Bewaffnete Piloten, Waffen an Bord

Haben deutsche Piloten denn eigentlich auch irgendeine Handhabe zur Verteidung "ihres" Fliegers?? Pistolen etc. haben sie sicher nicht dabei, aber evtl. irgend etwas anderes, z.b. Tränengas?

Das fehlte noch, dass sich diese Cowboy-Mentalität hier breit macht. Sicherheit wird am Boden produziert. Ausserdem ist durch die geschlossene Cockpittür kein Zugang zum Cockpit möglich und deswegen auch kein Waffeneinsatz erforderlich. Mehr als das brauche und will ich nicht.

Any gun on board is one gun too many...
 
Modernes Airlinemanagement hat hier ein kooperatives Instrument entwickelt, mit dem sich auch
in Zukunft die kostspielige Anschaffung von Faustfeuerwaffen für alle Besatzungen erübrigt, indem
mittels eines speziellen Squawk ATC aufgefordert wird, umgehend die Einsatzleitstelle der
betreffenden Airline zu kontaktieren, die dann Angaben liefert, wo sich ein weiteres Flugzeug am
Ende seiner wirtschaftlichen Nutzungsdauer im Luftraum befindet, mit dem ATC dann den
bedrohten Flug kontrolliert zusammenführen kann, um die Angreifer unschädlich zu machen.

Voraussetzung ist, daß die Vernunft bereits vorderhand angegriffen sein muß, so wie bei mir, wo
sich einzelne Schräuble durch längerfristige Interventionen bereits langsam loszudrehen beginnen.
 
Haben deutsche Piloten denn eigentlich auch irgendeine Handhabe zur Verteidung "ihres" Fliegers?? Pistolen etc. haben sie sicher nicht dabei, aber evtl. irgend etwas anderes, z.b. Tränengas?

Wie stellst Du Dir das genau vor? So wie John Wayne - während des Reitens nach hinten über die Schulter schießen auf die bösen Jungs? ;)

Das US-Kozept (FFDO) ist ein fataler Irrweg, aber in der diesem Land eigenen Bewaffnungs-Manie konsequent. Meiner Meinung nach ist jede Waffe an Bord eines Flugzeugs eine zuviel, denn es kann nie 100%ig ausgeschlossen werden, dass sie in die falschen Hände gerät.

Security muss schwerpunktmäßig vor dem Betreten des Flugzeuges erzeugt werden - solange aber 'unsere' Politiker hier das sagen haben, wird außer blindem Aktionismus (à la Flüssigkeitsverbot) nichts sinnvolles herauskommen.

Wenn ich alleine daran denke, wie ich mich an der Security oftmals bis auf die Socken 'ausziehen' muss, während eine im Besitz eines entsprechenden Flughafenausweises befindliche Reinigungskraft mit Migrationshintergrund (das ist nicht wertend gemeint!) verschleiert und laut piepsend ihrem Putzwagen durch die Torsonde schiebt, dann könnte man schon eine mittelmäßige Krise bekommen.

Ich hätte da noch einige nicht ganz so lustige Beispiele auf Lager, die will ich der Öffentlichkeit aber lieber ersparen. Einzig alleine auf das in der Luftfracht übliche 'Known Sender'-Prinzip möchte ich kurz eigehen: Luftfracht (auch solche die auf Pax-Fliegern im Belly befördert wird) wird nach wie vor kaum kontrolliert, es kommt das og. Prinzip zur Anwendung, das aussagt, wenn ein Versender als seriös eingestuft ist, dann wird schon alles passen.

Tolle Einstellung - aber andererseits auch politisch korrekt. Es soll ja immer mehr Verrückte gegen, die nicht der 1000-Jungfrauen-im-Paradies-Fraktion angehören, denen erspart man so die Unannehmlichkeiten die damit verbunden sind, entsprechende 'Päckchen' persönlich zu befördern. :(

Gruß MAX
 
Wie stellst Du Dir das genau vor? So wie John Wayne - während des Reitens nach hinten über die Schulter schießen auf die bösen Jungs? ;)

Besser wie Terence Hill, viel lässiger....;D

Amerikaner und Waffen sind so ein Kapitel für sich, für die bedeutet eine Aufrüstung von alle Leute mehr Sicherheit, bei uns ist es halt das Gegenteil.

Wie ist das eigentlich bei Flügen mit Privatjets, darf man da eigentlich alles mit an Bord seines eigenen Fliegers nehmen oder nicht? Ein Bekannter der Bizjets fliegt hat mir mal erzählt dass er eine Jagdgruppe nach England mitsamt ihren Waffen an Bord geflogen hat...
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal ne Frage in dem Zusammenhang: Wenn eine Pistolenkugel auf Reiseflughöhe die Außenhaut durchschlägt, gibts doch sofort eine explosive Dekompression, oder? Reißt die Haut dann an der Stelle weiter auf oder wirds nur einfach seeehr ungemütlich? Unter dem Aspekt wäre ja das alleinige Tragen einer Waffe schon fahrlässig (siehe Artikel)...
 
Mal ne Frage in dem Zusammenhang: Wenn eine Pistolenkugel auf Reiseflughöhe die Außenhaut durchschlägt, gibts doch sofort eine explosive Dekompression, oder? Reißt die Haut dann an der Stelle weiter auf oder wirds nur einfach seeehr ungemütlich? Unter dem Aspekt wäre ja das alleinige Tragen einer Waffe schon fahrlässig (siehe Artikel)...
Nein.
Da gab´s mal Tests in Nevada, da hat jmd ein altes Flugzeug unter Druck gesetzt ud dann geschoßen. Aucha uf die Fenster geschoßen, welche dann kaputt gegangen sind. Warum weshalb wieso kann ich dir aber spontan nicht erklären - hat mich aber auch erstaunt. (War ´ne Doku auf N24, oder N-TV, eine dieser typisch bekannten US Dinger)
 
@ geminy007: Das haben sie bei Mythbusters getestet. Schuss ins Fenster und es passierte gar nichts. Erst als man das Fenster mit Sprengstoff rausgeschossen hat, hat es Buster (den Crashtest- Dummy) hinausgezogen. Waren glaube ich 100g Sprengstoff. Werde mal schauen, ob ich Videomaterial, oder zumindest die Folge, in der das getestet wurde, finde.

: : : EDIT : : :

Staffel 1, Folge 10: "Explosive Decompression, Frog Giggin', Rear Axle". Konnte sie leider nur als Videodownload bei amazon.com finden und kann nicht mal sagen, ob das funktioniert.
 
Zuletzt bearbeitet:
:thbup:
@ geminy007: Das haben sie bei Mythbusters getestet. Schuss ins Fenster und es passierte gar nichts. Erst als man das Fenster mit Sprengstoff rausgeschossen hat, hat es Buster (den Crashtest- Dummy) hinausgezogen. Waren glaube ich 100g Sprengstoff. Werde mal schauen, ob ich Videomaterial, oder zumindest die Folge, in der das getestet wurde, finde.
genau!! Die Folge war´s,... :resp:
 
Wie ist das eigentlich bei Flügen mit Privatjets, darf man da eigentlich alles mit an Bord seines eigenen Fliegers nehmen oder nicht? Ein Bekannter der Bizjets fliegt hat mir mal erzählt dass er eine Jagdgruppe nach England mitsamt ihren Waffen an Bord geflogen hat...

Da unsere Firma einen Privatjet hat, habe ich hin und wieder das Vergnügen mit diesem nach Mailand Linate zu fliegen (Wenn der Jet nicht voll ist, dann darf auch das gemeine Fußvolk mitfliegen). In München mußt du im GA-Terminal genauso durch eine Schleuse durch, und dein Gepäck wird genauso durchleuchtet, wie auch bei einem ganz normalen Linienflug. Wenn ich ein Getränk (so manche Sitzungen sind schon sehr trocken) dabei habe, so muß mein Gepäckstück dann auch in den Laderaum und darf nicht in die Kabine mitgenommen werden.
Beim Rückflug sieht es allerdings ein bischen anders aus. Zwar stehen in Linate die gleichen Equipments wie in München rum, aber es kümmert niemanden. Egal, ob der Metalldetektor beim druchgehen piepst, oder ob Getränke im Gepäck - auch hier wird jedes Gepäckstück durchleuchtet -sind, da kann man einfach weiter gehen.

Viele Grüße, Uwe
 
Beim Rückflug sieht es allerdings ein bischen anders aus. Zwar stehen in Linate die gleichen Equipments wie in München rum, aber es kümmert niemanden. Egal, ob der Metalldetektor beim druchgehen piepst, oder ob Getränke im Gepäck - auch hier wird jedes Gepäckstück durchleuchtet -sind, da kann man einfach weiter gehen.
Die selbe Erfahrung hab ich letzten Sommer auch in FCO gemacht - allerdings bei einem ganz normalen Linienflug...:whistle:
 
Auf weniger wie 1% aller US-Amerikanischen Flüge sollen sich laut CNN Sky-Marshalls befinden.
Zu begrüßen, aber erstaunlich...
 
Wie stellst Du Dir das genau vor? So wie John Wayne - während des Reitens nach hinten über die Schulter schießen auf die bösen Jungs? ;)

Das US-Kozept (FFDO) ist ein fataler Irrweg, aber in der diesem Land eigenen Bewaffnungs-Manie konsequent. Meiner Meinung nach ist jede Waffe an Bord eines Flugzeugs eine zuviel, denn es kann nie 100%ig ausgeschlossen werden, dass sie in die falschen Hände gerät.

Security muss schwerpunktmäßig vor dem Betreten des Flugzeuges erzeugt werden - solange aber 'unsere' Politiker hier das sagen haben, wird außer blindem Aktionismus (à la Flüssigkeitsverbot) nichts sinnvolles herauskommen.

Wenn ich alleine daran denke, wie ich mich an der Security oftmals bis auf die Socken 'ausziehen' muss, während eine im Besitz eines entsprechenden Flughafenausweises befindliche Reinigungskraft mit Migrationshintergrund (das ist nicht wertend gemeint!) verschleiert und laut piepsend ihrem Putzwagen durch die Torsonde schiebt, dann könnte man schon eine mittelmäßige Krise bekommen.

Ich hätte da noch einige nicht ganz so lustige Beispiele auf Lager, die will ich der Öffentlichkeit aber lieber ersparen. Einzig alleine auf das in der Luftfracht übliche 'Known Sender'-Prinzip möchte ich kurz eigehen: Luftfracht (auch solche die auf Pax-Fliegern im Belly befördert wird) wird nach wie vor kaum kontrolliert, es kommt das og. Prinzip zur Anwendung, das aussagt, wenn ein Versender als seriös eingestuft ist, dann wird schon alles passen.

Tolle Einstellung - aber andererseits auch politisch korrekt. Es soll ja immer mehr Verrückte gegen, die nicht der 1000-Jungfrauen-im-Paradies-Fraktion angehören, denen erspart man so die Unannehmlichkeiten die damit verbunden sind, entsprechende 'Päckchen' persönlich zu befördern. :(

Gruß MAX


Ich kann mich an einen diesbezüglichen Beitrag eines Airlinepilots erinnern,
der sich in einem britischen aviation magazine darüber mokierte, auch bis aufs Hemd an der security ausgezogen zu werden, um dann wenig später im cockpit an der Wand eine Rettungsaxt vorzufinden....
Gruß an Max vom Canadajet
 
Ich kann mich an einen diesbezüglichen Beitrag eines Airlinepilots erinnern,
der sich in einem britischen aviation magazine darüber mokierte, auch bis aufs Hemd an der security ausgezogen zu werden, um dann wenig später im cockpit an der Wand eine Rettungsaxt vorzufinden....
Gruß an Max vom Canadajet

Das geht fast noch besser, folgender Dialog hat sich quasi wörtlich an einer Sicherheitskontrolle für Crews in London abgespielt. Der Kontrollör will einem Kapitän seine Mini-Nagelschere abnehmen:

Security: 'Sorry Sir, I have to take these away.
Captain: 'Err, why?'
Security: 'You could try to take control of the aircraft'
Captain: 'Well, I'm gonna take control of the aircraft anyway, won't I?'

Aber da war die Schere schon 'in der Tonne'... :cry:

Oder wie bei einem Bekannten von mir, der fliegt einen Bussiness-Jet und an einem kleineren Flugplatz in Deutschland wollte man ihm seinen 'Leatherman' (Taschenmesser mit Zange etc.) wegnehmen, den er nun wirklich ab und zu mal am Flieger braucht. Argument auch hier: Zu lange, zu spitz, bla bla bla.

Daraufhin läßt er sich ohne Flightkit vom Follow-Me zum Flieger fahren und holt die Notaxt (das Teil ist wirklich Hammer-Gefährlich - spitz und extra-scharf) um den Kontrolletti zu fragen, was er meint, was gefährlicher ist.

Dem fallen aber fast die Augen raus und er konfisziert die Axt erst mal (verbotener Gegenstand - sicher ist sicher) und läßt sich mit dem Verweis darauf, dass es sich hier um gesetzlich vorgeschriebene Notausrüstung handelt und der Flieger ohne keinen Meter fliegen darf überhaupt nicht imprägnieren.

Erst nach etwa einer Stunde Diskussion unter lebhafter Beteiligung seiner Paxe (die meistens WIRKLICH wichtig sind) hat er dann alles wieder mitnehmen dürfen. :shut:

Gruss MAX
 
....die Notaxt (das Teil ist wirklich Hammer-Gefährlich - spitz und extra-scharf)
Gruss MAX

Guten Morgen zusammen :-)

Exakt dies ist auch einem Bekannten (CPT auf CRJ Cityline) so passiert:
Kontrolle im FOC: Security bemängelt ein winziges (!) Taschenmesser, das er als Schlüsselanhänger hatte...Klinge ca 3cm lang...).
"Das können Sie nicht mit an Bord nehmen.....".
Er daraufhin: "Wollen Sie wissen, wie gross und scharf die Notaxt hinter meinem Kopf im Cockpit ist? Und da wollen Sie mir DIESES Messerchen abnehmen?"
Der Security-Fuzzy hat dann anscheindend nachgedacht ..... und er durfte das Messer mit ins Cockpit nehmen.

Früher war vieles einfach besser......

Schönen Tag noch
Gruss aus ETSF
 
Ach, da muß ich doch auch meine Lieblingsgeschichte zum Besten geben, war ja schließlich selbst dabei:

FOC MUC, Cpt hatte ein kleines Schweizer Klapp-Messer im Koffer dabei. Eine (1) Lane war offen. Cpt geht als erster durch, piept nicht, aber der Fuzzi am Schirm schaut so komisch. Fragt ob er den Koffer nochmals durchleuchten darf.
Derweil bin ich durch. Piept- Zufall.
Derweil wurde der Koffer zum 2. mal durchleuchtet, während ich befummelt werde, wird der Koffer das 3. mal durchleuchet, bevor er gebeten wird, den Koffer zu öffnen. Meine Befummelung grad fertig und ich bekomm die Diskussion über das Messer mit.

Ich darauf hin: "Wir dürfen doch eh Messer bis zu einer Klingenlänge von 6 cm mitnehmen, also wo ist das Problem?"

Secutity: "Ja schon, aber die Standardklingenlänge beträgt 7,2 cm!"

Lange dikussion hin und her, der Cpt mußte das Messer abgeben und konnte sich das nach dem Umlauf wieder abholen.

Also raus zum Flieger. Vor diesem stand ein Auto in grün.
Wir an Bord, die Herrschaften, damals noch BGS, kamen nach und drückten uns eine rote, mit einem Reißverschluss verschlossene Tüte in die Hand, die recht schwer ist.
Kommentar BGS: Ihr habt irgend so ´nen Bankenpräsident aus Portugal mit seinen Bodyguards an Bord. Hier die Waffe, bitte nehmt die zu euch nach vorne zum Aufpassen. Werft mal nen Blick rein"

Ok, gesagt, getan, also Tüte auf, Inhalt:
- Waffe
- Magazin
- aus dem Magazin herausgelöste Munition

Aber Hauptsache das Golfgepäck ist in sichere Hände im T2 aufgegeben worden, damit wir JAAAAA nicht mehr rankommen wenn das Set im Cargocompartment liegt und das Taschenmesser ist an der Sec Kontrolle zurückgeblieben.
 
Über die sicherheitskontrolle rege ich mich schon gar nicht mehr auf. auch wir werden jeden tage mehrfach kontrolliert. wenn wir z.b. mit einem fahrzeug wieder auf das gelände fahren, kann es schon mal vorkommen das sogar das feuerwehrfahrzeug durchsucht wird. darin befindet sich z.b. axt, jede menge handwerkzeug und eine 60cm lange motorsäge !!! abgenommen wird es uns zwar nichts, wozu wird die karre dann durchsucht???

anderes beispiel, morgens vor dienstantritt wird einem kollegen an der kontrolle ein taschenmesser abgenommen. 5 min später auf der wache muß er ein richtig langes, spitzes und scharfes dienstmesser an der einsatzkleidung tragen. oder er geht in die küche und nimmt sich ein 30cm langes fleischermesser. oder ans fahrzeug und holt sich die kettensäge ...

mir wurde aus dem privat pkw ein scheiben-nothammer genommen. ist ein gefährlicher gegenstand. ich könnte ihn einem passagier zustecken und der könnte damit in 10.000 meter höhe ein kabienenfenster einschlagen und so den flieger zum absturtz bringen hat der sicherheitsmuffti argumentiert ... :dead:

zum teil benimmt sich das kontrollpersonal wirklich wichtig und spielt deren macht auch gerne aus. zum glück aber gibt es auch noch en paar sehr vernünftige leute bei dem verein.
 
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