Ausbau MUC: 3. Bahn - der neue Thread (ab 12/2013)

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Nicht offen für weitere Antworten.
Einfach kurz zurückblättern. Einer der Verse des Hohen Liedes auf den Flughafen München preist seine "überdurchschnittlichen" Gehälter. Aber was ist dieser Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt (einer Branche) wert, wenn man nicht einmal die regional deutlich überdurchschnittlichen Lebenshaltungskosten berücksichtigt? Wird lustig, wenn Seehofer mit diesem Argument auf die Nase fällt.

Habe zurück geblättert und jetzt?
 
Also wenn ich dich so richtig verstehe, hat für dich Gesundheit oberste Priorität, finanzieller Wohlstand ist nachgeordnet. Somit, wenn ich deinen Schluss verwende, hast Du keinerlei Interesse an deinem finanziellen Wohlerergehen!
Ich mach dir einen Vorschlag: Spende dein Vermögen und dein Eigentum!

Du verstehst falsch. Ehrlich frage ich mich, wie Du überhaupt jetzt auf so eine Aussage kommen kannst.
 
Dann aber schon bitte richtig!!
Das Wachstum wurde konstant angesehen, was eine exponential verlaufende Passagierzahlenkurve zur Folge hat. Einfache Mathematik.
Daher hat @Ikarus schon recht. Wachstum != Absolutanzahl.

Exponentielle Wachstums- und Abnahmeprozesse beschreiben ein sich pro Zeiteinheit um einen fixen Prozentsatz ändernden Bestand einer Ausgangsmenge
gif.latex
, wobei der jeweils addierte, bzw. subtrahierte Betrag vom Bestand
gif.latex
im vorhergehenden Zeitpunkt abhängt. Durch diese zeitliche Abhängigkeit sind die sich ändernden Beträge im Allgemeinen jedes Mal unterschiedlich, was das exponentielle Wachstum vom linearen Wachstum unterscheidet.
 
Und da soll man dann ruhig und höflich bleiben, wenn man so einen Müll vorgesetzt bekommt? Wer hat denn wann und wo bitte für München ein Wachstum mit einem festen Prozentsatz prognostiziert?

Intraplan:
Das Passagieraufkommen am Flughafen München steigt von 30,8 Mio. Passagiere im Jahre 2006 auf 57,3 Mio. bis zum Jahr 2020 an unter der Voraussetzung, dass ausreichende Kapazitäten zur Verfügung stehen. Dies entspricht einem Zuwachs von durchschnittlich 4,5 % per annum.


 

Und da soll man dann ruhig und höflich bleiben, wenn man so einen Müll vorgesetzt bekommt? Wer hat denn wann und wo bitte für München ein Wachstum mit einem festen Prozentsatz prognostiziert?
Intraplan:
Das Passagieraufkommen am Flughafen München steigt von 30,8 Mio. Passagiere im Jahre 2006 auf 57,3 Mio. bis zum Jahr 2020 an unter der Voraussetzung, dass ausreichende Kapazitäten zur Verfügung stehen. Dies entspricht einem Zuwachs von durchschnittlich 4,5 % per annum.

Deine Zahlen sind veraltet. Die Prognose für 2020 ist 49,8 Mio. und die mittlere jährliche Wachstumsrate (CAGR) für den Zeitraum 2006 - 2020 ist 3,7%.

Ich erklär's gerne auch Dir nochmal: durch zwei Datenpunkte kann man jede beliebige Funktion legen. Es ist üblich, die zeitliche Entwicklung von einem Datenpunkt zum anderen durch eine mittlere jährliche Wachstumsrate zu beschreiben. Damit ist aber keine Aussage über die zugrundeliegende Funktion verbunden.

Wenn die Wachstumsfunktion am Flughafen exponentiell wäre, dann müsste man Deine 2 Datenpunkte ja nach links extrapolieren können. Die Anzahl der Passagiere 2002 z.B. müsste dann nach Deiner Logik 30,8 / 1,037^4 = 26,6 Mio. sein. Tatsächlich waren es aber 23,2 Mio. Die CAGR im Zeitraum 2002 - 2006 war nämlich viel höher.

Das ist aber auch nicht überraschend. Die PAX-Funktion am Flughafen München ist halt nunmal NICHT exponentiell. Daran ändert auch die Berechnung einer CAGR nichts. Die beste Funktion zur Beschreibung der Passagierentwicklung ist - und dabei bleibe ich - eine Gerade. Und das ist kein Widerspruch zur Angabe einer CAGR.
 
Ihre Frage war, "Wer hat denn wann und wo bitte für München ein Wachstum mit einem festen Prozentsatz prognostiziert?" und das läßt sich eben klar beantworten. Wenn sich nun die empirischen Daten tatsächlich besser linear fitten lassen, ich habe da volles Vertrauen zu Ihnen, dann zeigt das eigentlich nur, dass die in den Prognosen (allen solchen Prognosen, die ich kenne) für den Prognosezeitraum grundsätzlich angenommenen konstanten jährlichen Wachstumsraten im Widerspruch zur tatsächlichen Entwicklung stehen könnten. Sie haben somit gerade die Methode der Fa. Intraplan widerlegt...
Nein. Mittlere jährliche Wachstumsraten haben nicht den Zweck, eine Aussage über eine zugrunde liegende Wachstumsfunktion zu machen. Durch die Normierung auf ein Jahr kann man Entwcklungen über unterschiedliche Zeiträume besser vergleichen.
Oder glaubst Du etwa tatsächlich, dass die Firma Intraplan durch die Berechnung eine mittleren jährlichen Wachstumsrate für jedes Jahr in dem betrachteten Zeitraum eine Prognose abgegeben hat?
 
Exponentielle Wachstums- und Abnahmeprozesse beschreiben ein sich pro Zeiteinheit um einen fixen Prozentsatz ändernden Bestand einer Ausgangsmenge
gif.latex
, ...
Ja, das haben schon längst alle verstanden.
Der Prozensatz je Zeiteinheit ist in München aber nunmal nicht fix! Das ist aber auch nicht wirklich überraschend. Die Pax-Funktion in München ist halt nicht exponentiell.
 
Dass der Flughafen Vertrauen in der von ihm bestellten Prognosen hat, glaube ich dir.
Intraplan ist sehr zuverlässig und liefert immer das gewünschten Ergebnis. ;-)
Der Flughafen brauchte doch überhaupt keine Prognose. Die FMG hat den Kapazitätsengpass ja tagtäglich vor Augen.

Es ging darum, im Planfeststellungsverfahren die Regierung von Oberbayern als zuständige Behörde vom Ausbaubedarf zu überzeugen. Die Regierung hat die Prognose geprüft und hat sie zusätzlich von der TU Hamburg-Harburg qualitätssichern lassen.
Die Prognosen wurden auch in einigen der Gerichtsverfahren angezweifelt und auch die zuständigen Richter haben die Zweifel an den Prognosen nicht gelten lassen.
 
Deine Zahlen sind veraltet. Die Prognose für 2020 ist 49,8 Mio. und die mittlere jährliche Wachstumsrate (CAGR) für den Zeitraum 2006 - 2020 ist 3,7%.

Ich erklär's gerne auch Dir nochmal: durch zwei Datenpunkte kann man jede beliebige Funktion legen. Es ist üblich, die zeitliche Entwicklung von einem Datenpunkt zum anderen durch eine mittlere jährliche Wachstumsrate zu beschreiben. Damit ist aber keine Aussage über die zugrundeliegende Funktion verbunden.

Nochmal für Dummies: Intraplan gibt zwar eine fixe Prozentzahl für das Wachstum an (was Du eigentlich bestreitest). Daraus ergibt sich nach Adam Riese ein exponentielles Wachstum (zumindest in diesem Universum). In Excel sieht das so aus (bei 4.5% pro Jahr):

2006: 30,80
2007: 32,19
2008: 33,63
2009: 35,15
2010: 36,73
2011: 38,38
2012: 40,11
2013: 41,91
2014: 43,80
2015: 45,77
2016: 47,83
2017: 49,98
2018: 52,23
2019: 54,58
2020: 57,04

Obwohl damit ganz klar eine Exponentialfunktion beschrieben ist, willst Du trotzdem eine Gerade zwischen Anfangs- und Endpunkt einzeichnen, um eine Wissenschaftlerin zu widerlegen, die von einem exponentiellen Wachstum spricht. Dieser Logik kann ich leider nicht folgen.

Wenn die Wachstumsfunktion am Flughafen exponentiell wäre, dann müsste man Deine 2 Datenpunkte ja nach links extrapolieren können. Die Anzahl der Passagiere 2002 z.B. müsste dann nach Deiner Logik 30,8 / 1,037^4 = 26,6 Mio. sein. Tatsächlich waren es aber 23,2 Mio. Die CAGR im Zeitraum 2002 - 2006 war nämlich viel höher.

Das ist aber auch nicht überraschend. Die PAX-Funktion am Flughafen München ist halt nunmal NICHT exponentiell. Daran ändert auch die Berechnung einer CAGR nichts. Die beste Funktion zur Beschreibung der Passagierentwicklung ist - und dabei bleibe ich - eine Gerade. Und das ist kein Widerspruch zur Angabe einer CAGR.

Genau darum ging es doch:
Die Wissenschaftlerin Schlaack bezweifelt allerdings, dass der Flugverkehr weiterhin exponentiell wächst
.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also Leute, ich bin erschüttert! Selbstvrständlic handelt es sich um eine Exponentialfunktion! Wir wollen doch nit in die verlogene Argumentation der Gegner verfallen und Tatsachen wegdiskutieren. Aber das hindert ja nicht daan, dass eine 3. Bahn benötigt wird. Wenn wir der Argumentationskette der Gegner folgen würden müsste die Forderung bei den Bahnen ja auch exponentiell sein.
 
Der Flughafen brauchte doch überhaupt keine Prognose. Die FMG hat den Kapazitätsengpass ja tagtäglich vor Augen.
Es ging darum, im Planfeststellungsverfahren die Regierung von Oberbayern als zuständige Behörde vom Ausbaubedarf zu überzeugen. Die Regierung hat die Prognose geprüft und hat sie zusätzlich von der TU Hamburg-Harburg qualitätssichern lassen.
Die Prognosen wurden auch in einigen der Gerichtsverfahren angezweifelt und auch die zuständigen Richter haben die Zweifel an den Prognosen nicht gelten lassen.

Die sind über jeden Zweifel erhaben, und werden sich -wie immer- nachträglich als grob überschätzt zeigen. Aber Juristen schauen nie über ihren Urteile zurück, auch die -notorisch geschönte- Lärmberechungen werden nie über Messungen validiert.
 
Du hast meinen Beitrag von gestern Abend offensichtlich gelesen, verstanden hast Du ihn aber nicht!
Ich hatte doch geschrieben, dass man durch zwei Datenpunkte jede beliebige Funktion legen kann, also auch eine Exponentialfunktion.

Die von Dir getippte Datenreihe beschreibt zweifellos eine Exponentialfunktion - das habe ich auch nie bestritten. Der entscheidende Punkt kommt ja erst:
Kannst Du Deine Zeitreihe nach links, also in die Zeit vor 2006 extrapolieren und den tatächlichen Verlauf der Passagierentwicklung nachzeichnen? - Nein, weil die tatsächliche Passagierentwicklung nicht exponentiell verläuft.
Kannst Du wenigstens innerhalb von Deinem Intervall intrapolieren, d.h. haben Deine Werte für die Jahre 2007-14 irgendetwas mit der Realität zu tun - Nein, weil die tatsächliche Passagierentwicklung nicht exponentiell verläuft.
Kannst Du Deine Zeitreihe nach rechts in die Zukunft extrapolieren? Ich sage nein. Da niemand die Zukunft kennt, kannst Du das natürlich machen. Es wäre aber Unsinn, das zu tun und die FMG oder die Fa. Intraplan haben das auch nicht getan. Eben weil die Passagierentwicklung nicht exponentiell verläuft.

Wie gesagt, es ist keine Kunst, eine Exponentialfunktion durch 2 Punkte zu legen. Interessant wird es erst, wenn Du 3 Datenpunkte oder mehr in Deiner Zeitreihe verwendest. Die folgenden 3 Datenpunkte sind aus den ergänzenden Szenariobetrachtungen der Firma Intraplan.
2008 34,6
2020 49,8
2025 58,2
(Das sind die richtigen Prognosewerte. Du hast veraltete Zahlen verwendet)

Jetzt rechne mal die CAGR für die 3 Zeiträume 2008-2020, 2008-2025 und 2020-2025 aus. Geht Dir jetzt ein Licht auf? Die Prozentwerte sind plötzlich nicht mehr konstant. Die CAGR 2020-2025 ist deutlich niedriger als die anderen beiden. Eben weil die Firma Intraplan kein exponentielles Wachstum angenommen hat.

So und jetzt zurück zum ursprünglichen Punkt, der unsinnigen Behauptung von Frau Schlaack: das was die gute Frau da macht, nennt man eine strawman fallacy. Bei einer strawman fallacy unterstellt man der Gegenseite eine Aussage, die die Gegenseite überhaupt nicht gemacht hat und widerlegt diese Aussage dann. Das ist schlechter Stil.

Ich hoffe, jetzt hast es auch Du verstanden. Die tasächlich beobachtete Passagierentwicklung verläuft nicht exponentiell und auch in der Prognose für die Passagierentwicklung wurde kein exponentielles Wachstum angenommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die sind über jeden Zweifel erhaben, und werden sich -wie immer- nachträglich als grob überschätzt zeigen. Aber Juristen schauen nie über ihren Urteile zurück, auch die -notorisch geschönte- Lärmberechungen werden nie über Messungen validiert.
Richterschelte schon am frühen Morgen! Da kommt Freude auf :mad:
Wenigstens zeigst Du uns damit Dein wahres Gesicht.
 
Also Leute, ich bin erschüttert! Selbstvrständlic handelt es sich um eine Exponentialfunktion! Wir wollen doch nit in die verlogene Argumentation der Gegner verfallen und Tatsachen wegdiskutieren. Aber das hindert ja nicht daan, dass eine 3. Bahn benötigt wird. Wenn wir der Argumentationskette der Gegner folgen würden müsste die Forderung bei den Bahnen ja auch exponentiell sein.

Danke für Deine Unterstützung! Natürlich kann man durch 2 Punkte eine Exponentialfunktion legen. Das ist keine Kunst und das hat auch nie jemand bestritten. Das ist aber nicht das Thema. Eine Exponentialfunktion taugt nichts, um die bisherige Entwicklung der Passagierzahlen zu beschreiben und sie taugt auch nichts, um die zukunftige Entwicklung zu beschreiben.

Die beste Kurve, die man in die historische Entwicklung einpassen kann, ist und bleibt eine Gerade und es hat nie jemand behauptet (vor allem nicht die FMG oder die Fa. Intraplan), dass die Entwicklung in Zukunft plötzlich exponentiell verlaufen würde.

Ich gebe Dir natürlich völlig recht. Am Ende ist es egal, ob das zukünftige Wachstum linear oder exponentiell verläuft. In beiden Fällen wird die 3. Bahn benötigt.
 
Danke für Deine Unterstützung! Natürlich kann man durch 2 Punkte eine Exponentialfunktion legen. [...]

Das hab ich auch nicht bestritten. Nur wenn man postuliert, der Flughafen würde die nächsten 1000 Jahre ein Wachstum von 2% haben, bekommt man eben eine Exponetialfunktion, d.h ausgehend von beispielsweise 30 Mio. würde man nach 1000 Jahren bei 1,19479E+16 oder ausgeschrieben bei 11.947.939.549.743.800 Paxen landen.

Irgendwie versteh ich Dich nciht!
 
Zuletzt bearbeitet:
Das hab ich auch nicht bestritten. Nur wenn man postuliert, der Flughafen würde die nächsten 1000 Jahre ein Wachstum von 2% haben, bekommt man eben eine Exponetialfunktion, d.h ausgehend von beispielsweise 30 Mio. würde man nach 1000 Jahren bei 1,19479E+16 oder ausgeschrieben bei 11.947.939.549.743.800 Paxen landen.

Irgendwie versteh ich Dich nciht!


er bestreitet nicht das man bei Annahme eines konstanten prozentualen Wachstums eine Exponentialfuntion bekommt (mit den Megazahlen am Schluss ;) )
er bestreitet auch nicht das bei der Prognose zwischen zwei Datenpunkten eine Exponentialfunktion liegt (sogar angegeben von Intraplan um die Ecke weil sie eben einen konstanten Prozentwert für diesen Zeitraum angeben, um das Wachstum zu beschreiben -> dies geschieht aber nur zur Veranschaulichung)

Er (Ikarus) stellt aber mit Nachdruck fest das diese Exponentialfunktion nichts mit der Prognose zu tun hat, weil die angegebene Funktion weder den Zeitraum vor derm ersten Datenpunkt, noch den Zeitraum nach dem zweiten Datenpunkt sinnvoll nachbildet. Die angegebenen 3,7% (?) sind nicht anderes als eine Krücke um rechenschwachen Politikern, Journalisten und Juristen eine Zahl an die Hand zu geben mit der sie etwas anfangen können (kommt Zinsen nahe, so was ist noch greifbar für die meisten). Unsere lieben NIMBYS gehen aber davon aus das diese banale Zahl quasi das Gutachten ist und wollen mit dem Scheinargument 'so ein Wachstum kann es nicht geben' das Gutachten und somit die dritte Piste angreifen. Das die Sache mit dem Gutachten vom Tisch ist, weil schon mehrmals, auch Höchstrichterlich, festgestellt ist das sämtliche Argumente gegen das Gutachten nicht haltbar waren, ficht da niemanden an. Da wird munter weiter irgendetwas behauptet, vollkommen belanglos wie falsch es ist.

Faktisch hängt es jetzt aber nur noch daran wie die einzelnen Politiker die Situation bewerten und ob jeder einen Weg findet von dem er glaubt das es seiner Wiederwahl nutzt. Dann kommt evtl noch ein wenig Druck durch Lobbygruppen und Wirtschaft dazu und aus der Gemengelage entwickelt sich eine Lösung - ob für oder gegen die Bahn, who knows. Gutachten, Verkehrszahlen, ökonomische Trends und Wählerwillen sind jetzt egal...

Saigor
 
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