Hallo Tomm,
Du hast ja auf Deinem ersten Link eine ganze Reihe von AWBs. Das sind Master-AWBs, die zwischen den Abgangs- und Empfangsspediteuren laufen. Auf diesen sind wiederum verschiedene kleinere Sendungen (House AWB) zu einer großen zusammengefasst ("Consolidated" kurz "Consol"), um damit eine bessere Rate zu bekommen. Zu jedem dieser Consol-AWBs gehört ein Manifest, das wiederum die einzelnen Sendungen auf dem Master anzeigt. Einige AWBs zeigen auch die Nummern der Frachtcontainer, in denen das Sammelgut verstaut war (AKE ...). Alle "Non-Haz Shipments" also Fracht, die kein Gefahrgut enthält, kann auf den Master AWBs zusammengefasst werden "Consolidated as per attached Manifest". Manche Dinge, die zwar nicht als Gefahrgut zu deklarieren sind, die aber ein Gefahrenpotenzial haben (z.B. Lithium Ionen Batterien mit geringer Leistung nach Sec. II der IATA-Packing Instructions 965), müssen als solche zusätzlich auf dem MAWB vermerkt sein.
Daneben waren wohl noch frische Mangostan an Bord, die auf Direkt-AWB als "Perishable" gemarkt waren. Daß Frachtbriefe und Lademanifeste veröffentlicht werden, finde ich nicht in Ordnung, keine Ahnung, wie das rechtlich aussieht.
Es besteht sicher eine gewisse Möglichkeit, daß undeklarierte Batterien (ob versehentlich oder absichtlich) in den konsolidierten Sendungen mit drin waren, was aber das direkte Gefahrenpotenzial nicht erhöht. Was das Rätsel der im Aerotelegraph als "Nicht deklarierte Fracht" bezeichneten Sendungen anbelangt, MH dürfte (sie haben ja die AWBs) der Versandsspediteur bekannt sein, der alle Dokumente der eigentlichen Auftraggeber vorlegen kann.
Übrigens, die Dokumentation der Fracht, sieht überall auf der Welt und bei jeder Airline genau gleich aus, jede Menge "Consol", etwas "DG" und ein paar Direktsendungen mit korrekter Warenbezeichnung. Wenn jemand morgen die AWBs von z.B. LH714 ins Netz stellt, die dürften genau gleich aussehen, außer daß vielleicht keine frischen Mangostan an Bord sind.
Schönen Gruß,
Martin