Ich bin dann mal wieder weg

roughneck

Mitglied
Morgen mittag geht es mal wieder los in den ( Wohlverdienten ) Urlaub.
Mit United fliege ich über IAD nach DEN wo auch schon jemand auf mich wartet.

Innen drin sitzt ein ganz liebes Mädel die mich jetzt für 6 Monate zwecks Auslandsstudium verläßt :cry:.
Und roughneck, sechs Monate können schneller vorbei sein, als man denkt. :)

grüße

takeoff

Gut das ich mich da etwas verzählt habe und es nur knappe 5 Monate waren. Auf jedenfall ist dieses blöde Semester jetzt ENDLICH vorbei :). Und da sie erst wieder mitte März weitermachen muß und ich noch ein bischen an Resturlaub etc. zusammenkratzen konnte werden wir dann gemeinsam bis Anfang März den Süd-Westen unsicher machen.
Sylvester werden wir noch in Denver verbringen um dann bis zum 7 Februar alle möglichen Nationalparks und eine Hand voll Städte in Utah, Arizona, Nevada und Kalifornien unter die Lupe nehmen. Danach ist eine einwöchige Pause in Denver angesagt ( Superbowl, Geburtstag feiern usw. ). Dann werden wir wieder losziehen um noch eine handvoll Parks in Colorado und New Mexiko besuchen. Zum Schluß geht es dann mit Air Canada von Denver nach Toronto wo wir nach drei Nächten die Heimreise nach MUC antreten werden.

Bisher machte ich meine Touren immer alleine, es wird also spannend :p.
Ein Kollege meinte heute noch ich solle mir genügend Ohrstöpsel einstecken, nur für den Fall. Der eine oder andere war auch die letzten Monate neidisch auf mich, sie würden dafür Zahlen wenn deren besser Hälfte am anderen Ende der Welt wäre ;D.

Also, bleibt schön brav hier, versorgt mich immer schön fleißig mit den neuesten Nachrichten hier, ich werde ab und zu vorbeischauen.

Die Kameraakkus sind geladen, die Speicherkarten formatiert, von mir aus kann es losgehen ...
 
Morgen mittag geht es mal wieder los in den ( Wohlverdienten ) Urlaub.
Mit United fliege ich über IAD nach DEN wo auch schon jemand auf mich wartet.

Ich wünsch Dir schönen Urlaub und ich hoffe Du findest trotz Begleitung noch Zeit für Deine genialen Natur-Fotos!!! Die schönen Nationalparks im Süd-Westen bieten schon die perfekten Motive.

Gute Reise!
 
Da kann ich mich nur anschließen! Genieße Deinen Urlaub und - mir hat ein Urlaub zu zweit immer mehr Spaß gemacht als alleine!;)
 
und schließ dich bitte nicht eine Stunde auf der Toilette ein nur weil dir vielleicht schlecht wird...;D
Und schnell noch genau 65 Minuten vor Landung mit 300 anderen Gästen zum Klo rennen...:D

Genieß deinen Urlaub!
 
und ich noch ein bischen an Resturlaub etc. zusammenkratzen konnte ...

:o

... so viel Jahresurlaub hab ich nicht mal... :(

Wünsch Dir einen guten Flug (hoffentlich darfst Du Dein "kleines" Handgepäck überhaupt mit an Bord nehmen) und einen schönen Aufenthalt. Und immer gut Licht für viele, viele tolle Bilder.
 
Auch von mir: schönen Urlaub und gesunde Wiederkehr aus dem Land der unbegrenzten Blöd..., sorry, Möglichkeiten! Bring wieder tolle Bilder mit (und vor allem, lass uns daran teilhaben!)
 
Schönen Urlaub und ich bin schon gespannt auf die Fotos und vorallem auf deinen kleinen Bericht wie du die neuen Sicherheitsvorkehrungen empfunden hast.

Grüße
Alex
 
Wie versprochen hier ein Bericht über den Flug und die Reise in die USA. Hat leider etwas länger gedauert, aber ich war die letzten Tage ziemlich beschäftigt.


MUC

Aufgrund der verstärkten Sicherheitslage für Flüge in die USA hieß es man sollte etwas früher am Flughafen sein. Deswegen fand ich mich etwa 1 Stunde bevor der Check-In Schalter der UA öffnete am selbigen ein. Vermutlich wegen der aktuellen Lage öffnete dieser dann auch etwas früher. Zuerst wurde man von einem Mitarbeiter der Airline befragt wie, wo und wann das Gepäck gepackt wurde. Diese Befragung erfolgte angenehm freundlich und da ich alles passend beantworten konnte, gab es auch keinerlei Probleme und ich wurde weiter zum Check In geschickt. Auch dort wurde ich sehr freundlich und kompetent bedient. Gut, dass ich für den zweiten Koffer 35€ zahlen durfte wusste ich vorher, als ausgleichende Gerechtigkeit dafür erhielt ich allerdings ein kostenloses Upgrade in die Eco Plus. Auch der Sitzplatz von IAD nach DEN wurde zu meiner Zufriedenheit reserviert. Nachdem die ganzen Formalitäten erledigt waren, wurde mir noch geraten mich möglichst bald am Gate einzufinden, da eine zusätzliche Sicherheitskontrolle eingerichtet wurde. Mit diesem Wissen verabschiedete ich mich und machte mich auf den Weg zur ersten Sicherheitskontrolle.


Dort angekommen stellte ich mit Erstaunen fest, dass fast nichts los war. Ich entledigte mich aller metallischer Gegenstände, holte das Notebook aus dem Rucksack und schob alles in das Röntgengerät. Wie erwartet, schlug der Metalldetektor bei mir nicht an, aber dass der Rucksack mit der ganzen Fotoausrüstung nicht so ohne Weiteres durchkommen würde, war mir klar. Es folgte das übliche Prozedere und ich musste jedes noch so kleine Fach öffnen. Zeitgleich erfolgte der übliche Wischtest nach Sprengstoffpartikel. Während dessen wurde wirklich jeder noch so kleine Winkel des Rucksacks durchsucht. Daraufhin folgten Probebilder mit den beiden Kameras in deren Anschluss ich von allen Objektive alle Deckel abnehmen musste. Das ganze dauerte schon eine kleine Weile, aber das Personal war wenigstens freundlich. Nachdem ich alles wieder zusammenpacken durfte, war die Passkontrolle das nächste Ziel.


Auch hier wieder, kein Passagier weit und breit zu sehen. Der Grenzschützer war ebenfalls gut aufgelegt, schaute kurz in meinen Pass und bat mich anschließend noch die Schranke hinter mir für ihn zu öffnen, da diese immer wieder von selbst zufiel.


Weiter ging es zum Zoll, um die Papiere für meine Fotosachen abzuholen. Auch das ging dieses Mal erstaunlich einfach und ohne Probleme. Es wurden lediglich die Seriennummern der beiden Kamerabodys und zweier zufällig ausgesuchten Objektive kontrolliert, dann bekam ich alle erforderlichen Stempel und Papiere. Auch hier waren die beiden Zöllner überdurchschnittlich freundlich und sogar zu Späßchen aufgelegt. Alles eingesackt ging ich Richtung Flugzeug.


Hier wurde ich Opfer meiner selbst. Ohne auf das Gate, das auf der Boardingkarte stand, zu achten, ging ich Richtung Position 224 wo die United normalerweise stehen sollte. Dort angekommen stellte ich fest, dass das Terminal wie ausgestorben war. Keine Menschenseele war da und auch ein Flugzeug war nicht zu sehen. Ein kurzer Blick auf die Boardingkarte sagte mir, dass ich zum Gate H08 musste, am anderen Ende des Terminals. Na ja, Bewegung hält jung und so machte ich mich auf den Weg. Der Grund für den Positionswechsel war die zweite zusätzliche Personenkontrolle, die im nördlichen Teil stattfand. Vor der eigentlichen Kontrollstelle war jedoch eine zweite Passkontrolle. Man wollte meinen Pass sowie die Bordkarte sehen. Es folgten noch Fragen wo mein endgültiges Ziel sei und mit welcher Airline ich fliegen würde. Hallo, ein Blick auf die Bordkarten hätte diese Fragen doch selbst beantwortet. Was soll´s. An der zweiten Personenkontrollstelle war wieder das gewohnte Bild. Ich war ganz alleine mit den Angestellten und das ganze Spiel, das ich bereits vorher hinter mich gebracht hatte, fing von vorne an, nur noch gründlicher. Dieses Mal wurden sogar einzelne Gegenstände nochmals separat durch das Röntgengerät geschickt. Was für ein Zenober. Aber auch hier wurde ich freundlich behandelt.


Nach dieser zweiten Personen-Kontrollstelle stellte sich dann noch ein letztes Hindernis zwischen mich und das Gate. Eine erneute, dritte Passkontrolle. Langsam machte sich leichter Frust breit. Immerhin wurde ich alle paar Meter auf irgendetwas durchsucht bzw. befragt. Nur gut, dass ich fast am Ende des Terminals angekommen war, somit musste langsam Schluss damit sein. Ich raffte mich ein also ein letztes Mal auf und ließ die erneute Befragung über mich ergehen. „Haben Sie seit dem Einchecken etwas von fremden Personen angenommen?" und „Hatten Sie seit dem Einchecken ihr Handgepäck immer bei sich gehabt, oder hatten Sie es einmal kurz unbeaufsichtigt abgestellt?". Hatte ich ja alles nicht und so durfte ich endlich ans Gate gehen.


Dort angekommen holte ich mir im Duty Free noch was zu trinken und ein Snickers, für den Fall, dass es länger dauern würde. Dann fragte ich mich wieso man eigentlich sagte, ich solle mich wegen der ganzen Kontrollen beeilen, ich musste nirgends anstehen. Nun ja, das änderte sich dann nach wenigen Minuten. Ich konnte die letzten beiden Kontrollstellen sehen und inzwischen waren dort ganze Horden von Menschen angekommen. Ja, der frühe Vogel fängt den Wurm. Selbst als das Boarding begann, stand immer noch eine lange Schlange vor dem Röntgengerät. Mein Fazit bis hier her war, doppelt und dreifache Kontrollen, die immer sehr genau jedoch sehr freundlich abliefen. Bis hierhin konnte ich mich nicht beschweren. Den ganzen Zirkus der im Vorfeld gemacht wurde konnte ich nicht nachvollziehen. Jedoch hätte ich mir denken können, dass so viel Freundlichkeit an einem Tag nicht gut sein kann. Ich hätte hier bereits misstrauisch werden sollen. Und so bestieg ich völlig ahnungslos die B 777…


MUC - IAD


Ich fand meinen Platz in der 19. Reihe. Alles ganz easy und ruhig. Da noch relativ wenig los war, ging ich zu einer Flugbegleiterin und fragte ob die Live ATC Mithörmöglichkeit immer noch da sei. Mit einem kurzen und knappen „No" beantwortete sie meine Frage. Auf Grund der Vorfälle in Detroit sei das nicht mehr möglich. Sie meinte nur wegen der Tat eines Idioten müssen jetzt alle leiden. Na toll.

Ich kehrte zu meinem Platz zurück, wo ich auch bereits eine Sitznachbarin bekommen hatte. Eine Dame, die ich auf etwa 60 Jahre schätze, begrüßte mich und ließ mich auf meinen Fensterplatz. Ein ebenfalls älterer Flugbegleiter kam dazu (eigentlich war das ganze Kabinenpersonal schon über den Berg, ich denke das alle über 50 Jahre alt waren) und es stellte sich raus, dass sich die beiden privat ganz gut kannten. Er erzählte ihr, dass alles planmäßig verlaufen würde und die Maschine komplett ausgebucht war. Ich konnte von meinem Platz aus in die Business Class sehen, auch dort waren alle Plätze belegt. Und so ging der Flug mit nur wenigen Minuten Verspätung raus und ich freute mich auf einen netten Flug. Die zweite Ernüchterung kam dann wenig später. Als ich auf den Knopf für die Anzeige der Weltkarte drückte stand am Bildschirm nur „Not available". Na toll, jetzt konnte ich noch nicht einmal die normalen Flugdaten wie Flugzeit, Flughöhe, Ankunftszeit etc. sehen. Leicht genervt zog ich mein iPhone, das ich vor dem Start in den Flugmodus schaltete, aus der Tasche und hörte Musik. Irgendwann holte ich dann meine Unterlagen raus und studierte das Ticket für den Anschlussflug. Hm, Boarding um 15.53? Wann würden wir eigentlich in IAD landen? Wie viel Zeit hatte ich eigentlich zum Umsteigen? Ich schaute im iPhone auf die Weltuhr und holte mir Washington. Ich rechnete etwas herum, kam jedoch, da ich die genaue Flugzeit nicht wusste, auf kein eindeutiges Ergebnis. Wird schon passen, dachte ich mir.

Zwischenzeitlich betrachtete ich die Triple Seven genauer. Irgendwie kam sie mir leiser vor als die A340er mit denen ich die letzten Male immer flog. Das war aber auch schon der einzige Pluspunkt. Die Bildschirme des PTV waren erschreckend klein, die Sitze unbequem und überhaupt sah die ganze Kabine schon etwas alt und angestaubt aus. Kein Vergleich zur LH Kabine. Und jetzt wo man das Live ATC abgeschaltet hatte, fragte ich mich ob es irgendeinen Grund für mich gäbe, da ich ja das LH Flair kennen- und lieben gelernt hatte, nochmals auf United zu setzen. Immerhin konnte die LH Ausstattung alles besser als hier.

Der erste Service begann. Ein männlicher Flugbegleiter reichte mir mein Essen und Trinken. Ich fragte ihn nach der verbleibenden Flugzeit bzw. nach der lokalen Ankunftszeit. Die wüsste er jetzt nicht genau, bekam ich zur Antwort. Hm gut, dachte ich mir. Beim nächsten Mal wird er es hoffentlich wissen. Das Essen war auch nicht wirklich lecker, das Hühnchen hatte was von nem Gummiadler. Gut dass ich nicht hungrig war. Ich lehnte mich zurück und döste ein bisschen ein. In der Zwischenzeit wurde das Essen wieder abgeräumt, verdammt, wollte ich doch wieder nach den Flugzeiten fragen. Zwischenzeitlich stellte ich fest, dass auch die Filme alle zu einer bestimmten Zeit laufen, verpasst man den Anfang, hat man Pech gehabt. Scheint als ob ich durch das LH PTV etwas verwöhnt bin. Nur gut, dass ich mein iPhone dabei hatte, denn so mussten die ganzen Spiele die darauf sind mir den Flug unterhaltsam machen. Ich schaute immer wieder auf die Uhrzeit am Zielflughafen und begann mir langsam Sorgen zu machen.

Beim nächsten Bordservice fragte ich denselben Flugbegleiter nochmals nach den Flugzeiten. Die Antwort war wieder, kurz und knapp, dieselbe. Er wüsste es immer noch nicht genau, aber wir würden bald landen. Ich schaute ihn erstaunt an und fragte was er mit „bald" meine. 30 Minuten, 60 Minuten oder noch zwei Stunden. Sichtlich genervt und nicht unbedingt freundlich raunzte er „planmäßig" rüber. In einem leicht angefressenem Ton fragte ich sofort zurück wann den „geplant" sei. Inzwischen hatten mehrere Passagiere um uns herum das Gespräch mitbekommen und hörten neugierig zu. Hinter mir meldete sich eine junge Frau zu Wort, die ebenfalls einen knappen Anschlussflug hatte und auch gerne wüsste, wann wir landen werden. Der Flugbegleiter strafte mich mit einem sehr bösen Blick und wollte gerade etwas sagen als sich eine andere Flugbegleiterin einmischte. Sie wandte sich an mich und sagte dass es ihnen nicht gestattet sei, uns Informationen über die Flug und Ankunftszeiten zu sagen. Bei einigen Passagieren konnte man förmlich über deren Köpfen ein Fragezeichen auftauchen sehen. Ganz erstaunt fragte nach dem Sinn dieser Aktion. Sie sagte, dass es wegen dem Zwischenfall in Detroit so sei, deswegen funktioniere auch die Flugkarte nicht. Ein ungläubiges Raunen ging durch die Sitzreihen, der Passagier vor mir fragte lautstark ob das jetzt ein Witz sei. Nun hatten wir Gewissheit. Wir waren Gefangene von United. Man wollte/konnte/dürfte uns nicht sagen wo wir waren und wann wir hier wieder raus kommen würden. Aber man versicherte uns, dass jeder seinen Anschlussflug bekommen würde.

Nach dem kleinen Disput kam ich dann auch mit meiner Nachbarin ins Gespräch. Es stellte sich raus, dass sie bereits 75 Jahre alt war und auch sie war nicht gerade begeistert von dem was hier ablief. Den Rest des Fluges hatten wir uns auch gut unterhalten. Etwa 90 Minuten vor der Landung gab es dann noch einen kleinen Snack. Ein großgewachsener Flugbegleiter kam mit einer großen blauen Mülltüte, in der sich lauter kleine Tüten befanden, durch den Gang geschossen und warf regelrecht jedem Passagier eine Tüte zu. Wer seinen Tisch nicht zufällig unten hatte bekam sie halt in den Schoß geworfen. Das Ganze mit einem Gesicht wie 12 Monate Regenwetter. Ich muss im Allgemeinen sagen, dass die Freundlichkeit des Personals sehr zu wünschen übrig ließ. Man kam sich vor wie ein Stück Frachtgut. Meine Nachbarin und ich waren dann langsam auch gespannt über die angeblich neuen Sicherheitsvorschriften die in der letzten Stunde vor der Landung gelten sollten. Angeblich musste man ja sitzen bleiben, durfte nicht mehr auf die Toilette oder an sein Handgepäck und alle Decken und Kissen mussten entfernt werden. Doch nichts dergleichen geschah. 30 Minuten vor der Landung wurde dann das Anschnallzeichen gegeben und man wurde aufgefordert seinen Platz einzunehmen. Meiner Ansicht nach jedoch berechtigt, da die letzte halbe Stunde recht holprig war. Die Landung an sich war dann wieder recht ereignislos. Noch auf dem Weg zum Gate sagten die Passagiere um mich herum sie würden mich alle vor lassen und wünschten mir viel Glück mit meinem Anschlussflug.


Anmerkung zu diesem Flug:


Das Bodenpersonal der UA in MUC war jederzeit sehr freundlich und nett. Das genaue Gegenteil dazu war das Flugpersonal. Was dort geboten wurde war eigentlich nicht mehr zu unterbieten. Die von mir mit Spannung erwarteten angekündigten Sicherheitstechnischen Änderungen am Boden sowie in der Luft stellten sich für mich als nicht gravierend heraus. Die Kontrollen am Flughafen waren durchgehend freundlich und wenn man nicht gerade auf dem letzten Drücker kommt auch zeitlich problemlos. Auch in der Luft waren die Änderungen jetzt nicht unbedingt tragisch. Gut, für mich persönlich schon, da ich mich doch so sehr auf den Live ATC gefreut hatte. Aber wie gesagt, wirklich tragisch war wirklich nichts. Dass sich United mit diesem Flug nicht gerade berühmt machte ist eine andere Sache. Ich würde den Flug mit einer Note 5 bewerten. Und den 6er gab´s nur nicht da sie mich wenigstens am richtigen Zielflughafen abgesetzt hatten.


IAD


Wir landeten um 15:18 in Dulles. Boarding für meinen Anschlussflug sollte um 15:53 beginnen. Eine sportliche Herausforderung. Glücklicherweise hatte ich einen Platz weit vorne im Flugzeug, so dass ich vor den Massen im Terminal ankam. Dort ging es etwa 500 Meter durch einen max. 1,5 Meter breiten Gang, der alle Nase lang in eine andere Richtung abbog. Wie die Lemminge schob sich die Meute immer weiter vorwärts durch. Am Ende des Ganges erwartete uns ein großer Raum in dem sich die Immigration befand.

Es waren 10 Schalter für Ausländer geöffnet und ich hatte etwa 50 Leute vor mir. Noch während ich in der Schlange stand, kam anscheinend ein anderes Flugzeug aus Frankreich an, denn es stürmte eine Horde von mindestens 200 Franzosen herein. Wäre ich nur wenige Minuten später gekommen, hätte ich hier ganz klar verloren. Am Ende der Schlange wurde man dann von Flughafenmitarbeitern vor die Einreiseschalter gelotst. Dort musste man hinter einer Linie warten bis der Beamte der Immigration wieder frei war und er den Nächsten zu sich winkte. Ich wurde an einen Schalter geschickt in dem eine Familie mit drei kleinen Kindern gerade abgefertigt wurde. In der Zeit als ich warten musste, überholten mich die anderen links und rechts. War ja klar, dass ich ausgerechnet diesen Schalter erwische. Während ich dort warten musste, konnte ich sehen, dass immer wieder Leute von den Einreisebeamten zurückgeschickt wurden, da sie das Einreiseformular nicht richtig ausgefüllt hatten. Tja, wer lesen kann ist halt klar im Vorteil. Nach endlosen Minuten war dann die Familie vor mir endlich fertig und der junge Beamte winkte mich zu sich herein.

Ich begrüßte ihn freundlich und gab ihm meinen Pass und das Einreiseformular. Er zog den Pass durch das Lesegerät, studierte kurz den Bildschirm und forderte mich auf, die Finger der rechten Hand ohne den Daumen auf den Scanner zu legen. Zwei Sekunden später machte es piep, ich nahm meine Hand wieder weg vom Scanner und wollte gerade die linke Hand hochheben als er sagte, dass das nicht notwendig sei. Die einzigen Fragen, die er mir stellte waren wo ich hinfahre, der Grund meiner Reise und wie viel Bargeld ich bei mir habe. Das war´s. Er stempelte meinen Pass ab, reichte ihn mir und sagte freundlich „Have a nice and safe trip." Das war die schnellste Einreise, die ich je hatte. Insgesamt kostete mich das Ganze nur max. 1,5 Min.


Weiter gings zum Gepäckband, wo unser Gepäck bereits aufgereiht auf uns wartete. Ich suchte meine Koffer, ging zur Zollkontrolle und stellte mich an einen der drei Schalter an. Natürlich war ich wieder in der Schlange, wo ein Passagier etwas zu verzollen hatte, sich aber falsch angestellt hat. Nach einem mehrminütigen Gespräch wurde er von Zollbeamten abgeholt und in den richtigen Kontrollbereich geführt. Für mich hat sich der Zollbeamte nicht sonderlich interessiert. Er nahm meine Zettel und schickte mich weiter.


50 m weiter wartete dann die Sicherheitskontrolle. Als ich an der Reihe war, hatte ich noch fünf Min. bis zum Boarding für meinen Anschlussflug. Als ob ich nicht schon genug Probleme hätte, stand natürlich wieder die Familie mit den drei kleinen Kindern direkt vor mir in der Schlange – nicht ohne sich blöd anzustellen, was deren Kontrolle erheblich verzögerte. Nachdem ich an der Reihe war, legte ich sämtliche Mitbringsel, sowie meine Schuhe und den Gürtel auf das Röntgenband, ging durch den Metalldetektor, der auch nicht ausschlug und packte meine sieben Sachen zusammen. Im Gegensatz zur deutschen Sicherheits-Kontrolle interessierte sich hier niemand für mein Gepäck. Ich musste noch nicht einmal meinen Rucksack öffnen.


Ich spurtete weiter Richtung Terminal und fand einen Monitor, der mir sagte, dass mein Gate natürlich am entferntest möglichen Punkt meiner jetzigen Position war. Also musste ich laufen und am Gate angekommen konnte ich direkt einsteigen, da sie gerade meine Sitzreihe aufgerufen hatten. Das nenn ich Timing. 5 Min später gelandet und ich hätte keine Chance gehabt…


IAD –DEN


Ich saß in der vorletzten Reihe der B 757. Ich war dort eine ganze Weile alleine bis sich weitere Passagiere im hinteren Ende der Maschine einfanden. Ich nutzte die Zeit, um mich bei der Flugbegleiterin, die in der hinteren Küche gerade zugange war, nach der Flugzeit und der Ankunftszeit in DEN zu erkundigen. Die bereits ältere Dame mit dem Namen Sue holte ein Stück Papier aus ihrer Tasche und zusammen suchten wir darauf die entsprechenden Informationen. Sie hatte keinerlei Probleme damit mir über diese „sensiblen" Daten Auskunft zu geben. Sie meinet auch noch, dass wir sehr pünktlich wegkommen würden und wir deshalb pünktlich in DEN landen werden.

Mit diesem Wissen ging ich zurück zu meinem Sitz. Dort fiel mir wieder das Mithören des live ATC ein. Ich kehrte also wieder um, entschuldigte mich, dass ich nochmals störe und fragte ob dieser Kanal bei diesem Flug freigeschaltet sei. Sie erklärte mir, dass das immer die Entscheidung des Captains sei, griff zum Hörer, rief vorne im Cockpit an und fragte „Is channel 9 on?" Leider lautete die Antwort auch hier nein. Sie sagte, es hänge vermutlich mit den Geschehnissen in Detroit zusammen und rollte mit den Augen. Nachdem sie sich deswegen tausendmal bei mir entschuldigt hatte, ging ich wieder zurück und nahm endgültig meinen Platz ein.


Inzwischen hatte sich der hintere Bereich auch langsam gefüllt und es gab eine Durchsage, dass der Flieger voll ausgebucht sei und man deswegen bitte tolerant mit dem Platz für das Handgepäck umgehen sollte. Kurz darauf war es dann auch so weit und es wurde mit dem Push-Back begonnen.


Die restlichen Minuten in IAD sowie der Start verliefen relativ unspektakulär. Ganz anders der Flug nach DEN, denn wir flogen direkt in den Sonnenuntergang. Der Pilot machte eine Durchsage in der er uns darüber informierte, dass die verbleibende Flugzeit noch 3 Stunden und 18 Minuten betragen würde. Dann bat er noch die Sonnenblende zu schließen, es sei denn man wolle sich die atemberaubende Abendstimmung dort draußen nicht entgehen lassen. Und so war es dann auch. Der Himmel brannte förmlich. Von Gelb bis hin zu Orange und einem richtig satten Rot und dunkel Violetten Wolken war alles vertreten. Ich stellte an meinem iPhone die verbleibenden 3 Stunden und 8 Minuten ein und genoss die Aussicht auf den tollen Abendhimmel. Doch richtig hammermäßig wurde es erst etwa 30 min vor der Landung als die Dunkelheit hereinbrach. Der Mond erhellte die schneebedeckte Landschaft und am Horizont konnte man die Silhouette der Rocky Mountains sehen, die sich gegen den schwarzen Himmel abhoben. Und die zahllosen orangen, grünen und weißen Lichter der Städte, der einzelnen Häuser und Straßen die bis zu den Rockies reichten, sahen von oben aus wie eine gigantische Weihnachtsbeleuchtung. Und je näher wir dem Flughafen kamen, desto mehr wurden diese Lichter. Kurz vor der Landung war es dann so weit, dass sich das Lichtermeer über den gesamten sichtbaren Boden erstreckte. Ein unglaublicher Anblick. Das war dann auch der Moment wo ich entdeckte, dass uns dank des Mondes, der Schatten unserer eigenen Maschine verfolgte. Ein fantastisches Schauspiel wie der Schatten, der sich von dem schneebedeckten Gelände abhob, über die Lichter huschte. Bei der Landung vereinigte sich der Schatten mit uns, die Schubumkehr wurde aktiviert, es wurde laut und wir bremsten ab. Und etwa 5 Sekunden danach bimmelte plötzlich der Timer meines iPhones. Die Flugzeit war unglaublicher Weise bis auf die Sekunde genau berechnet. Respekt! Beim Rollen zum Gate fiel mir auf, dass die Rollwege hier nicht geräumt waren. Nur die Mittellinie war frei, auf der restlichen Fläche war eine fest gepackte Schneeschicht. Wenn ich mir denke wie sie da bei uns rumtun, komischerweise geht’s hier auch anders. Dieser Flug machte mir dann auch wieder klar, dass man auch mit United eine exzellente Reise haben kann und es machte den Ärger des Fluges MUC-IAD fast wieder wett.


Völlig fasziniert und immer noch gefesselt von den optischen Ereignissen der letzten 30 Minuten blieb ich so lange sitzen bis kein anderer Passagier mehr im Flugzeug war. Erst dann stand ich auf, schnappte mir meinen Rucksack und verließ den Flieger. Auch auf dem Weg zum Passagierzug ließ ich mir Zeit, schlenderte gemütlich durch das Terminal und sah dem hektischen Treiben zu. An jedem Gate herrschte ein dichtes Gedränge. Mit dem Zug erreichte ich dann letztendlich das Hauptterminal wo ich auch schon erwartet wurde…




 
gruss aus Denver :bye:
 
 
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Da es mir in dem anderen Thread etwas zu hektisch zugeht, schreibe ich es lieber hier hin:

Nochmals zusammenfassend über die aktuellen neuen Regeln wegen dem Detroit Zwischenfall:
  • Die Kontrollen in MUC waren strenger als die letzten Male. Und auch eben doppelt und dreifach.
  • Während des Fluges war nur anderes das der Live ATC ( was aber eine gesonderte Leistung von UA war ) sowie die Kartenanzeige bzw. Fluginformationen nicht vorhanden waren und das man uns nichts über die Flugzeit und Ankunftszeit sagen wollte oder durfte.
  • Wir konnten jederzeit an unser Handgepäck und auf die Toilette.
  • Kissen und Decken wurden uns auch nicht weggenommen.
  • Man konnte alle Geräte ( z.B. iPod ) bis kurz vor der Landung benutzen.
  • Die Einreise, Zoll und die Sicherheitskontrolle in den USA würde ich gegen unsere Kontrollen in MUC sogar als lasch bezeichnen.
Alles in allem stellte ich keine wirklich gravierende Änderung zu frueheren Fluegen fest.
 
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Ich wusste es -es kommt ein Bericht mit Treue zum Detail ;)

Danke für deine Eindrücke !
Have a nice and safe time ....

Gruss
A.
 
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Da kann ich mich nur anschließen! Genieße Deinen Urlaub und - mir hat ein Urlaub zu zweit immer mehr Spaß gemacht als alleine!;)

Reden wir im Maerz wieder darueber ;D.

@ Seamon
Ich glaube ich verbringe aber auch mehr Zeit ( Stunden ) in der Arbeit :rolleyes:.

@ ETSF
Ich habe gerade deinen Bericht ueber den Flug nach LAX gelesen. Echt seltsam, bei meinem Flug war fast alles "ganz normal".
 
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Reden wir im Maerz wieder darueber ;D.

@ Seamon
Ich glaube ich verbringe aber auch mehr Zeit ( Stunden ) in der Arbeit :rolleyes:.

@ ETSF
Ich habe gerade deinen Bericht ueber den Flug nach LAX gelesen. Echt seltsam, bei meinem Flug war fast alles "ganz normal".

Sollte LH die kurzfristigen Regularien etwa strenger umgesetzt haben wie eine US Amerikanische Airline :confused::think:

Zum Glück ist der Quatsch fast vollständig wieder vom Tisch...:dead:
 
Also das kommt mir ja bekannt vor. ;)
Bin im Juni auch die Strecke nach IAD geflogen. Die Crew war wirklich sehr unfreundlich und die Sitze, in der Economy, waren unbequem und viel zu eng. Wir waren zum Glück auch als erste Maschine an der Einreise, da ich sonst meinen Anschlussflug auch verpasst hätte.
Wünsch dir auf jeden Fall eine schöne Zeit und viel Spaß in Toronto. ;)
 
Toller Erfahrungsbericht :thbup:

Mir kommt das auch sehr bekannt vor. Als ich im September mit US-Airways von MUC über PHL nach MCO geflogen bin, war auch auf der Interkont-Strecke die Bestuhlung viel zu eng und unbequem. Von PHL-MCO waren die Sitze viel breiter und bequemer. Das Personal war aber durchwegs freundlich. Nur waren auf der Langstrecke auch alle FB's schon in einem gesetzterem Alter, und es waren auffallend viele männliche FB's an Bord. Hatte vielleicht damit zu tun, dass der Flug am 11.9 stattfand.
 
Dieser Flug machte mir dann auch wieder klar, dass man auch mit United eine exzellente Reise haben kann und es machte den Ärger des Fluges MUC-IAD fast wieder wett.

Ich vermute, dass sie bei nationalen Flügen drüben dann nicht so streng sind, denn die Achse des Bösen lauert ja im Osten ;) Und wenn man mal in die USA reingekommen ist, dann 'wird schon alles passen' :D

*duck*

Schönen Gruß nach Denver
C.
 
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Ich vermute, dass sie bei nationalen Flügen drüben dann nicht so streng sind, denn die Achse des Bösen lauert ja im Osten ;) Und wenn man mal in die USA reingekommen ist, dann 'wird schon alles passen' :D

... das war ja bei 9/11 auch so :eyeb:
 
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Hallo Leute,

wollte mal ein kurzes Lebenszeichen von mir geben, und hab auch gleich mal eine Frage, na ja ... eigentlich ist meine bessere Hälfte darauf gekommen und ich habe auch keine Antwort darauf:

Ich bin gerade in San Francisco ( @ ETSF, schöne Stadt :yes: ) und habe das folgende Bild vor etwa 3 Stunden gemacht. Wieso ist der Lichtschein der Brücke auf der Wasseroberfläche auf der einen Seite stärker als auf der anderen?

gruß aus SF :bye:
 

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