Sorry für meine blöden Fragen von oben, wer lesen kann ist klar im Vorteil. Es stand alles im ersten Posting, man sollte sich doch etwas mehr Zeit nehmen
Also DUS-ORD wird bei LH unverstärkt geflogen und in DUS gibt es keine Homebase für A340-Crews.
Das Grundsätzliche Handling von Verspätungen im Bezug auf die Crew 'ex Hotel' sieht wie folgt aus: Wenn eine Verzögerung rechtzeitig bekannt wird (z.B. Flieger landet mit 4 Stunden Delay), läßt man im Hotel den Wake-Up-Call der Crew entsprechend verschieben und jeder bekommt einen Zettel unter der Tür durchgeschoben.
Mit Eintreffen am Flughafen ca. 60 Minuten vor planmäßiger Ablfugszeit beginnt die Flugdienstzeit. Ergibt sich die Verspätung (z.B. wegen eines technischen Problems) erst so spät, das die Crew schon am Flughafen ist, dann läuft die FDZ erst mal weiter. Diese endet nach den neuesten Vorschriften übrigens schon mit 'On Blocks', die Nacharbeiten sind keine FDZ mehr.
Wie @Flaps Full schon schrieb, ist die Berechnung der max. Dienstzeiten dank der neuesten Europäischen Regelung 'EU Ops - Subpart Q' ein echtes Drama. Insbesondere bei den ganzen Sonderfälle hat eigentlich kaum jemand wirklich den Durchblick. Das heißt dann genau in solchen Situationen muss man sich dann auch noch damit herumschlagen.
Grundsätzlich beträgt die max. FDZ 13:00 Stunden. Werden in der kommenden Schicht mehr als 2 Legs geflogen oder mehr als ein bestimmter Zeitanteil in der Nachtzeit (02:00 bis 06:00 Ortszeit Abflughafen), gibt es Abschläge von den 13 Stunden. Beides war hier nicht der Fall.
2 Mal innerhalb von 7 Tagen kann bei der Planung seitens des Operators 1 Stunde Verlängerung auf das Ergebnis der obigen Berechnung gepackt werden.
Damit wären im genannten Fall mindesten 13 Stunden FDZ möglich gewesen. Nach den gesetzlichen Regularien hätte die geplante FDZ 1025 betragen, es wäre also eine Verspätung von 2:35 möglich gewesen.
Anmerkung: Bei 'tarifierten' Airlines stehen über den gesetzlichen Vorschriften allerdings in aller Regel Manteltarifverträge, die versuchen bestimmte Härten der gesetzlichen Möglichkeiten zu entschärfen, daher wird es in den meisten Fällen zu Einschränkungen der geseztlich möglichen Werte kommen.
Sollte die planbare FDZ nicht ausreichen, kann der Kommandant nach Befragung (n.b. dies ist KEINE Abstimmung!) der Crew entscheiden, ob seiner Meinung nach die Voraussetzungen gegeben sind, die max. FDZ um 2 Stunden zu verlängern (dies ist eine stark verkürzte Version der entsprechenden Passage).
Falls mit einer verstärkten Cockpit-Crew geflogen wird, liegt der max. FDZ-Wert bei 18 Stunden und kann auf 21 Stunden erhöht werden.
Alles in allem wäre das o.g. Delay von 4 Stunden also nur machbar gewesen, wenn man die Crew noch im Hotel erwischt hätte oder gleich eine Standby-Crew organisiert. Da es die aber in DUS nicht gibt, muss dann der Dead-Head-Flug FRA-DUS auch noch in die max. FDZ passen und das dürfte dann schon schwierig werden.
Ich hoffe, das war soweit verständlich. Rückfragen wie immer gerne...
Gruß MAX