Flottenpolitik LH vs. TK und sonstige kontroverse LH-Diskussionen

Vorteilhaft wäre, wenn ich vermuten dürfte, daß meine Vertiefungen im Bewußtsein auch ankämen.



Davon kann keine Rede sein. Mit Datenstand 27.5.2012 lauten die Zahlen:

11,90 Jahre / 371 Flugzeuge bei Lufthansa, die mit dem Kranich am Heck fliegen (LH, Cityline, Cargo), und
10,87 Jahre / 431 Flugzeuge für sämtliche Konzernflugzeuge auf dem deutschen Register.


Ich habe weder Zeit noch Lust manuell so etwas rauszusuchen, deshalb greife ich einmal auf öffentliche Quellen zurück:

http://www.airfleets.net/ageflotte/Lufthansa.htm



http://www.airfleets.net/ageflotte/THY Turkish Airlines.htm


Ich denke, das die Zahlen mit einigen kleineren Fehlern soweit vergleichbar sind. Ich denke eine doppelt so alte Flotte mag sicher keiner Weg diskutieren. Die Ersparnisse einer jungen Flotte sind ja nicht rein beim Verbrauch zusehen. Liegezeiten durch Wartung, Kosten für Ersatzteile, Verfügbarkeit von Ersatzteilen etc...

737

...
737NG zu schwer > Bobbies bleiben.




747

Erneuerung und Ersatz der B744 sind eine ähnliche Saga; LH hat bereits um die Jahrtausendwende intensiv mit Boeing gesprochen (das stilistisch dezentere Pendant zu Al Bakers Brandreden), aber die von LH g

A320

Das sind ja alles wunderbare Zahlenspiele. Die Realität spricht aber nun eine andere Sprache. Die 737 in den bei der LH Betrieben Versionen haben absolut keine Zukunft mehr. Ich denke es passt wunderbar ins Bild das LH sich auf Partner verlässt und nach ihrer Pleite nicht schnell genug die Strategie justiert. Die 737-500 kann direkt durch die E-195 ersetzt werden. Es ist denke ich absolut kein Zufall, das nun gefühlt wöchentlich eine 737 nach USA zum Verschrotten geflogen wird.





Wie sinnvoll wäre es gewesen, funktionierende, zwölfjährige A320 aus den ersten Produktionsjahren für einen kleinen Bilanzgewinn als Starthilfe für Konkurrenten aus der Hand zu geben?

Entscheidend ist, daß LH zu keinem Zeitpunkt die Anschlußinvestitionen ausgesetzt hat.

Die Kritik an einem vermeintlich zu hohen Flottenalter wurzelt im Zeitalter des regulierten Luftverkehrs und läuft im Kern auf die Forderung hinaus, weniger Flugzeuge zu betreiben. Damit hätte Lufthansa eine rein statistisch jüngere Flotte, mit älterem Personal (und Personal im Karrierestau, wie man an AUA besichtigen kann) und höheren Preisen, wäre also insgesamt ein schwächeres Unternehmen.


Das Problem ist doch eigentlich recht einfach. Alle X Jahre gibt es Trendumschwünge und technische Durchbrüche. Wenn man sich die der vergangenen Jahre ansieht, wird man feststellen: family-concept (airbus), twin-widebodies, 787, A380, C-Serie,A320NEO. Seit der Deregulierung des Luftfahrtmarktes nimmt der Konkurrenzdruck aus zwei Triebfedern heraus laufend zu. 1. Mehr und freie Konkurrenz und 2. laufend steigende Spritpreise - die anders wie früher nicht mehr im Markt kompensiert bzw. weitergegeben werden können.

Wenn man nun in die Zukunft blickt, wird klar die Flugzeuge vom Typ 737 (ohne MAX), 320 (ohne NEO), 330, 340, 757, 767, 777, 744, 748 werden in recht absehbarer Zeit nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden können. Nun stellt sich die Frage was macht man mit dieser Erkenntnis? Zum einen sind im Moment der Eintritt der Nachfolger Max /Neo / 787 / 350 ungewiss und ebenso ihre Leistungsdaten. Falls die Hersteller die zugesagten Ziele (neo 15%, A350 25%, Max 13% , 787 20%) einhalten, wird dies die Airlinebranche in Windeseile umkrempeln. Die Erlöse in "echtem" Geld wird man durch nichts ersetzen können. Auch nicht durch stille Reserven.






Ich glaube, das ist klar: Die Abschreibungsperiode ist zwar mehr oder weniger wählbar (wie man an der sehr unterschiedlichen Handhabung bei verschiedenen Unternehmen der Branche ablesen kann), soll aber widerspiegeln, wie lange ein Anlagegut (hier: Flugzeug) wirtschaftlich einträglich...


... nutzbar ist, bevor ich ein neues benötige - die gewählte Periode soll also begründbar, und damit im Kern sachgerecht sein. Es kann, wie oben ausgeführt, eine sachgerechte Annahme sein, einen bestimmten Flugzeugtyp über 20 Jahre wirtschaftlich nutzen zu können - Turkish Airlines schreibt dem Grundsatz nach über 20 Jahre ab - "zahlt" dadurch aber auch zwanzig Jahre lang an dem entsprechend veranlagten Anlagegut, und zwar auch noch in demjenigen Fall, daß annahmewidrig bereits im Jahr 15 nach der Anschaffung mit diesem Flugzeug kein Geld mehr zu verdienen wäre - selbstgestellte Falle. Der zweite Effekt ist ein höherer Bilanzwert (des Anlageguts) zu jedem gegebenen Zeitpunkt, und damit erscheint das Unternehmen kreditwürdiger. Ein (linear) abgeschriebenes Flugzeug der LH steht nach 14 Jahren mit einem Restwert von 5% des Kaufwertes in der Bilanz [S.5], bei TK ["... estimated useful lives, using the straight-line method." (S.18)] ist nach denselben 14 Jahren noch gut 35% des Kaufwertes vorhanden, also mehr als das siebenfache. Mit dem tatsächlichen Wert des Flugzeugs (insbesondere, wenn ich verkaufen will oder muß) haben beide Ansätze aber nicht das geringste zu tun. Die Abschreibungsperiode ist also auch zu lesen als die Zusicherung des Unternehmens, in welchem Zeitraum es anstrebt, das Anlagegut durch ein neues, moderneres, leistungsfähigeres ersetzen zu können.

Daher beweist komödiantische Gesinnung, wer eine bestimmte Flotte als besonders modern anpreist (und bislang ist kein Grund erkennbar, das "modern" anders zu verstehen als "jung"), wenn das zugehörige Unternehmen nicht nur bereits heute bereits 20 Jahre an dieser Flotte festhalten will, sondern sogar just von der vorletzten Bilanz auf die letzte die Abschreibungsperiode von "15-20 Jahre" (S.16) auf 20 Jahre vereinheitlicht und damit erhöht hat. Die Aufforderung lautet also eigentlich: Fliegt [Unternehmensname]! Noch ist die Flotte jung!

Die Abschreibungsmethoden der Lufthansa haben sich verändert. Anfang der 90iger Jahre schrieb man die Flieger innerhalb von 10 Jahren auf 5%. Nur darf man sich nicht der Illusion hingeben, dass die Bilanz mit dem operativem Betrieb und der Flottenplanung viel zutun hat.

Hier zu sollte man sich kurz mal den Folgen und Konsequenzen von Abschreibungen hingeben. Ein kurzes und kleines vereinfachtes Beispiel:

Anschaffungsaussage: 200 (200) über 15 (200) Jahre abgeschrieben: heißt im Umkehrschluss ich kann jedes Jahr den Gewinn um 13,3 reduzieren bzw. den Verlust um 13,3 erhöhen. Weiter gedacht wurde das heißen es steht weniger Gewinn zur Verfügung, was u.a. die Steuerlast reduzieren würde (bzw. die Ausschüttung verkleinern). Auf der anderen Seite hat ein geringerer Gewinn bei der Finanzmittelbeschaffung negative Folgen. Nun aber die spannende Frage. Was passiert mit einem Unternehmen welches sich nach 10 Jahren entscheidet den Flieger zu verkaufen?

Unternehmen A wäre in diesem Fall bei 133,3 GE kumulierten Abschreibungen. In den Büchern bleibt also der Rest von 66,7 stehen. In dem Moment wo der Jet verkauft wird aus den Büchern 66,7 gestrichen (wie das erfolgt ist unterschiedlich). Also am Ende sind 200 GE abeschrieben worden.


Unternehmen B hätte in der Zeit 100GE (10*10) abgeschrieben und würde nun außerplanmäßig 100 aus der Bilanz nehmen. Was ist nun der Unterschied? Im Prinzip hat man vereinfacht gesprochen die Ersparnis auf der t Achse verschoben. B hat unter den Jahren rechnerisch mehr Gewinn zur Verfügung, hat aber im Jahr des Verkaufes mehr Steuerersparnis durch eine höhere ausserordentliche Abschreibung.

Gewinnen oder verlieren tut man aber in der Regel nichts. Da man eben hier nicht von Ein- oder Auszahlungen spricht. Viel interessanter ist eigentlich Cash Value Added. Und hier hat die LH Geld vernichtet. Intern ( für Kalkulation, Planungszwecke etc.) wird die kaufmännische bzw. steuerrechtliche Abschreibung keine Rolle spielen. Denn es kann sich kein Wirtschaftsunternehmen leisten auf die historischen AK/HK abzuschreiben. Hier für wird intern der Wiederbeschaffungswert genommen. Und nur im internen Rechnungswesen wird man verlässliche Zahlen finden zur geplanten Verweildauer im Unternehmen. In der Bilanz findet man eine Optimierung der Steuern und der Kreditwürdigkeit.





** Tatsächlich erhalten die direkten Betriebskosten, darin die Spritkosten, ein immer höheres Gewicht in der Kalkulation, wodurch es zu einem Zeitpunkt wirtschaftlich werden kann, trotz sich verlängernder Innovationszyklen eine Anschlußinvestition zu erwägen, obwohl erst ein kleiner technischer Fortschritt erzielt und käuflich erwerbbar ist.

Das ist natürlich quatsch. Es gibt ja Innovation. Nur die Lufthansa verpennt diese Streckenweise. Den Kauf von 787/350 auf den Zeitpunkt nach Ablauf von Score zuschieben ist fahrlässig.
 
Solange FRs Strategie vorwiegend nur so 'Weltflughäfen' wie München West oder Frankfurt Hahn im Blick hat ist mir nicht Angst, dass sie allzuviel Bizkunden gewinnen.

Das sind die Denkweisen der alten LH Garden. Viele haben aber nicht begriffen das Ryanair durch ihre Kostenführerschaft auch weiterhin den Markt in einem Margendruck halten wird und dabei Geld verdienen wird. In Wahrheit vertreibt aber die Lufthansa mit Bravour selber ihre BIZ Kunden. Durch die Einführung der NEK Sitze, wird es für LH schwer 1000€ für diesen sehr schlechten Sitz aufzurufen.
 
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Ich habe weder Zeit noch Lust manuell so etwas rauszusuchen, deshalb greife ich einmal auf öffentliche Quellen zurück:

http://www.airfleets.net/ageflotte/Lufthansa.htm
http://www.airfleets.net/ageflotte/THY Turkish Airlines.htm

Ich denke, das die Zahlen mit einigen kleineren Fehlern soweit vergleichbar sind. Ich denke eine doppelt so alte Flotte mag sicher keiner Weg diskutieren.
Ich diskutiere nicht weg, ich rationalisiere.

TK befindet sich in einem anderen Markt- und Wettbewerbsumfeld. In allen deregulierten Märkten altern die Maschinenparks mehr als früher, als "Exzellenz" nebst hoher Preise Grund und Ziel des Wirtschaftens waren. Heute ist Versorgung das Ziel. Zudem ist in einer Unternehmensaufbauphase natürlich der Maschinenpark im Schnitt jünger. So sind bei LH die Regional- und Loco-Flotte nicht zufällig jünger als die Lufthansa ieS. Lufthansa hätte viel zu tun, auf jeden Konkurrenten-Claim "Jüngste Flotte in XY" mit einem Flottenaustausch zu reagieren.

Die Ersparnisse einer jungen Flotte sind ja nicht rein beim Verbrauch zusehen. Liegezeiten durch Wartung, Kosten für Ersatzteile, Verfügbarkeit von Ersatzteilen etc...

Das sind ja alles wunderbare Zahlenspiele. Die Realität spricht aber nun eine andere Sprache. Die 737 in den bei der LH Betrieben Versionen haben absolut keine Zukunft mehr.
Eben weil sie gerade abgehen, verstehe ich ja besonderem Maße nicht, wieso immer auf dem Alter von Teilflotten herumgeritten wird, die das arithmetische Mittel erheblich "belasten". Das habe ich vorgeführt.

Ich denke es passt wunderbar ins Bild das LH sich auf Partner verlässt und nach ihrer Pleite nicht schnell genug die Strategie justiert. Die 737-500 kann direkt durch die E-195 ersetzt werden.
Aber die B733 nicht, und auch nicht durch A319. Nicht zufällig werden nur wenige A319 neu angeschafft, darunter bislang keine NEO.

Es ist denke ich absolut kein Zufall, das nun gefühlt wöchentlich eine 737 nach USA zum Verschrotten geflogen wird.
Was ist in Euren Postings sonst noch "gefühlt"? Nochmals: Das "keine Zukunft" ist im Ausbleiben einer last order Ende der 1990er aufgehoben - die drei jüngsten 737 kamen 1995 nach dreijähriger Pause fabrikneu. Ersetzt werden sollte sie erstmals bereits vor zehn Jahren - NG zu schwer, Dornier pleite, und, von mir unerwähnt, die CSeries war ebenfalls ein Jahr auf Eis. Warum denn? Die Embraer sind für LH Not und Tugend, Jungfrau und Kind. Jetzt kommen sie, und wir schauen mal, wie die sich in 20 Jahren so machen...

Das Problem ist doch eigentlich recht einfach.
Wie auch ich finde.

Alle X Jahre gibt es Trendumschwünge und technische Durchbrüche. Wenn man sich die der vergangenen Jahre ansieht, wird man feststellen: family-concept (airbus), twin-widebodies, 787, A380, C-Serie,A320NEO.
Und das X zieht sich hin, die Durchbrüche lassen auf sich warten, die 787 ließ auf sich warten, wegen non-feasibility, und ist bis auf weiteres schlechter als versprochen. No leaps.

Seit der Deregulierung des Luftfahrtmarktes nimmt der Konkurrenzdruck aus zwei Triebfedern heraus laufend zu. 1. Mehr und freie Konkurrenz und 2. laufend steigende Spritpreise - die anders wie früher nicht mehr im Markt kompensiert bzw. weitergegeben werden können.

Wenn man nun in die Zukunft blickt, wird klar die Flugzeuge vom Typ 737 (ohne MAX), 320 (ohne NEO), 330, 340, 757, 767, 777, 744, 748 werden in recht absehbarer Zeit nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden können.
_;D_

Nun stellt sich die Frage was macht man mit dieser Erkenntnis? Zum einen sind im Moment der Eintritt der Nachfolger Max /Neo / 787 / 350 ungewiss und ebenso ihre Leistungsdaten.
_:yes:_

Falls die Hersteller die zugesagten Ziele (neo 15%, A350 25%, Max 13% , 787 20%) einhalten,
_:eyeb:_

wird dies die Airlinebranche in Windeseile umkrempeln. Die Erlöse in "echtem" Geld wird man durch nichts ersetzen können. Auch nicht durch stille Reserven.

Die Abschreibungsmethoden der Lufthansa haben sich verändert. Anfang der 90iger Jahre schrieb man die Flieger innerhalb von 10 Jahren auf 5%.
Ante Weber. Neun Jahre, iirc.

Nur darf man sich nicht der Illusion hingeben, dass die Bilanz mit dem operativem Betrieb und der Flottenplanung viel zutun hat.

Hier zu sollte man sich kurz mal den Folgen und Konsequenzen von Abschreibungen hingeben. Ein kurzes und kleines vereinfachtes Beispiel:

Anschaffungsaussage: 200 (200) über 15 (200) Jahre abgeschrieben: heißt im Umkehrschluss ich kann jedes Jahr den Gewinn um 13,3 reduzieren bzw. den Verlust um 13,3 erhöhen. Weiter gedacht wurde das heißen es steht weniger Gewinn zur Verfügung, was u.a. die Steuerlast reduzieren würde (bzw. die Ausschüttung verkleinern). Auf der anderen Seite hat ein geringerer Gewinn bei der Finanzmittelbeschaffung negative Folgen. Nun aber die spannende Frage. Was passiert mit einem Unternehmen welches sich nach 10 Jahren entscheidet den Flieger zu verkaufen?
Eine A340 zwei Jahre vor D1? Und für den Erlös erhalte ich wieviele B777?

Unternehmen A wäre in diesem Fall bei 133,3 GE kumulierten Abschreibungen. In den Büchern bleibt also der Rest von 66,7 stehen. In dem Moment wo der Jet verkauft wird aus den Büchern 66,7 gestrichen (wie das erfolgt ist unterschiedlich). Also am Ende sind 200 GE abeschrieben worden.

Unternehmen B hätte in der Zeit 100GE (10*10) abgeschrieben und würde nun außerplanmäßig 100 aus der Bilanz nehmen. Was ist nun der Unterschied?
Die Differenz zum erlösten Verkaufspreis. Die muß B durch (zum Zeitpunkt x in der Zukunft ebenso unsicher realisierbare) Steuerersparnis noch aufbessern. Ein Rechenspiel, und keinesfalls geeignet, um am Vorhandensein einer alten, de facto bisher kaum verbesserten Maschine Asset-Managementfehler abzuleiten. Für mich unverständlich, wieso LH bei den derzeitigen Zivilflugzeugproduktionsraten die eigene Liquidität nutzen sollte, Konkurrenz durch billige "Jahreswagen" anzufüttern und den eigenen Markt noch schneller zu verwässern, als dies auch ohne eigenes Zutun ohnehin geschieht.

Im Prinzip hat man vereinfacht gesprochen die Ersparnis auf der t Achse verschoben. B hat unter den Jahren rechnerisch mehr Gewinn zur Verfügung, hat aber im Jahr des Verkaufes mehr Steuerersparnis durch eine höhere ausserordentliche Abschreibung.

Gewinnen oder verlieren tut man aber in der Regel nichts.
In der Regel, zwischen den Buchdeckeln. ;)

Da man eben hier nicht von Ein- oder Auszahlungen spricht. Viel interessanter ist eigentlich Cash Value Added. Und hier hat die LH Geld vernichtet.
Das ist nebulös. Der CVA der gesamten (!, inkl. BMI) Passage war 2009 stark negativ...

2009 -691 M€
2010 -198 M€
2011 -122 M€

... der Konzern-CVA über die letzten zehn Jahre im Saldo mit 2260 M€ positiv. Präzise im Jahr 2009 wurde im Frühjahr der Abschied der AB3 beschlossen, im Herbst der Abschied der CR1. Seit demselben Jahr stecken Konzerne ihre MA mehr und mehr in die Eco.


Intern ( für Kalkulation, Planungszwecke etc.) wird die kaufmännische bzw. steuerrechtliche Abschreibung keine Rolle spielen. Denn es kann sich kein Wirtschaftsunternehmen leisten auf die historischen AK/HK abzuschreiben. Hier für wird intern der Wiederbeschaffungswert genommen. Und nur im internen Rechnungswesen wird man verlässliche Zahlen finden zur geplanten Verweildauer im Unternehmen. In der Bilanz findet man eine Optimierung der Steuern und der Kreditwürdigkeit.

Das ist natürlich quatsch. Es gibt ja Innovation. Nur die Lufthansa verpennt diese Streckenweise. Den Kauf von 787/350 auf den Zeitpunkt nach Ablauf von Score zuschieben ist fahrlässig.
Als Schlußfolgerung zu Deinen obigen Ausführungen kann das nicht gelten - aber als Gefühl.

Der Witz ist ja, daß Du präzise das Vorgehen favorisierst (early commitment), was bei der A340 zu Konsequenzen geführt hat, die Du kritisierst. How come?

M.
 
Ich diskutiere nicht weg, ich rationalisiere.

TK befindet sich in einem anderen Markt- und Wettbewerbsumfeld. In allen deregulierten Märkten altern die Maschinenparks mehr als früher, als "Exzellenz" nebst hoher Preise Grund und Ziel des Wirtschaftens waren. Heute ist Versorgung das Ziel. Zudem ist in einer Unternehmensaufbauphase natürlich der Maschinenpark im Schnitt jünger. So sind bei LH die Regional- und Loco-Flotte nicht zufällig jünger als die Lufthansa ieS. Lufthansa hätte viel zu tun, auf jeden Konkurrenten-Claim "Jüngste Flotte in XY" mit einem Flottenaustausch zu reagieren.

Sicher ist das Marktumfeld ein anderes. Jedoch hat kaum einer der Premiumflieger einen derartigen Investitionsstau. Man möge sich gerne mal das Flottenalter einer Singapore Airlines, Cathay, Korean Air, Asiana oder LAN ansehen. Zudem guck Dir mal die Kabinen der genannten Linie an. Dort findest Du auf der Langstrecke keinen Sitz in der C der nicht voll flach ist.

Aber die B733 nicht, und auch nicht durch A319. Nicht zufällig werden nur wenige A319 neu angeschafft, darunter bislang keine NEO.

Der Zufall ist aber keiner. Man entscheidet sich recht bewusst für viele 321. Man versucht dadurch die Stückosten pro Sitz zudrücken. Es wird wohl keinen direkten 733 Nachfolger mehr geben bei der Mainline.

Und das X zieht sich hin, die Durchbrüche lassen auf sich warten, die 787 ließ auf sich warten, wegen non-feasibility, und ist bis auf weiteres schlechter als versprochen. No leaps.

Nun bleibt die Frage ob Lufthansa's Zurückhaltung Zufall oder besonders vorsichtiges Risikomanagement war :p


Eine A340 zwei Jahre vor D1? Und für den Erlös erhalte ich wieviele B777?

In die leidige A vs B Diskussion möchte ich eigentlich nicht einsteigen. Aber es dürfte klar sein, dass die 777 auf dem Gebrauchtmarkt bei gleichem Zustand einen wesentlich besseren Preis erzielt. Die Leasingraten spiegeln das ja recht gut wieder. Zudem wird man sich bei der 748i / A346 sicher noch schwerer tun, falls nicht die Frachtbranche feuchte Augen kriegen sollte. Was ich beim Airbus für relativ ausgeschlossen halte.

Das ist nebulös. Der CVA der gesamten (!, inkl. BMI) Passage war 2009 stark negativ...

2009 -691 M€
2010 -198 M€
2011 -122 M€

... der Konzern-CVA über die letzten zehn Jahre im Saldo mit 2260 M€ positiv. Präzise im Jahr 2009 wurde im Frühjahr der Abschied der AB3 beschlossen, im Herbst der Abschied der CR1. Seit demselben Jahr stecken Konzerne ihre MA mehr und mehr in die Eco.

Was ist daran nebulös? 2260 M€ sind über 10 Jahre einfach zuwenig. Rechne das mal in 747-8 oder A380 um bzw. setze das einmal ins Verhältnis zum eingesetzten Kapital. Und wir haben noch nicht mal von Inflation gesprochen was sind denn die 2-3% Rendite verglichen zur Inflation. Oder der Kostensteigerung im Flugzeugbau?

Zudem zeigen die letzten Jahre eine deutliche Richtung. Die aktuellen Entwicklungen bei den Abteilungen LSG und IT, unterstützen ja meine Aussagen. Die Abspaltungen halte ich persönlich übrigens für einen großen Fehler. Das gilt denke ich stärker für die IT als für die Küche.

Der Witz ist ja, daß Du präzise das Vorgehen favorisierst (early commitment), was bei der A340 zu Konsequenzen geführt hat, die Du kritisierst. How come?

Der wirklich Witz ist doch, dass diese Strategie halbherzig befolgt wird. Die Kabine hat einen Investitionsstau von mehreren Milliarden Euro, ebenso hat man die Zweistrahler auf Langstrecke verpennt. Noch kann die Lufthansa Investitionen zu 6-7% finanzieren aber lange wird das nicht mehr gehen.

Es ist sicher sinniger finanzschwachen Airlines alte Flieger zugeben, statt den Finanzkräftigen Premium Fliegern die Produktionsslots der neuen Maschinen zu überlassen. Was eine gut gereifte Flotte so alles anstellen kann, kann man ja im Moment wunderbar bei AA besichtigen. Ich bin mir ganz sicher, das auch diese Flugzeuge top gewartet sind und technisch einwandfrei.
 
Die anstehende Großbestellung über 15 A380/B748i (oder wie auch immer es der Einzelne abkürzen will) bei TK und die Schaffung eines neuen Megahubs in Istanbul lassen bei Lufthansa, AUA und Swiss langsam die Alarmsignal ertönen.
Durch den starken Ausbau des Streckennetzes in 2011 - 2013 ist TK mittelfristig in der Lage, selbst größere als bisher in der Flotte befindliche Maschinen wirtschaftlich zu betreiben, sogar ganzjährig.
Ein Aufstockung der Europaflüge um minimum 1 täglichen zusätzlichen Flug zu den wichtigsten Zielorten soll das Ziel sein.

Bei der Einflottung der B77W gabs auch kritische Stimmen im Lufthansa Lager, viel zu groß für TK und die werden bald wieder ausgeflottet. Eingetroffen ist genau das Gegenteil und die B777-Teilflotte wächst permanent an.
 
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