Nepal Accident / Dangerous Airports

Vom Bild her, schaut es so aus, dass die Yeti Maschine unmittelbar vor der Piste zu tief geraten ist. Plötzlicher Nebel auf dem Hochplateu wird offiziell genannt, jedoch bietet das Terrain noch genügend Möglichkeiten im Endanflug abzudrehen...:confused::think:
 
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Vom Bild her, schaut es so aus, dass die Yeti Maschine unmittelbar vor der Piste zu tief geraten ist. Plötzlicher Nebel auf dem Hochplateu wird offiziell genannt, jedoch bietet das Terrain noch genügend Möglichkeiten im Endanflug abzudrehen...:confused::think:

Ich habe die Berichterstattung nicht im Detail erfolgt, üblicherweise werden solche Flüge mit Fliegern à la DH6, Do228 etc. durchgeführt. Aufgrund der stolzen Elevation von ca. 10.000 Fuss dürften die Performance-Reserven eines solchen Fliegers mit Gear/Flaps in Landestellung sehr reduziert sein. Ich würde gerne mal die Berechnung des Go-Around Climb-Limited-Weight (nicht zu sprechen von einem Engine-Failure beim Start) unter den dortigen Bedingungen sehen... :shut:

Die Fliegerei dort weist natürgemäß nicht den Safety-Level den wir gewohnt sind auf und der Preis dafür muss eben gezahlt werden.

Gruß MAX
 
Was mich jetzt wundert oder sogar ärgerlich macht, Lukla ist doch ein ICAO und IATA zertifizierter Verkehrsflughafen (VNLK und LUA).

Gibt es dort keine Flughafenfeuerwehr? Kann doch nicht sein, dass auf einem Airport, auch wenn er hoch im Himalaya liegt, bei einem Notfall nur mikrige Handfeuerlöscher zur Verfügung stehen??

Gruss

TOM
 
hier mal eine inoffizielle VFR/Approach Chart für Lukla um einen Eindruck zu erhalten. (Daten dürften wahrscheinlich offiziellen Karten entnommen worden sein...)

ein User (Hintergrund unbekannt) bei pprune schreibt:

This could have been avoided.
1. By holding
2. By making a missed approach.
When you turn final 06 to lukla and you are assured that you are going to land, then you take full flaps ( i.e. 37.5 degrees in twin otter). If you are not sure or you have doubts then you dont ask for full flaps. Even if you have selected full flaps, you can still make a missed approach (turning left) if you haven't crossed the river ( dudh Koshi river).

People say the runway is short etc. etc. however, if you are on profile, you dont select reverse after landing instead, you have to add power to go to the apron after landing. And when you are taxing, if you take a look at the VSI, u are climbing 500ft/min.

Moving fog is common in this place during this time however, like I mentioned above, you dont ask for full flaps if you are not sure or have doubts about the airfield and you can still make a missed approach if you havent crossed the river.
 
Erst raus auf 9DME VLNK und dann nach VLNK, also etwas mehr als 15 Meilen, um 8500 ft zu steigen. Macht überschlägig 500 ft pro Meile. Die Flugzeuge, die dort fliegen müssen bekanntlich über Kurzstzart-fähigkeiten verfügen, also sollte die auch mit diesem Steiggradienten kein Problem haben. Im krassen Fall (Engine Fail) hast du dort so oder so ein massives Problem.
 
Mal abgesehen davon, dass man ausgehend von einem solchen nicht skalierten und normierten 'Schmierblättchen' keine qualifizierte Aussage treffen kann, handelt es sich bei 'VNLK' um den Airport-Code nun nicht um eine VOR, DME etc. Das 'Verfahren' scheint also nur dazu zu dienen, sich mit selbstgestrickten Procedures und einem GPS-Empfänger durchzuwurschteln, was soll man sonst mit einer Entfernungsangabe bezogen auf einen ARP anfangen?

Dadurch dass der Bezug seitlich liegt, ist die Entfernung zwischen '4 VNLK' und '9 VNLK' entlang des 'Missed Approach Track' also erheblich geringer als 13 NM, ich schätze ca. 8-10 NM (habe gerade keine Zeit genau nachzurechnen).

Ein Flieger, der mit GS 120 fliegt braucht etwa 4-5 Minuten für diese Strecke und müsste dabei mit ca. 2000 ft/min steigen, was ich für eine DHC6 oder Do228 für recht ambitioniert halte, da ist es egal ob der Flieger STOL-fähig ist, eine Höhe von 10-20.000 Fuss zzgl. evtl. Density-Correction fordert ihren Tribut.

Desweiteren verfügen diese Flieger nicht über eine Druckkabine und es ist eigentlich keinem Pax zuzumuten, seine Ohren zu ruinieren, indem man ihn einem solchen Steigflug aussetzt. Davon, dass die Flight Crew über 12.000 Fuss permanent auf O2 sein muss, will ich mal gar nicht anfangen (das machen die Jungs gaaaanz bestimmt :whistle:)

Wer in einem solchen Kulturkreis (wo ein Menschenleben nicht viel zählt) und in einer dermaßen unwirtlichen Gegend in einen Flieger steigt, dem ist nicht zu helfen. Das mag sarkastisch oder überheblich klingen, mit den in der europäischen Luftfahrt angesetzten Maßstäben ist das nicht verständlich.

Aber wahrscheinlich muss man ja entsprechend 'gepolt' sein, wenn man dabei ist auf +6.000m hohe Berge zu klettern. Daher kann ich die teilweise kolportierten Reaktionen der Angehörigen nicht verstehen - wussten die nicht, wohin die Reiseteilnehmen fahren?

Gruß MAX
 
Dazu kommt, daß nach der o.g. Grafik der 002°-Track lateral nicht geführt
ist, anders gesagt flöge man heading plus Vorhaltewinkel als Windkorrektur, kommt
also leicht zu weit links oder zu weit rechts vom Kartenstrich, und zwar bevor
Sichtkontakt hergestellt ist. Entweder hat die o.g. Grafik also ein Nichtsachkundiger
abgemalt (wenn nicht direkt für ein synthetisches Environment entworfen), oder... :shut:

Wenn man die Bahn übrigens horizontal mit 80kt über Grund anfliegt, hat man
bereits eine Bodenannäherungsrate von deutlich über 600 Fuß/min. Das ist sehr
robust.
 
Hmmm. Alles nochmal genau angesehen.

1. Der MAP bei 4DME liegt südlich VLNK, der Turnaround Point bei 9DME nördlich. Es sind also nicht 5, sondern 14 Meilen vom MAP zum Turnpoint- abzüglich einer Winkelkorrektur, da der ARP nicht auf dem Flugweg liegt.
2. ich bin mir nicht sicher, ob die Zahl nicht eher 13.000ft heissen soll, statt 19.000.
3. Vom Turnpoint aus geht es nicht nach VLNK, sondern zurück nach FLUFFY, welches bei 13.000ft überflogen werden soll, und der IAF für Lukla ist.
4. FLUFFY wiederrum ist etwa 11 Meinen von Lukla weg, woraus sich knappe 20 Meilen vom Turnpoint bis FLUFFY ergeben.

Um 2500 ft zu steigen benötigt etwas mehr als 6 Minuten bei 400ft/min. Mit einer GS von 95 kts legt man in dieser Zeit rund 10 Meilen zurück, das könnte in etwa für die Strecke vom MAP zum Turnpoint ausreichen.

Auch wenn man nie und nimmer westliche Standards verlangen darf, die Nummer muss ja doch eingermassen funktionieren, sonst würde es dort nicht alle paar Jahre, sondern dreimal täglich krachen - bei immerhin 50 Flügen am Tag, die laut wikipedia in Lukla rein oder raus gehen.

Ich glaube nicht, daß Menschenleben irgendwo auf der Welt weniger zählen als anderswo. Trotz 9/11 bin ich noch immer der Meinung, daß jeder Pilot, egal wann wo und er ein Fluggerät gleich welcher Art besteigt, dies in der festen Absicht tut, nicht nur seine "Fracht" in einem Stück an den Zielort zu bringen, sondern auch vorhat, das Flugzeug aus eigener Kraft weider zu verlassen, um demnächst den nächsten Flug anzutreten. Natürlich sind diese Leute bereit, weitaus grössere Riskien einzugehen, als anderswo. Das müssen die Passagiere aber auch wissen. Jeder Bergsteiger will nicht nur auf den Berg steigen, sordern auch wieder im Tal ankommen. Er weiss aber auch, daß es keine Garantie dafür gibt, egal ob er sich zu Fuss aufmacht, oder sich einen Teil der Strecke chauffieren lässt.
 
Ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber in der blauen Note steht dreimal dieselbe Ziffer "9", und die wird
rückbestätigt in der Kartenansicht am Turn. Dieser Missed Approach ist mehr ein Escape-Verfahren als
alles andere, gegeben vor allem durch die offensichtliche laterale Unsicherheit nach Norden hin (der
letzte redundant peilbare Punkt ist FLUFFY), und nach Norden steigt das Terrain an, wenngleich das
Flußtal sich natürlich nach Norden fortsetzt, aber sicher nicht aufweitet. Es ist schwer vorstellbar, daß
auf 13000 nach Süden gedreht werden soll, wenn südlich noch Terrainspitzen um 12300 sind, der
Ankerpunkt der Kurve undefiniert ist und so völlig unklar ist (ohne Sicht), wie weit man durch die
Streuung des individuellen Flugweges seitlich an Talwände herankäme.

Zudem ist hier völlig unklar, als was dieses Verfahren designt ist, welche Terrain-Clearance
zugrundegelegt wurde und welche Minimalsicht gefordert ist.

Jeppesen sagt allerdings, daß Lukla ein Airport ohne IFR-Anflug ist, und dies würde bedeuten, daß die
o.g. Grafik nicht mal ein zugelassenes Cloud-break-procedure darstellt.

(Die von dir zugrundegelegte Groundspeed gäbe übrigens bei ISA+20 unter 80kias und läge damit in
der Gegend einer Vref einer Do228; genauer hab ichs leider nicht.)


sondern 14 Meilen vom MAP zum Turnpoint- abzüglich einer Winkelkorrektur
...und es sind maximal 12,x.
 
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@ cloakmaster:

Es steht doch auf der rechten Seite etwa in der Mitte des Blattes in blauer Schrift:

On missed approach: Climb to 19.000 feet. Cross 9 DME VNLK at 19.000 feet. Left turn direct FLUFFY.

Wobei ich mich weigere, dieses Ding als 'Anflugblatt' zu bezeichnen. Es handelt sich wie oben bereits geschrieben um einen VFR-only Platz, da kann ein solches Ding nur zum 'Scud-Running' genutzt werden. Unmöglich, im gewerblichen Flugverkehr INAKZEPTABEL !

Die Minimum Grid Altitude liegt in diesem Bereich übrigen bei schlappen 31.400 Fuß und selbst auf dem Airway von Katmandu nach Osten muss man mindestens 16.200 Fuss hoch sein, nur um mal zu verstehen von welchen Bergen die Gegend umgeben ist.

Gruß MAX
 
Ich habe mehrmals rein- und rausgezommt, und kann auf meinem Monitor nicht 100% sicher sagen, ob das blau geschriebene eine 9 oder eine 3 darstellen soll.
Da die IAF-Altitude bei FLUFFY 13.000 ft ist, schien mir die 13.000 durchaus plausibel zu sein, da man prinzipiell den gleichen Weg, den man in einer Höhe von 13.000ft (FLUFFY) bis 10.500ft (MAPt) zurückgelegt hat, nun in einer Höhe von 19.000 ft fliegen soll, um bei FLUFFY wieder auf 13.000 runterzukurbeln.
Sicher sind solche Aussagen ohne echtes Kartenmaterial Kaffesatzleserei, und mehr als eine grobe Hilfe, wie man seinen Sichtanflug unter Sichtbedingungen durchführen könnte ist das ganze eh nicht. Mehr will es aber auch gar nicht sein, da es eben keinen IFR-Anflug gibt, und geben kann. Dennoch fliegt Nepal Airlines im gewerblichen Flugverkehr diesen Platz an, und das ist nicht inakzeptabel, sondern tägliche Realität.
 
...
Die Fliegerei dort weist natürgemäß nicht den Safety-Level den wir gewohnt sind auf und der Preis dafür muss eben gezahlt werden.
Gruß MAX

Das stimmt allerdings. Jedoch werden auch in unserem Kulturkreis scheinbar Ausnahmen gemacht und zumindest erhöhte Risiken von den Behörden toleriert. Warum auch immer...:eyeb:
Der französiche Platz Courchevel erinnert mich sehr an Lukla.
Mit 18,66° Slope und ähnlichem Terrain steht er Lukla fast in nichts nach.
Lediglich die geringere Höhe im Vergleich zu Lukla, verleiht den Motoren der dort aufkreuzenden DHC 6 und DHC 7 mehr Leistung für den Fall der Fälle. :think:

Bild 1 Bild 2 Bild 3 Bild 4 Bild 5 Bild 6

hier noch wichtige Infos zum Anflug
 
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Lediglich die geringere Höhe im Vergleich zu Lukla, verleiht den Motoren der dort aufkreuzenden DHC 6 und DHC 7 mehr Leistung für den Fall der Fälle. :think:

Ein regelmäßiger Linienverkehr außerhalb der General Aviation sollte dort aber nicht stattfinden. Fotos gibt es jedenfalls nur von dieser Dash-7 der Tyrolean aus dem Jahr 1998. Ansonsten hab ich noch kein einziges anderes Foto eines vergleichbaren Flugzeugs gesehen. Lukla dagegen wird im Liniendienst angeflogen.
Trotzdem erstaunlich, das in Frankreich diese Altiports erlaubt sind. Gibt ja noch mehr als Courcheval, der ist jedoch der wohl spektakulärste.
 
Ein regelmäßiger Linienverkehr außerhalb der General Aviation sollte dort aber nicht stattfinden. Fotos gibt es jedenfalls nur von dieser Dash-7 der Tyrolean aus dem Jahr 1998. Ansonsten hab ich noch kein einziges anderes Foto eines vergleichbaren Flugzeugs gesehen. Lukla dagegen wird im Liniendienst angeflogen.
Trotzdem erstaunlich, das in Frankreich diese Altiports erlaubt sind. Gibt ja noch mehr als Courcheval, der ist jedoch der wohl spektakulärste.

Ein normaler Liniendienst findet zwar nicht statt, jedoch flogen! und fliegen? Air Alps und Austrian Arrows (ehemals Tyrolean), regelmäßig Touristen dort hin. Ich denke, nach den jüngsten Ereignissen, eigentlich Grund genug über Altiports (bei denen aufgrund der Topographie nur eine Start/Landerichtung weg vom Berg möglich ist) nachzudenken...:think:
Ich gebe zu, diese Sicherheitsaspekte der Faszination und Challenge an diesen Plätzen subjektiv untergeordnet zu haben...
Also, ist sowas noch zu verantworten? Kann die reine General Aviation und Bedarfsfliegerei sich diesen Fragen entziehen? Auf gut Deutsch fliegt Austrian Arrows Freitags Linienflieger von Klagenfurt nach München und Samstags mit selbiger Crew und Maschine, Skitouristen nach Courchevel...
Zweiklassengesellschaft der Passagiere bei Sicherheitsfragen?

@Machrihanish
natürlich Prozent...;)
 
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