entsprechenden Spielzeugen aud dieser Ecke ausgesprochen gut versorgt ist. "Sanrio Puroland" kann kein Mensch richtig aussprechen, noch weniger kann man sich darunter vorstellen, wir fuhren daher ins "Hello Kitty Land".

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Der horrende Eintrittspreis von über 120 Euros für zweieinhalb Personen hat mich erstmal wieder aus meinen rosa Träumen gerissen, aber man liebt sein Kind, der Flug war schon teuer, da kam es auf die paar Kröten auch nicht mehr drauf an. Aber eigentlich wollte ich gar nicht mehr rein. Schwupp, war die Kreditkarte durchgezogen, der Beleg war unterschrieben und wir durften eintreten.

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Es ist seltsam, es waren kaum Väter in diesem überdachten Mangapark. Irgendwo auch verständlich, so viel "Kawaii" verträgt nicht mal ein echter Japaner. Es waren aber erstaunlich viele Teeniegirls neben all den Kindern da, ein ganz erstaunliches Fanspektrum für eine Katze, die nicht mal in einem Cartoon auftaucht.

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Eine der Hauptattraktionen ist das "echte" Haus von "Hello Kitty" mit entsprechender, farblich passender Inneneinrichtung. Man muß mindestens eine halbe Stunde Wartezeit einplanen, um den Schrein der Verehrung betreten zu dürfen. Die Wartezeit selbst kommt einem aber recht kurz vor, da man eigentlich die ganze Zeit über seinem Kind erklären muß, warum es gerade jetzt den Kitty-Luftballon nicht bekommt, den fleissige Verkäuferinnen den Kindern kaufkräftiger Eltern in der Warteschlange für 5 Euro feilbieten. Viele Eltern kaufen sich aus dieser Diskussion frei.

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Überall findet man kleine oder grössere pinkfarbene Shops in denen niedliche, pastellfarbene Kassiereinnen den Kindern auch noch den letzten Souvenirwunsch erfüllen.

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Im Eintrittpreis inbegriffen sind verschiedene Shows und Musicals zum Thema, die zugegeben sehr gut gemacht sind.

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Und es gibt eine Discothek mit DJ Hello Kitty, den Kindern wird hier gemeinsam mit einigen Tänzermädchen die Choreographie eines Clubtanzes einstudiert.

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Ich denke mal, das reicht erstmal mit Rosa und Pink, irgendwie tat das Betongrau von Tokyos Vorstädten meinen Augen nach diesem Besuch im Sanrio Puroland gut und wirkte beruhigend. Trotzdem war es ein Erlebnis, ein Eintauchen in eine japanische Kinderwelt, die am Ende doch Spaß gemacht hat. Im nächsten Kapitel wird's sicher nicht ganz so "Kawaii".....
 
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Kapitel 3: Momentaufnahmen

Wenn man so mit der Kamera in der Hand und offenen Auges in einem anderen Land unterwegs ist, kommen bestimmte Situationen und Momente, die man gerne festhalten möchte. Mit den nächsten beiden Bildern kommen wir noch mal zurück auf das bonbonfarbene Mangathema, das von manchen japanischen Jugendlichen in der Realität gelebt wird.

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Auffallen wollen mag vielleicht ein Grund sein. Aufgefallen ist mir bei einer Fahrt in der S-Bahn ein Mädchen mit Schuhen. Vermutlich wollte sie damit auffallen, oder sie war noch etwas verschlafen am frühen Morgen.

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Eigentlich geht es aber in Japan mehr darum, nicht aufzufallen, andere möglicht wenig mit der eigenen Anwesenheit zu belästigen auch nicht durch Blicke. Eine beliebte Methode ist, sich bei der Bahnfahrt schlafend zu stellen, manch einen reißt es dann wirklich ins Reich der Träume.

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Den folgenden "Wuidbiesler" auf einem Bahnsteig hätte ich nicht gesehen, wenn er nicht andauernd das fotografische Ziel anderer Reisender gewesen wäre. Er steht am Ende des Bahnsteigs der Station Hamamatsucho der Tokioter S-Bahn Ringlinie "Yamanote Line".

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Japan ist ein Land, in dem Parkraum rar und sehr teuer ist. Deshalb ist dieser zugewachsene Kleinbus ein Anblick, den man nicht wirklich oft sieht.

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Noch ein Automobil, fast jeden Tag bin ich daran vorbeigegangen. Und irgendwann war mir klar, der Nissan erinnert mich sehr an einen Wartburg.

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Überhaupt, wenn man so durch die Seitenstraßen läuft, kommt man an kleinen Betrieben vorbei, deren Unordnung so gar nicht ins japanische Bild paßt.

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Kurz ein paar Gedanken zur japanischen Architektur, die ich sehr interessant finde. Abgerundete Ecken und Aufgänge, geflieste Fassaden, vieles erinnert stilistisch an Artdeco und wirkt eigenartig klassisch und schön, vielleicht geht es aber auch nur mir so.

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Hinterfragen sollte man in Japan nichts. Warum heißt die Schachtel mit Taschentüchern "Peace Wave"? Wo eine Welle in Japan nichts mehr wirklich friedvolles an sich hat. Vielleicht fand ja auch irgendwer einfach nur den Namen gut.....

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Und die armen Treppen, die leider den Ausgang nicht benutzen können? Gibt es bei der japanischen Eisenbahn keinen, der ein besseres Englisch spricht?

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Wie gesagt, hinterfragen sollte man nichts. Und morgen folgt die Fortsetzung mit einem interessanten Kurztrip nach Taiwan.
 
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Kapitel 4: Auf nach Taiwan

Man sitzt so eines Abends am PC, surft auf "einschlägigen" Seiten auf der Suche nach ein paar schönen Bildern, die einem den Abend versüßen, und wird von der Tochter dabei erwischt. "Papa, ist das ein Hello-Kitty-Flugzeug?" Mist, zu spät weggeklickt... "Ich möchte mit dem auchmal fliegen, darf ich?" Gesehen hat sie den EVA-Air Logojet mit der Hello Kitty Katze drauf. Ich habe daraufhin mal weitergesucht und herausgefunden, daß dies nicht einfach nur ein Logojet ist, sondern daß die Kittyjets (es sind 5 an der Zahl) auf festen Linien mit festen Flugnummern verkehren, somit direkt buchbar sind. Und, Hello Kitty wird auch auf dem Flug ausgiebig zelebriert.

Es war nicht ganz billig, das Geschenk für meine kleine Maus, aber irgendwie wollte ich es selbst ebenfalls mal wissen und mitfliegen. "Einmal im Leben", habe ich mir gesagt, denn es gibt güstigere Flüge nach Taiwan.

Gebucht habe ich auf der BR191 von Haneda nach Songshan, beide Airports liegen gut erreichbar im Zentrum der Großstädte Tokyo und Taipei.

Gut, wir sind zurück beim Mangathema, das uns auf dieser Reise immer wieder eingeholt hat. Auf dem Flughafen HND steht unser Airbus A330-300 "Magic-Kitty-Jet" B-16331 bereit zum Boarding. Im Abflugbereich von Haneda International kann man kaum fotografieren, man muß durch zwei Fensterfronten durch und eine davon hat zu allem Überfluß noch kleine Scheiben mit vielen Streben und Rahmen.

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Natürlich ist der Boarding Pass dem Flug entsprechend mit Logo versehen, neben der passenden Tasche meiner Tochter, die natürlich ebenfalls einen entsprechenden Address-Tag bekommen hat.

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Die Sicherheitshinweise im Flieger sind ebenfalls nach dem ganzen Thema um die kleine Mangakatze gestaltet.

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Inflight-Entertainment Nr. 1....

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und Nr. 2!

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Man sieht, auch die Cabin Crew paßt sich an (oder wird angepaßt) und trägt entsprechende Schürzen.

Das Essen war ausgesprochen gut, so ziemlich das beste, was ich jemals in einem Flugzeug bekommen habe, natürlich mit Kitty Eiscreme als Nachspeise (das beste Vanilleeis, das ich je gegessen habe, irgendwas war da drin) und auf dem Salat ein Kittykopf aus Crabmeat. Gegessen wurde mit rosa Besteck.

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Für die Kinder gab es die Box, klar, die Gestaltung entsprechend, das innen verborgene Essen ebenfalls zum Teil geformt.

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Der Anflug auf Songshan Airport hatte wohl eine gewisse Ähnlichkeit mit dem alten Flughafen von HKG, man war recht nah an den Häusern dran.

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Nach dem Aussteigen gelang mir dann auch noch ein vollständiges Bild unseres Fliegers.

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Im nächsten Teil , bzw. in den nächsten Teilen zeige ich etwas von Taiwan, einem wunderbaren Reiseland, in dem wir leider nur drei Nächte waren.
 
Kapitel 5: Erste Eindrücke von Taipei

Zunächst ein kurzer Exkurs in die Geschichte Taiwans. Taiwan stand von 1895 bis zum Kriegsende 1945 unter japanischer Besatzung. Die Japaner regierten das Land mit relativ harter Hand, sorgten aber für 50 Jahre Frieden und förderten wichtige Infrastrukturprojekte, wie Straßen und Eisenbahnen. Dadurch genießt Japan ein recht hohes Ansehen auf der "Ilha Formosa", der schönen Insel, wie sie von portigiesischen Seefahrern getauft wurde. Nach dem zweiten Weltkrieg begann die sogenannte "Martial-Law-Period", eine unruhige Zeit voller Unterdrückung und Gewalt. Tabak- und Alkoholhandel wurden unter ein staatliches Monopol gestellt.

Am 27. Februar 1947 wurde eine Kriegswitwe beim illegalen Handel mit Zigaretten erwischt und kurzerhand erschossen. Die darauf folgenden Unruhen, sie begannen am 28. Februar, kosteten geschätzten 30.000 Zivilisten das Leben. Den Opfern dieser dunklen Zeit ist er 2-28 Peace Park gewidmet, der unser erstes Ziel in Taipei sein sollte. Auf dem Weg dorthin habe ich diesen Hinterhof entdeckt.

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Der Peace Park ist ein schöner Park, mit chinesischen Pagoden, Palmen und einem kleinen, wunderschön gestalteten See, der in der tropischen Hitze viele Menschen zu einer kleinen Pause einludt.

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An einer Seite des Parks befindet sich dieses Tor, dahinter ein kleiner Tempel. Ich fand es erstaunlich, wie viele auch jüngere Menschen hier einfach kurz für ein Gebet vorbeikamen. Das geschieht nicht im Tempel selbst, sondern davor, das Räucherstäbchen ist ein wichtiges Utensil.

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Am unteren Ende des Parks war eine breite Strasse, auf der anderen Seite hielten immer wieder Reisebusse. Wunderbar finde ich die gehäkelten Vorhänge dieser Busse.

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Grund für den kurzen Halt der Busse war wohl ein weiterer kleiner und ausgesprochen schöner Park.

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Wir sind dann weiter und wollten zum traditionellen, chinesischen Viertel. Auf dem Weg dorthin fiel mir diese Straßenwalze auf. Der Gartenschirm dient als Dach und spendet dem Fahrer während seiner Arbeit etwas Schatten.

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Straßenkreuzungen sind etwas tolles. Vor dem Haltestreifen der Autos befindet sich ein Sammelraum für die vielen Rollerfahrer, die bei Grün im Pulk über die Kreuzungen düsen. Natürlich mit entsprechender Geräuschentwicklung und Zweitaktergeruch.

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Viel grau ist zu sehen, manche Häuser stehen in verschiedenen Stadien des Verfalls leer, Grünpflanzen haben sich auf Dächern und Fassaden angesiedelt.

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Pflichtübung für uns war der Besuch in einer traditionellen, chinesischen Apotheke, wo es für alles irgendwelche seltsamen Mittelchen gibt.

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Kleine Szenen auf den Straße einer Stadt, der Fahrer des lädierten Toyota Lasters turnt auf seiner Ladung herum.

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Kleine Straßenküchen verkaufen allerhand Dinge zum Essen, nach solchen Experimenten war mir am Mittag des zweiten Tages noch nicht zumute.

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Das Leben spielt sich in diesen Vierteln draußen ab, ohne viel Bewegung, die Hitze war enorm.

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Nett finde ich die elektrischen Verteilerkästen der örtlichen Stromversorgung. jeder einzelne war kunstvoll bemalt.

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Auf einem kleinen Platz dann diese schöne Szene, ein alter Mann sitzt vor einem Baum und hört einer blinden Sängerin zu (leider nicht im Bild).

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Am Abend sind wir dann zuerst in einen Tempel gegangen, danach auf den Nachtmarkt und haben uns lokalen Genüssen hingegeben. Und das wird das Thema der Fortsetzung.
 
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Weil mir die Danke ausgegangen sind auf diesen Weg ein Dankeschön für diesen interessanten Reisebericht!!! :thbup:
 
Kapitel 6: Longshan Tempel und Nightmarket

Die Geschichte den Longshan Tempels geht bis ins Jahr 1738 zurück. Der Legende nach vergaß ein Reisender ein Amulett der Göttin der Gnade an einem Baum hängend, welches auch nach Einbruch der Dunkelheit so hell leuchtete, daß ein jeder wußte, dieser Platz war heilig. So die Geschichte. Die Tempelanlage ist Eindrucksvoll, gerade bei Nacht. Es waren viele Menschen da, die meisten davon waren keine Touristen. Viele hatten Früchte und andere Speisen dabei, die auf Tischen angerichtet waren. Ich bin mir nicht sicher, ob wir einen "gewöhnlichen Abend" erwischt hatten, oder ob es ein größerer Festtag im buddhistischen Gemeindeleben war. Ich zeige einfach mal die Bilder ohne viel Kommentar, denn der ist hier eigentlich überflüssig.

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Die folgende Szene fand ich sehr bewegend. Ich weiß nicht, welchen Wunsch oder welches Anliegen diese junge Frau ihrem Gott vorgebracht hat, es muß wohl etwas sehr wichtiges gewesen sein.

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Danach ging es auf den Nightmarket and der Guangzhou Street, gleich um die Ecke. Da gab es dann allerhand Dinge, die gut rochen, oder nicht, appetitlich aussahen, oder nicht, und allen möglichen Schnickschnack den kein Mensch nicht braucht.

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In Mitten ihrer Buddhas sitzt die Verkäuferin, da wir eh gerade aus dem Tempel kamen, haben wir uns keinen kaufen müssen.

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Auf den folgenden Bild ist eine Presse für Zuckerrohr zu sehen, daneben im Eimer eben dieses. Die Hölzer wurden ausgepesst und der Saft direkt ausgeschenkt, ein sehr feines Getränk! In anderen Ländern kommen nach dem Auspressen noch aufwendige Brenn- und Destilationsprozesse hinzu....

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Trotz des Trubels sind andauernd Leute mit ihren Vesparollern durch die Menge gefahren, gerade mit einem kleinen Kind war das etwas anstrengend für uns Eltern.

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Und zum letzten Bild in diesem Kapitel wünsche ich nur noch einen guten Appetit.

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Fortsetzung folgt!
 
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Kapitel 7: Ausflug nach Neiwan

Wir waren leider nur drei Nächte in Taiwan, das heißt, neben dem An- und Abreisetag nur zwei volle Tage. Unser Hauptgrund für diesen Kurztrip war ja eigentlich der Flug mit dem Kitty-Jet.

Bevor ich es vergesse, untergebracht waren wir in Taipei sehr einfach, im "Holo Family Hostel". Der Preis war günstig, wir hatten ein eigenes Zimmer und die Lage war perfekt, direkt Vis-à-Vis vom Hauptbahnhof. Unser Frühstück war einem Hostel (in Australien sagt man "Backpacker's", hierzulande Jugendherberge) angemessen, Toast und Pulverkaffee. War nicht so schlimm, zu Essen gab es überall reichlich und günstig. Der Blick aus unserem natürlich klimatisierten Zimmer im 18. Stock war gigantisch.

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Der Zweite Tag. Ich habe mich an diesem Tag von meiner Frau getrennt. Natürlich nur für die Gestaltung des Tages. Sie wollte ein Museum besuchen und so der sommerlichen Hitze entfliehen. Ich wollte tiefer nach Taiwan schnuppern und habe mich für einen Ausflug nach Neiwan, einer kleinen Stadt in den Bergen, entschieden. Nachdem Frühstück bin ich rüber in den Bahnhof, als Transportmittel sollte mir die Bahn dienen. Taipei's Crntral Station ist ein monströses Gebäude. die siebenstöckige Bahnhofshalle sieht so aus.

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Die Fahrt im komfortablen Nahverkehrszug ging bis Hsinchu, dort musste ich in einen kleinen Dieseltriebwagen nach Neiwan umsteigen. Die Vororte von Taipei sehen irgendwie etwas trostlos aus.

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Wir kamen vorbei an alten Industrieanlagen, die wohl leer standen.

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Und irgendwie war alles grau in grau. Das Wetter verstärkte diesen Eindruck, es wurde trüber und trüber, je näher wir den Bergen kamen.

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Auf der Bergstrecke nach Neiwan fing es dann zu regnen an, wie aus Kübeln. Was aber nicht heißen soll, daß es da etwa kühl wurde. Es hatte noch an die 30°C und durch den Regen eine extreme Luftfeuchtigkeit.

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Endstation Neiwan.

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Und dieser bunte Zug hat mich hingebracht.

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Die Bahnstrecke nach Neiwan wurde von der Japanischen Besatzungsmacht gebaut, um Holz aus den Bergen abzutansportieren. Erst in jüngster Zeit erkannte man das touristische Potenzial dieser Bahnstrecke, die von Ausflüglern gerne genutzt wird, um der Hitze der Städte zu entfliehen. zudem sagt man, Neiwan hätte das japanische Flair aus der Besatzungszeit erhalten.

Die Bürger Neiwans nutzen natürlich diese Touristenströme und verkaufen allerhand Souvenirs. In der Stadt selbst reíht sich ein Laden an den anderen.

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Einer trotzt dem Regen!

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Als ich zurück zum Bahnhof kam, stand der Zug noch da. Ich bin rein, er war schon recht voll. Die Abfahrt verzögerte sich noch um eine gute Stunde, da irgendein Defekt aufgetreten war. Das Zugpersonal war völlig entnervt, schmutzig und durchnäßt. Irgendwann ging es dann doch wieder zurück nach Hsinchu, von dort ging es mit dem Express zurück nach Taipei und dort auf ein paar schöne Abendsnacks und Fruchtsäfte auf den Nachtmarkt.

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Der nächste Tag stand im Zeichen unserer Abreise.
 
Kapitel 8: Rückkehr nach Japan und ein kleiner Abendspaziergang

Für den Rückflug nach Haneda hatten wir dann den neuesten der Kitty-Jets, "Hello Kitty loves Apples", wie alle Katzenflieger ein A330-300. Es war ein angenehmer Flug mit dem wunderbaren Service von EVA-Air. Natürlich wieder mit dem Mangathema, passendem Essen, entsprechender Besatzung. Vermutlich hatte der Pilot auch so einen Hello-Kitty-Kopf auf, das dachte sich meine Tochter. Hier nochmals ein großer Dank von mir an diese hervorragende Airline, die mich überrascht und überzeugt hat.

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Es ist etwas seltsam, man kommt ich Hochsommer nach Japan, und ab halb 8 ist es dunkel. Das liegt daran, daß Japan wesentlich südlicher liegt und dadurch dem Polarsommer mit Mitternachtssonne etwas weiter entfernt ist. Das macht die Tage kürzer. Deswegen kann man aber wunderbar durch die Geschäfte und Kaufhäuser gehen, und all die Lichter und die Exotik Asiens genießen. Einen solchen abendlichen Stadtbummel habe ich im folgenden etwas dokumentiert, wir mussten noch ein paar Souvenirs für daheimgebiebene besorgen.

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Diese Bilder entstanden alle in Hachioji, der Heimatstadt meiner Frau.

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Ich mag die kleinen Restaurants besonders gerne, irgendwie sehen sie alle gleich aus und sind doch sehr verschieden.

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Tee wollten wir haben. Den guten kauft man im Teeladen, wo alles sehr ästhetisch präsentiert wird. Dort kann man die Mitbringsel auch gleich nett verpacken lassen. Und man hat die gute Beratung inklusive.

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Vor den Restaurants wird anschaulich mit täuschend echten Plastiknachbildungen der Inhalts der Speisekarte gezeigt. Der hungrige Tourist aus dem Westen hat es leicht, er schleppt den Kellner kurz nach drausen und deutet auf das Mahl seiner Wahl.

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Ich finde die Patchinko-Hallen seltsam. Das sind Casinos, in denen man sich an Glücksspielautomaten und vor Videospielen die Zeit vertreiben kann. Meistens sind die Hallen gut gefüllt.

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Mittlerweile ist es richtig dunkel, die vielen knalligen Werbetafeln mit Beleuchtung sehen schön aus. Bei mir verfehlen sie ihre Wirkung, lesen kann ich kaum etwas. Aber schön finden kann ich sie, und sie belästigt mich nicht.

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Auf dem Heimweg war dann noch ein kleines Straßenfest. Man sitzt zusammen, ratscht und trinkt, und die Mönche vom nahen Tempel tragen auch zum Fest bei.

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Jetzt sind es nur noch zwei Tage, dann ist unsere Reise zu Ende. Ich freue mich jetzt schon auf eine Rückkehr nach Japan. Aber vorher gibt es noch ein echtes Hanabi, im nächsten Teil des Reiseberichts.
 
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Kapitel 9: Feuer, Rauch und Hanabi

Denken wir mal ein wenig zurück. 2011 war ein schweres Jahr für Japan. Am 9. März gab es ein schweres Erdbeben mit einer Magnitude von 7.2, es war nur ein Vorbeben. zwei Tage später, am 11. März ereignete sich eines der schwersten Beben seit Beginn der seismologischen Aufzeichnungen. Nach der Region, in der es geschah, wird es heute als das "Tohoku Beben" bezeichnet. Die Bilder haben wir alle noch im Kopf. Nach dem Beben ist vor dem Beben, die Nachbeben folgten in den ersten Wochen im 15-Minutentakt und dauerten bis in den Herbst. Diese Nachbeben erreichten oft Magnituden zwischen 6 und 7. Durch die Beschädigung einiger Kraftwerke (auch diese Bilder haben wir noch im Kopf) kam es zu temporären Stromabschaltungen, an ein normales Leben war war über viele Monate nicht zu denken.

Ein Jahr später, die Erde hat sich beruhigt, die Stromversorgung ist halbwegs wieder hergestellt. Die Stadt Hachioji, sie dürfte mittlerweile bekannt sein, richtet ein Sommerfest aus. Dieses eigentlich jährliche Fest war vergangenes Jahr ausgefallen, aus den oben genannten Gründen. Wir waren dabei, eher zufällig, aber es war ein unvergessliches Erlebnis. Die Bilder dieses Beitrags erzählen die Ereignisse in chronologischer Reihenfolge, die Kameraeinstellung ist fast immer die gleiche.

Die Hauptzeremonie war eine buddhistisch-schintoistische Feier, die von den Mönchen aus dem großen Tempel von nahegelegenen Berg Takao durchgeführt wurde. Dazu hatte man im lokalen Baseballstadion (Baseball ist sehr beliebt in Japan) etwas vorbereitet.

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Man sieht eine Art Altar und einen grossen Reisighaufen in der Mitte, der noch eine wichtige Rolle spielen wird.

Aber zunächst wurden die lokalen Sicherheitskräfte geehrt.

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Dann marschieren die Mönche ein, sie singen monotone Gesänge und blasen in Muschelhörner. Ich finde so etwas äußerst faszinierend, es ist so fremdartig und schön, daß ich noch jetzt eine Gänsehaut bekomme, wenn ich daran denke.

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Sie marschieren bis zum Altar und verteilen sich dann auf dem eingezäunten Feld.

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Es folgen verschiedene Gebete und Schauspieleinlagen, die darin enden, daß zwei der Mönche mit großen Fackeln den Reisighaufen in der Mitte in Brand stecken.

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Nachdem alles heruntergebrannt war, wurde die Glut etwas aus der Mitte herausgeräumt und dann lief der erste der Mönche barfuß durch den Grill. Vor dem Durchlaufen lag ein großer Haufen Eis, um die Füße schon mal runterzukühlen, nach der Glut ebenfalls. Die Hitze, das Feuer und der Rauch waren Teil einer rituellen Waschung.

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Die wenigsten, die sich von Sünden reinwaschen müssen, sind wahrscheinlich Mönche, deshalb waren nach diesen auch alle anderen Anwesenden dazu eingeladen, sich auf die gleiche Art und Weise zu befreien. Und das Angebot wurde gerne angenommen. Sogar viele Kinder sind da durch. Ich mal nicht, ich sündige noch etwas weiter, damit es sich beim nächsten Mal auch rentiert. Ich renne nicht wegen ein paar Lapalien durch die Höllenglut!

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Nachdem alle durch waren, war die Glut nicht mehr wirklich reinigend. Dann sind die Mönche unter Trötenklang wieder aus dem Stadion ausgezogen.

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Mittlerweile war es halb sieben Uhr. Wir erinnern uns, in Japan wwurde es da schon dunkel. Hanabi, auf das haben wir alle gewartet. Ich ganz besonders. Hanabi heißt Feuerwerk. In Japan sitzen die besten Feuerwerker (jedes Jahr erwischt es bei der Entwicklung von neuen Raketen ein paar). Und es ist gewaltig, was da gezeigt wird. Ich hatte das Gefühl, jede der Raketen war eine kleine Bombe, die mit großer Kraft am Himmel explodiert. Es war sehr laut!

Durch die Spenden vieler lokaler Betriebe konnten über 3500 "Schuß" zur Verfügung gestellt werden. Das reichte für über eine Stunde Feuerwerk vom allerfeinsten. "Wir müssen im Sommer fahren" hatte meine Frau vor vielen Jahren gesagt, als ich den Wunsch geäußert hatte, einmal ein japanisches Hanabi zu sehen. In diesem Jahr hat sich mein Traum erfüllt.

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Die brennende Schrift, ja, die ist eine Werbeunterbrechung eines Sponsors.....

In den Straßen rund um das Stadion gab es noch allerhand zu sehen, Verkaufsstände, Snacks, Bier, ein tolles Sommerfest.

Der kommende Beitrag steht im Zeichen des Abschieds. Wir haben gepackt und sind mit der Familie nochmals in ein feines Sushirestaurant gegangen.
 
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Kapitel 10: Roher Fisch und schwerer Abschied

Der letzte Tag in Japan war da. Ich bin noch mal nach Tokyo reingefahren, ein paar Mitbringsel besorgen. Die Schwiegerleute haben sich noch mal rührend um Ihre Enkeltochter gekümmert. Am Abend war dann ein schönes Abschiedsessen in einem Sushirestaurant geplant.

Sushi ist eine wunderbare Sache, für die Augen und für den Gaumen. 1996 nahm mich mein heutiger Schwiegervater mit nach Asakusa in ein kleines Sushilokal. Es war meine erste Begegnung, das Essen mit Stäbchen fiel noch etwas schwer, der Fisch fiel von Stäbchen, der Reis, eingetunkt in die Sojasauce, zerfiel. Ich war skeptisch damals, konnte mir nichts unter rohem Thunfisch vorstellen, aber es war gut. Unglaublich gut. Richtiges Sushi muß man in Japan essen.

Genau das taten wir am letzten Tag. "Sushi kaiten" Sushi vom Band. Man sieht sich die Sachen an, und nimmt, was einem gefällt.

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Die Farbe der Teller bestimmt den Preis, am Ende rechnet die Dame vom Service nur noch die Teller zusammen. Aber da fahren so schöne Dinge vorbei....

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Vor dem Drehsushi hatten wir eine Portion, fein angerichtet auf dem Teller. Es sieht so schön aus, daß man es fast nicht essen möchte.

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Dann mußte ein Fisch dran glauben. Nicht für uns. Nachdem er aus dem Aquarium entnommen war und im Jenseits schlummerte, wurde er herumgezeigt und ob seiner Schönheit von allen Gästen bewundert. Und, nein, der Koch beißt nicht hinein!

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Ein paar Minuten später sah das so aus, absolut frisch, der Kopf dient als Dekoration.

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Nach dem Essen sind wir heim, die Nacht war heiß. Wir haben gepackt, gewogen, umgepackt, nochmal gewogen und irgendwann weit nach Mitternacht sind wir in einen unruhigen Schlaf gesunken. Man ist traurig, gehen zu müssen, die lieben Verwandten für viele Monate nicht zu sehen. Aber, man freut sich auch auf zuhause, Geschichten erzählen zu können, kühle Nächte und ein gutes Brot (geht mir zumindest immer so...).

Am nächsten morgen sind wir zum Morgengrauen aufgestanden und mit dem Taxi zum Bahnhof. Noch ein eiskalter Kaffee aus der Dose, dann kam der NEX. NEX ist der Narita Express, der am Morgen vor der großen Pendlerwelle von Takao über Hachioji bis Narita durchfährt. Tagsüber fährt er nur bis in die Stadt. Wir haben uns trotz den hohen Preises dafür entschieden, erspart er doch viel Schlepperei und unser Flug lag zeitlich günstig, um mit diesem Zug zu fahren.

Einfahrt hat der futuristisch gestylte NEX.

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Nach dem Einchecken bei KLM und dem Auschecken aus Japan sind wir rüber ans Gate, etwas hinsetzen und ein Sandwich essen. Für den Rückflug stand die B747-400 (diesmal kein Combi) mit dem Namen "City of Johannesburg" bereit. Trotz des afrikanischen Namens trug sie noch die Lackierung und Beschriftung der ehemaligen "KLM Asia".

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Nach der Landung in AMS konnte ich die Maschine nochmal im Ganzen aufs Bild bannen.

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Der Weiterflug nach MUC verzögerte sich noch um eine gute Stunde, da der ursprünglich vorgesehene Embraer-Jet ein technisches Problem hatte und gegen eine Maschine ausgetauscht wurde, die noch gar nicht da war. Irgendwann am Abend waren wir dann wieder in München. Der BMW-Service hat uns abgeholt und zu unserem Auto in die Wartungsallee gebracht, das frisch gewaschen und mit neuem TÜV bereit stand.

*****

Das war er nun, mein Reisebericht. Ohne Sehenswürdigkeiten von Tokyo, aber mit Bildern von Dingen, die mir nach vielen Reisen nach Japan besonders auffallen, mit Bildern von Situationen, die ich als interessant oder typisch einstufen würde. Für mich war es eine Reise mit einem hohen Unterhaltungsfaktor, eine Reise mit einer kleinen Mangakatze, die uns begleitete und die sich wie ein roter Faden von Anfang bis zum Ende durchzog.

Und es war wieder eine Japanreise ohne Erdbeben.

Schöne Grüsse,

Martin
 
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Vielen Dank für diesen sehr interessanten persönlichen Reisebericht! Da meine Mutter auch aus Japan kommt und ich mehrere Male dort war und es auch auf einer anderen Ebene als ein Tourist erlebt habe kommt mir manches auch recht bekannt vor ;)
 
Hallo zusammen,

ich möchte mich bei den vielen, geduldigen Lesern für vielen "DANKE" herzlich bedanken. Mir hat es viel Spaß gemacht, diese Reise zu machen, und natürlich auch den kleinen Reisebericht zu schreiben. Und mich freut es natürlich sehr, wenn meine persönlichen Erfahrungen und Eindrücke auf Interesse stoßen.

Auf dieser Reise sind über 1000 Bilder entstanden, darunter auch einige Flugzeugbilder, die ich im Spotterforum zeigen werde.

http://www.mucforum.de/showthread.p...terbilder-TSA-NRT-und-AMS?p=236772#post236772

Viel Spass,

Martin
 
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