Flugzeugabstellpositionen - "Einparken" von Flugzeugen

Laie

Mitglied
Warum hat ein Flugzeug keinen "Rückwärtsgang" und muß daher von bestimmten Parkpositionen zum Taxiway geschleppt oder gezogen werden ?

Beim Rollen zu bestimmten Abstellpositionen sieht man ,daß das Flugzeug
durch Flughafenmitarbeiter mit Handzeichen eingewiesen wird.

Warum ist das so ,wie heißt die Person,die das macht und wie nennt man diesen Vorgang ?

Wer übernimmt diese Aufgabe am Fingerdock(ihr wißt schon,was ich meine,diese amTerminal dauerhaft angebrachten Ziehharmonikateile) ?
 
Ein Flugzeug kann Rückwärts rollen, wenn es erforderlich ist. Nur ist es zum einen nicht besonders wirtschafltich, und zum anderen wird dabei eine ganze Menge Wind gemacht, während in unmittelbarer Nähe etliche Bodenfahrzeuge wie zB Kofferkulis etc unterwegs sind. Am Terminal gibt es heutzutage meist elektronische Anzeigen, die dem Piloten anzeigen, wie weit er noch nach vorn rollen muss, um an der richtigen Stelle zu sein. Auf der Bodenlinie geradeaus fahren muss er so oder so können.
Die Bodeneinweiser kenne ich nur unter "Follow Me-Männer", manchmal höre ich auch "Lollipops". So werden in erster Linie die Kellen genannt, mit denen geschwungen wird, und scherzhaft wird der, der die Kellen hält dann ebenso genannt.
 
Kannst Du mir eventuell sagen,ob Flugzeugeinweiser ein eigenständiger Beruf ist oder nur eine von mehreren Tätigkeiten inerhalb eines anderen Berufsbildes?
 
Der Beruf wird vom Marshaller übernommen (zumindentens hier in MUC), und der hat noch andere Aufgaben.
 
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Dankeschön für die Antwort ! Da laß ich mich jetzt gleich umschulen. (kleiner Scherz am Rande). Aber mal im Ernst,es ist schon faszinierend, wenn so ein kleiner Mensch ein so großes Teil dirigiert und von außen am Boden ist das sicher ein ganz anderes Gefühl, wenn so ein Monster auf dich zurollt als aus der Pilotenperspektive.
 
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Ergänzend sei vielleicht noch gesagt, dass besonders Turboprop-Maschinen durchaus rückwärts aus ihren Abstellpositionen fahren. Dieses Verfahren nennt sich dann 'powerback'. Dabei weißt (zumindest in MUC auf Rampe 3 öfter beobachtet) der Ramp Agent den Flieger mit den Lollipops an.
Das ganze Verfahren ist allerdings unglaublich laut. Sehr unangenehm auch wenn man das Geräusch von Fliegern normalerweise liebt.

Ich nehme an, dass man das Verfahren bei Props deswegen durchführt, weil man durch die Blattverstellung einen ordentlichen Wirkungsgrad erreichen kann was den Umkehrschub betrifft. Im Prinzip arbeiten die Propeller ja einfach andersherum als normal. Einzig der Rückstoß der Turbine wirkt nach wie vor in Flugrichtung, macht aber wohl nur einen kleinen Teil des Gesamtschubes aus.
Bei einem Jettriebwerk dagegen wird der Luftstrom nicht ansatzweise so effizient gegen die Flugrichtung umgeleitet. Zum einen ist die Ausströmrichtung bei Umkehrschub nicht gerade nach vorn gerichtet sondern eher seitlich vom Triebwerk weg und zum anderen wird nicht der gesamte Luftstrom umgeleitet, sondern meines Wissens nach nur der vom Frontfan angesaugte.
 
Ich nehme an, dass man das Verfahren bei Props deswegen durchführt, weil man durch die Blattverstellung einen ordentlichen Wirkungsgrad erreichen kann was den Umkehrschub betrifft.

Wobei nicht alle Props für "Powerback" geeignet sind, BOMBARDIER DASH z.B. dürfen wegen der Bugrad Stellung kein Powerback laut Hersteller durchführen!

Genesis
 
Musste ich bei uns in SZG allerdings vor ein paar Jahren mal bei einer DHC8-300 der Austrian Arrows praktizieren, als wir mit dem Wegfahren des Ground-Power-Gerätes Probleme hatten, wir brachten das blöde Ding einfach nicht weg :thbdwn::thbdwn::thbdwn:....., weder vorwärts noch rückwärts.

Und da der Flieger sonst vorwärts nicht wegkam, aber die Motoren schon liefen, blieb uns nix anderes mehr übrig.

Macht allerdings wirklich einen Höllenlärm und der Pilot war auch nicht grad begeistert.

Ich liess in dann knapp 20 Meter geradeaus nach hinten rollen, dann konnte er ohne Probleme abdrehen.

Ging einfach nicht anders.

Gruss

TOM
 
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Îch hab das jetzt so verstanden,daß bei Propellermaschinen das Rückwärtsrollen durch das Drehen der Rotorblätter in entgegengestzter Richtung erfolgt. Wird zusätzlich noch der Anstellwinkel der Rotorblätter verändert? Ist es bei Strahltriebwerken so,daß ein Rückwärtsrollen allein durch die Aktivierung des Umkehrschubes (also teilweises Umlenken des Luftstromes erfolgt), aber Fan- und Turbinenwelle haben dieselbe Drehrichtung wie sie beim Vorwärtsrollen benötigt wird? Eine Drehrichtungsänderung bei Strahltriebwerken ist demzufolge nach meinem Verständnis nicht möglich ,oder wie verhält sich die Angelegenheit wirklich? Nun,ihr Fachleute ,seid ihr nochmal gefragt. Ich würde mich sehr freuen,wenn jemand sich dazu äußern würde.
 
Sowohl bei Turboprops als auch bei Jets ändert sich die Propeller-/Turbinenwelle bei Umkehrschub nicht. Bei den Props wird der Anstellwinkel so verändert, dass das Propellerblatt bei gleicher Drehrichtung einen Schub in die Gegenrichtung erzeugt. Bei Strahltriebwerken ändert sich nirgends an den Turbinenschaufeln etwas. Dort wird der Strahl nach zur Seite vorne umgelenkt. Entweder durch Klappen die den gesamten Strahl umlenken (meist ältere Triebwerke mit geringem Nebenstromverhältnis) oder bei denen der Kaltluftstrom abgelenkt wird.
 
Warum macht das so einen mörderischen Krach ? Ich entnahm den Antworten, daß der Geräuschpegel den üblichen Lärm beim Anlassen der Motoren weit übersteigt,oder hab ich da was falsch interpretiert?
 
Ach so ,verstehe. Der Geräuschpegel, der vom Triebwerk erzeugt wird ,ist immer gleich. Es kommt auf die Position des Beobachters an, dessen subjektive Wahrnehmung dann jeweils anders ist.
 
Ach so ,verstehe. Der Geräuschpegel, der vom Triebwerk erzeugt wird ,ist immer gleich. Es kommt auf die Position des Beobachters an, dessen subjektive Wahrnehmung dann jeweils anders ist.

Nein...!
Ein Triebwerk ist unter höherer Last deutlich lauter als im Leerlauf. Das ist nicht anders als bei Autos mit Verbrennungsmotoren.
Normalerweise läuft ein Triebwerk beim Rollen in recht niedrigen Leistungsbereichen und ist deshalb zumindest erträglich was die Lautstärke abgeht. Gerade beim powerback wird aber einiges an Leistung gefordert was zu einem deutlich höheren Geräuschpegel führt.
 
Auf der Bodenlinie geradeaus fahren muss er so oder so können.

da kennst du aber unser docking guidance system vom typ safedock 2 ned....;D das sagt dir auch ob du zu weit rechts bzw. links bist...

Wobei nicht alle Props für "Powerback" geeignet sind, BOMBARDIER DASH z.B. dürfen wegen der Bugrad Stellung kein Powerback laut Hersteller durchführen!

powerback in MUC habe ich bisher nur bei den ATR gesehen...auch ned bei SF34, SB2000 und D328
 
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Zusätzlich ist ein Flieger nicht "selbstständiger", wenn er alleine ausparkt, eine mitunter weit konzentriertere Überwachung von außen diktiert wohl schon die mangelnde Übersicht der Cockpitcrew nach hinten. Gewinnen tut man damit meines Erachtens nichts.

Bei Jets kenn ich das eigentlich nur bei solchen mit Engines mit Clamshells (und dabei ist das immernoch Ausnahme, nicht gängige Praxis):

http://www.youtube.com/watch?v=PiRkA0xr96Y&fmt=18

http://www.youtube.com/watch?v=DZSs_Fmyvx4&fmt=18

hier am schönsten
 
Hallo hier alle Zusammen,

nach langem Mitlesen kann ich dann auch mal was dazu beitragen.
Vorab aber noch danke an alle fleißigen Schreiber hier. Ich habe sehr viel über das Fliegen von euch lernen können.
Mal sehen ob ich das mit dem Link zumindes in der langen Version hin bekomme.

http://www.flightlevel350.com/Aircr...line_USA_-_Air_Force_Aviation_Video-3327.htmlhttp://www.flightlevel350.com/Aircr...line_USA_-_Air_Force_Aviation_Video-3327.html

oder

http://www.flightlevel350.com/Aircr...line_USA_-_Air_Force_Aviation_Video-9251.htmlhttp://www.flightlevel350.com/Aircr...line_USA_-_Air_Force_Aviation_Video-9251.html



Viele Grüße
Ralph
 
Ergänzend sei vielleicht noch gesagt, dass besonders Turboprop-Maschinen durchaus rückwärts aus ihren Abstellpositionen fahren. Dieses Verfahren nennt sich dann 'powerback'. Dabei weißt (zumindest in MUC auf Rampe 3 öfter beobachtet) der Ramp Agent den Flieger mit den Lollipops an.
Das ganze Verfahren ist allerdings unglaublich laut. Sehr unangenehm auch wenn man das Geräusch von Fliegern normalerweise liebt.

Ich nehme an, dass man das Verfahren bei Props deswegen durchführt, weil man durch die Blattverstellung einen ordentlichen Wirkungsgrad erreichen kann was den Umkehrschub betrifft. Im Prinzip arbeiten die Propeller ja einfach andersherum als normal. Einzig der Rückstoß der Turbine wirkt nach wie vor in Flugrichtung, macht aber wohl nur einen kleinen Teil des Gesamtschubes aus.
Bei einem Jettriebwerk dagegen wird der Luftstrom nicht ansatzweise so effizient gegen die Flugrichtung umgeleitet. Zum einen ist die Ausströmrichtung bei Umkehrschub nicht gerade nach vorn gerichtet sondern eher seitlich vom Triebwerk weg und zum anderen wird nicht der gesamte Luftstrom umgeleitet, sondern meines Wissens nach nur der vom Frontfan angesaugte.
Nicht auf allen 300er Pos. ;)
 
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