Tiha
Mitglied
Ziel meines diesjährigen Urlaubs sollte wieder einmal Griechenland sein. Nachdem klar war, dass alle meine Prüfungen an der Uni nicht mit dem geplanten Urlaubstermin kollidieren würden, wurde dieser Trip relativ spät gebucht, wobei Air Berlin den Zuschlag bekam.
Als halber Grieche liegt natürlich mein Herz bei den hellenischen Fluglinien, vorrangig natürlich Olympic Airlines und Aegan Airlines deren Flotte es meinerseits zu komplettieren galt. Dieser Urlaub war also schon von vorn herein darauf ausgelegt, fast ausschließlich ein reiner Spotterurlaub zu sein, um möglichst viele neue Regs zu sammeln.
Spotten in Griechenland ist nicht einfach - wir alle wissen von der Geschichte der britischen Spotter - worauf es also galt, eine möglichst präzise Vorbereitung zu treffen, was diesen Trip betraf. Meine erste Quelle war die „Hellenic Aviation Enthusiast Society (Air-Born)“, zu finden unter www.air-born.gr, die gute Spotterguides für die großen griechischen Flughäfen bereithalten.
Mit dem Wissen, dass Athen in Sachen Planespotting wohl etwas großzügiger umgeht, da der Flughafen nur rein zivil genutzt wird, begannen also meine Vorbereitungen. Ich studierte die Spotterpositionen, druckte mir die Infos zum Runway-Change aus und studierte den Flugplan, an welchen Wochentagen die Highlights kommen.
Schmankerl dieses Trips sollte aber noch ein Daytrip nach Skiathos, dem SXM Europas werden. Leider gestaltete sich die Ticketsuche etwas schwieriger, da ganz Griechenland im August Ferien hat, und alles ans Meer und auf die Inseln pilgert, was mehr als zwei Beine hat. Nach langem Suchen bekam ich allerdings ein Ticket mit einer Nacht Aufenthalt in Skiathos, so dass mir ein fast gesamter Tag zum Spotten blieb.
Nachdem meine Prüfungen an der Uni um waren, ging es am Morgen den 30. Juli um 5.30Uhr zum Münchner Flughafen.
Ich wollte, möglichst früh am Flughafen sein, um so noch an die begehrten Fensterplätze zu kommen. Am freundlichen Air Berlin Check-In teilte man mir dann den Platz 9A zu, welcher voll auf meinen Wünschen entsprach. Noch kurz die 1,5 Liter Wasserflasche geleert, bevor es durch den Security-Check ging. Leider gab es wie immer dieselben Probleme mit meiner DSLR-Ausrüstung, welche wie immer bei mir in MUC, von unversierten Mitarbeitern inspiziert wurde, die mir nichts dir nichts Deckel von den Objektiven abrissen, Objektive offen rumstehen ließen, dass sich auch schön der Staub im inneren Linsenteil absetzt usw. Als ich dem Mitarbeiter freundlich aber bestimmend sagte, das er so mit seiner Ausrüstung umgehen könne, aber nicht mit meiner und seine Vorgehensweise beim Check auf Dauer der Tod einer jeden DSLR sein, war der Check schneller als gedacht beendet und ich konnte passieren.
Der Air Berlin Flug sollte von Gate B26 abgehen. Ein Blick aus dem Terminal in MUC und meine noch etwas verschlafenen Augen erhielten einen kleines Funkeln. Am Gate stand die D-ABBX, die neueste Errungenschaften von Air Berlin mit der neuen Air Berlin Livery. Delivery Date der Bravo X-Ray war der 20.07.2007. Das Teil war also noch nicht einmal zwei Wochen alt. Nicht schlecht! Somit konnte der Trip schon zu Beginn mit einem echten Highlight aufwarten.
D-ABBX am Gate in MUC:
Flug:
Strecke: MUC (München / Franz-Josef Strauß) – ATH (Athen / Elefterios Venizelos)
Datum: 30.07.2007
Airline: Air Berlin
Flugnummer: AB 8040
Zeit: 10.20 – 13.50
Reg.: D-ABBX
Typ: Boeing 737-808 / cn 34969/2293
Auslastung: 184/186
Besonderheiten: new Air Berlin c/s
Dann war endlich Bording und wir wurden mit den üblichen Granini-Bonbons begrüßt. Nach dem Motto: Wer nicht fragt der nicht gewinnt, kam meinerseits natürlich die obligatorische Frage nach dem Jumpseat, wobei die Antwort eigentlich schon klar war. Leider nein! Ich hatte mit nichts anderem gerechnet, aber wie gesagt, wer gar nicht fragt, hat auch null Chancen, dass es wider erwarten doch einmal klappt. Zum „Trost“ durfte ich aber noch meinen Cockpit-Shot machen.
Cockpit der D-ABBX:
Das weitere Bording der restlichen Paxe verlief dann zügig und reibungslos, so dass wir unsere Departure-Time mit einer kleinen Verspätung von ca. 10min einhalten konnten und fast pünktlich um 10.30Uhr in Richtung Runway 26L rollten. Der Start klappte problemlos und so hatten wir ca. zwei Stunden traumhaften Flug vor uns.
Start auf der 26L mit Sicht auf die Lufthansa Technik:
Inflight, kurz nach dem Start:
Nachdem wir ex-Jugolslawien passiert hatten, tauchte auf einmal Skiathos auf:
Die Gesamtauslastung des Fluges betrug nahezu 100% was aber bei Ferienbeginn wohl nichts außergewöhnliches bei Strecken Richtung Süden ist.
Da der Athener Flughafen Eleftherios Venizelos ein Flughafen der langen Wege ist, bedingt durch die gigantischen Dimensionen, sind weite Strecken vom Flugzeug zu Gepäckausgabe oder zwischen Transferflügen zurückzulegen. Das habe ich dann auch sofort gemerkt, als wir am Satelliten-Terminal ankamen. Rollbänder vereinfachen zwar den Weg zum Hauptgebäude, aber man legt trotzdem ein Strecke von ca. 1,2 Kilometer zurück, wie ich im Nachhinein nachgerechnet habe.
Emsiges Treiben an der Gepäckausgabe:
Mit der Metro ging es dann in die Athener Stadt, wo die nächsten Tage mein Quartier sein sollte.
Die nächsten Tage war dann nur Spotten angesagt, wobei ich schon jetzt sagen muss, dass Spotten aufgrund der Örtlichkeiten schon fast ein richtiges Problem ist. Runway-Shots sind nahezu unmöglich und man bekommt die ankommenden Flugzeuge nur im Anflug. Fotos der Departures sind eigentlich fast unmöglich, da die Flugzeuge schon viel zu weit oben sind. Die Spotterpositionen liegen allesamt so richtig in der Pampa und ohne Auto ist man, ich will nicht sagen aufgeschmissen, aber ein wenig immobil, weshalb ich mir schon im voraus über www.economycarrentals.gr bei AutoUnion einen Kleinwagen gemietet habe, der mir die nächsten Tage brav zur Seite gestanden hat, und mich an die jeweiligen Positionen gebracht hat. Im Nachhinein betrachtet, wäre wohl ein Geländewagen durchaus sinnvoller gewesen, da teilweise bei den extremen Feldwegen doch der Unterboden meines Miet-Polos stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Was der Vermieter nicht weiß, dass kann er mir auch nicht in Rechnung stellen.
Ein paar Infos zu ATH:
Der Athener Flughafen befindet sich ungefähr 25 Kilometer östlich der Athener Innenstadt und besitzt 2 Runways. Es wurden aus Flugsicherheitsgründen rund vier Millionen Kubikmeter Fels von dem Zagani-Hügel abgetragen. Es handelte sich bei diesem Bauvorhaben um das größte Infrastruktur-Projekt in der modernen Geschichte Griechenlands, sowie um das bisher größte internationale Flughafenprojekt auf der Basis privater Finanzierung überhaupt; der Neubau kostete knapp über zwei Milliarden Euro. Ein deutsches Konsortium unter Leitung des Baukonzerns Hochtief und unter Beteiligung von ABB, Krantz-TKT und der Frankfurt Flughafen AG hat den Flughafen geplant, finanziert, und gebaut. Die Finanzierung ist als eine Projektfinanzierung ausgelegt, d.h. dass die Sicherheiten für die Kredite nicht auf der Bonität der Eigentümer, sondern auf dem zukünftigen Cash-flow des Projekts beruhen. Im Rahmen einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft (PPP bzw. ÖPP) wird er mit dem griechischen Staat (45% private/55% staatliche Anteilseigner) über die Dauer von 30 Jahren lang (inkl. Bauzeit) rechtlich als Privatgesellschaft betrieben. (Quelle: Wikipedia.de)
Nichtsdestotrotz sind mir dann doch an den Positionen gute Aufnahmen des Athener Taffics gelungen. Neben dem OA Normal-Traffic, der für mich natürlich in gewisser Weise Priorität hatte, …
… gab es auch noch weitere Highlights und Impressionen aus ATH:
Runway 03L/26R bei Nacht:
Ein kleiner Ausflug zum alten Flughafen Hellenikon gehört natürlich ebenso zum Pflichtprogramm in Athen. Ich hatte mir in Deutschland schon sämtliche Infos verschafft, um das Vorfeld betreten zu können, doch leider ist mit den Griechen nicht immer so zu rechnen, was solche Dinge und dergleichen angeht. Der Verantwortliche für die Scrap-Planes, Herr Tsatsaragos von OA, war leider just zu meinem Zeitpunkt in den Ferien und konnte leider auch keinen anderen Verantwortlichen nennen, der mir weiterhelfen konnte. So blieb mir nichts anderes, als mich grün und blau über die Griechen zu ärgern und die Bilder vom Zaun aus zu machen. Wer in Athen ist, und die Kontaktdaten von Herrn Tstsaragos benötigt, weil er Hellenikon näher ansehen möchte, der wende sich an mich.
Ehemaliges Domestic Terminal, dass abgerissen werden soll. Nur wann, dass ist die Frage bei den Griechen?:
Ein wenig normales Sightseeing war dann auch noch angesagt:
Kap Sounion im Süden von Athen, eine knappe Stunde mit dem Auto aus der Innenstadt:
Ich denke, hier bedarf es keinen Kommentar:
Das Orakel von Delphi, mit dem Apollon-Tempel:
Auf dem Weg von/nach Delphi, kam mir in der Ortschaft Aliartos noch diese griechische Lockheed T-33 "Shooting Star" im Static-Display vor die Linse: TR594 / 58594. Kann mir jemand genaueres sagen?:
Am Sonntag sollte es dann zum eigentlichen Höhepunkt des Trips kommen, meinem Flug nach Skiathos. Also wieder mit der Bahn zu Flughafen (6 EUR einfache Strecke) raus gefahren und frühzeitig eingecheckt. Bezüglich der Sicherheit brauch man sich bei den Griechen wirklich keine Sorgen machen, da in Griechenland anscheinend alles sooooo sicher ist, das ich nicht einmal meinen Rucksack mit der Kamera auspacken musste, geschweige denn auch nur näher darauf eingegangen wurde. Das Schwätzchen mit den Kollegen hatte eben Priorität, was mir gerade recht sein sollte, das ich dasselbe Prozedere wie in MUC nicht noch einmal machen wollte (alles ein- und auspacken, vorführen, genau anschauen usw.).
Flug:
Strecke: ATH (Athen / Eleftherios Venizelos) – Skiathos (Alexandros Papadiamantis)
Datum: 05.08.2007
Airline: Olympic Airlines
Flugnummer: OA 782
Zeit: 17.30 UTC+2 – 18.20 UTC+2
Reg.: SX-BIM
Typ: ATR 42-320 / cn: 337
Auslastung: 46/50
Besonderheiten: keine
beim Bording:
Boeing 737-284(A), ehemalige SX-BCL, heute Übungsflugzeug der Flughafenfeuerwehr:
Cabin Shot der SX-BIM:
Anflug auf Skiathos, mit Skiathos Stadt. Zusehen ist der Hafen:
Der Flug dauerte dann auch nur eine knappe halbe Stunde, wobei mir schön böses schwante, als wir immer näher gen Skiathos kamen. Dicke Wolken über Skiathos und das ausgerechnet an dem Tag, an dem ich auf der Insel sein sollte.
Angekommen in Skiathos hab ich mir dann als erstes einen kleinen Roller für 18 EUR am Tag gemietet, was man wirklich machen sollte, da man oft, je nach Windrichtung, zwischen den Runways pendeln muss. Aber ganz ehrlich, manchmal hatte ich auch das Gefühl, sie wollten mich etwas ärgern und mich ein bisschen hin- und herfahren lassen?!?
Am Abend regnete es dann wie aus Kübeln und ich hatte schon Angst, das alles umsonst gewesen sein sollte, aber das Glück schien auf meiner Seite zu sein, und der nächste Morgen begann hoffnungsvoll mit Sonnenschein. Trotz einiger kleiner Schauer über den Tag hinweg, kam ich dann doch noch zu meinen Bildern.
Die Insel Skiathos ist 42 km² groß und gehört zu den nördlichen Sporaden. Sie wird gebildet durch einen bis 438 m ansteigenden, zum Teil bewaldeten Bergzug. Skiathos zählt 5.100 dauerhafte Einwohner (2002), davon leben fast 90% im Hauptort. Der Flughafen der Insel ist ähnlich dem Princess Juliana Airport für seine kurze Landebahn und den niedrigen Anflug bekannt. Das was mich dort erwartete, war wirklich ein Traum für jeden Spotter. Aber ich glaube, ich lasse lieber Bilder als Worte sprechen, da diese wirklich eindrucksvoller sind als alles, was ich weiter erzählen könnte.
Zurück nach Athen ging es dann mit einer Dash 8-100.
Flug:
Strecke: Skiathos (Alexandros Papadiamantis) - ATH (Athen / Eleftherios Venizelos)
Datum: 06.08.2007
Airline: Olympic Airlines
Flugnummer: OA 783
Zeit: 19.55 UTC+2 – 20.40 UTC+2
Reg.: SX-BIO
Typ: Dash 8-100 / cn 330
Auslastung: 40/39 (einer saß auf dem Jumpseat)
Besonderheiten: keine
Anflug über Athen:
Overview des alten Athener Flughafen Hellenikon. Im linken Teil des Geländes befand sich das Olympic Hellenic Complex, rechts der unberührte Flughafen:
Uhrenladen der Dash8-100:
Und dann war schon fast alles wieder vorbei. Der Rückflug nach München am nächsten Tag verlief wieder ohne Probleme. Der Athener Security-Check erwies sich wie auf meinem Flug nach Skiathos völlig desinteressiert an meiner Kamera und so ging es von Gate A36 wieder in Richtung Heimat.
Flug:
Strecke: ATH (Athen / Elefterios Venizelos) - MUC (München / Franz-Josef Strauß)
Datum: 07.08.2007
Airline: Air Berlin
Flugnummer: AB 8041
Zeit: 14.30 UTC+2 – 16.10 UTC+1
Reg.: D-ABBJ
Typ: Boeing 737-86Q / cn 30286/1280
Auslastung: 144/186
Besonderheiten:
beim taxen zur 03L kamen wir dann noch an der VIP Boeing 747-4F6, A6-YAS, Vereinigte Arabische Emirate vorbei:
Unsere Route ging bei -48°C und 38000 ft Reiseflughöhe über Thessaloniki, nach Belgrad, von dort nach Graz und über Salzburg, wo unser Descent in Richtung MUC dann begann.
Inflight, irgendwo über Europa:
In Deutschland angekommen, hatte mich das nasskalte, regnerische Wetter wieder, welches einen wirklich unsanft aus solch einer ereignisreichen Woche reißt. Na ja, als Erinnerung blieben mir ja die schönen Fotos aus Skiathos und Athen.
Alles in Allem ein genialer Trip, der die Mühen richtig wert war. Insgesamt habe ich 50GB Bilder (RAW) mit nach Hause gebracht, die jetzt erstmal bearbeitet werden wollen.
Ich hoffe ihr hattet richtig viel Spaß beim lesen und Bilder schauen.
Wenn Euch der Bericht gefallen hat, dann fände ich es wirklich nett, ein wenig Feedback zu bekommen. So ein Bericht ist nicht „hoppla hopp“ in wenigen Minuten geschrieben, sondern es steckt ein Menge Zeit und Aufwand dahinter. Dies soll mitnichten ein „Fishing for Compliments“ sein, aber ein wenig Feedback motiviert einen doch sehr, solch einen Tripreport beim nächsten Mal wieder zu schreiben.
Kritik und Anregungen sind natürlich ebenso jederzeit willkommen.
Grüße Timo
Als halber Grieche liegt natürlich mein Herz bei den hellenischen Fluglinien, vorrangig natürlich Olympic Airlines und Aegan Airlines deren Flotte es meinerseits zu komplettieren galt. Dieser Urlaub war also schon von vorn herein darauf ausgelegt, fast ausschließlich ein reiner Spotterurlaub zu sein, um möglichst viele neue Regs zu sammeln.
Spotten in Griechenland ist nicht einfach - wir alle wissen von der Geschichte der britischen Spotter - worauf es also galt, eine möglichst präzise Vorbereitung zu treffen, was diesen Trip betraf. Meine erste Quelle war die „Hellenic Aviation Enthusiast Society (Air-Born)“, zu finden unter www.air-born.gr, die gute Spotterguides für die großen griechischen Flughäfen bereithalten.
Mit dem Wissen, dass Athen in Sachen Planespotting wohl etwas großzügiger umgeht, da der Flughafen nur rein zivil genutzt wird, begannen also meine Vorbereitungen. Ich studierte die Spotterpositionen, druckte mir die Infos zum Runway-Change aus und studierte den Flugplan, an welchen Wochentagen die Highlights kommen.
Schmankerl dieses Trips sollte aber noch ein Daytrip nach Skiathos, dem SXM Europas werden. Leider gestaltete sich die Ticketsuche etwas schwieriger, da ganz Griechenland im August Ferien hat, und alles ans Meer und auf die Inseln pilgert, was mehr als zwei Beine hat. Nach langem Suchen bekam ich allerdings ein Ticket mit einer Nacht Aufenthalt in Skiathos, so dass mir ein fast gesamter Tag zum Spotten blieb.
Nachdem meine Prüfungen an der Uni um waren, ging es am Morgen den 30. Juli um 5.30Uhr zum Münchner Flughafen.
Ich wollte, möglichst früh am Flughafen sein, um so noch an die begehrten Fensterplätze zu kommen. Am freundlichen Air Berlin Check-In teilte man mir dann den Platz 9A zu, welcher voll auf meinen Wünschen entsprach. Noch kurz die 1,5 Liter Wasserflasche geleert, bevor es durch den Security-Check ging. Leider gab es wie immer dieselben Probleme mit meiner DSLR-Ausrüstung, welche wie immer bei mir in MUC, von unversierten Mitarbeitern inspiziert wurde, die mir nichts dir nichts Deckel von den Objektiven abrissen, Objektive offen rumstehen ließen, dass sich auch schön der Staub im inneren Linsenteil absetzt usw. Als ich dem Mitarbeiter freundlich aber bestimmend sagte, das er so mit seiner Ausrüstung umgehen könne, aber nicht mit meiner und seine Vorgehensweise beim Check auf Dauer der Tod einer jeden DSLR sein, war der Check schneller als gedacht beendet und ich konnte passieren.
Der Air Berlin Flug sollte von Gate B26 abgehen. Ein Blick aus dem Terminal in MUC und meine noch etwas verschlafenen Augen erhielten einen kleines Funkeln. Am Gate stand die D-ABBX, die neueste Errungenschaften von Air Berlin mit der neuen Air Berlin Livery. Delivery Date der Bravo X-Ray war der 20.07.2007. Das Teil war also noch nicht einmal zwei Wochen alt. Nicht schlecht! Somit konnte der Trip schon zu Beginn mit einem echten Highlight aufwarten.
D-ABBX am Gate in MUC:

Flug:
Strecke: MUC (München / Franz-Josef Strauß) – ATH (Athen / Elefterios Venizelos)
Datum: 30.07.2007
Airline: Air Berlin
Flugnummer: AB 8040
Zeit: 10.20 – 13.50
Reg.: D-ABBX
Typ: Boeing 737-808 / cn 34969/2293
Auslastung: 184/186
Besonderheiten: new Air Berlin c/s
Dann war endlich Bording und wir wurden mit den üblichen Granini-Bonbons begrüßt. Nach dem Motto: Wer nicht fragt der nicht gewinnt, kam meinerseits natürlich die obligatorische Frage nach dem Jumpseat, wobei die Antwort eigentlich schon klar war. Leider nein! Ich hatte mit nichts anderem gerechnet, aber wie gesagt, wer gar nicht fragt, hat auch null Chancen, dass es wider erwarten doch einmal klappt. Zum „Trost“ durfte ich aber noch meinen Cockpit-Shot machen.
Cockpit der D-ABBX:

Das weitere Bording der restlichen Paxe verlief dann zügig und reibungslos, so dass wir unsere Departure-Time mit einer kleinen Verspätung von ca. 10min einhalten konnten und fast pünktlich um 10.30Uhr in Richtung Runway 26L rollten. Der Start klappte problemlos und so hatten wir ca. zwei Stunden traumhaften Flug vor uns.
Start auf der 26L mit Sicht auf die Lufthansa Technik:

Inflight, kurz nach dem Start:

Nachdem wir ex-Jugolslawien passiert hatten, tauchte auf einmal Skiathos auf:

Die Gesamtauslastung des Fluges betrug nahezu 100% was aber bei Ferienbeginn wohl nichts außergewöhnliches bei Strecken Richtung Süden ist.

Da der Athener Flughafen Eleftherios Venizelos ein Flughafen der langen Wege ist, bedingt durch die gigantischen Dimensionen, sind weite Strecken vom Flugzeug zu Gepäckausgabe oder zwischen Transferflügen zurückzulegen. Das habe ich dann auch sofort gemerkt, als wir am Satelliten-Terminal ankamen. Rollbänder vereinfachen zwar den Weg zum Hauptgebäude, aber man legt trotzdem ein Strecke von ca. 1,2 Kilometer zurück, wie ich im Nachhinein nachgerechnet habe.

Emsiges Treiben an der Gepäckausgabe:

Mit der Metro ging es dann in die Athener Stadt, wo die nächsten Tage mein Quartier sein sollte.
Die nächsten Tage war dann nur Spotten angesagt, wobei ich schon jetzt sagen muss, dass Spotten aufgrund der Örtlichkeiten schon fast ein richtiges Problem ist. Runway-Shots sind nahezu unmöglich und man bekommt die ankommenden Flugzeuge nur im Anflug. Fotos der Departures sind eigentlich fast unmöglich, da die Flugzeuge schon viel zu weit oben sind. Die Spotterpositionen liegen allesamt so richtig in der Pampa und ohne Auto ist man, ich will nicht sagen aufgeschmissen, aber ein wenig immobil, weshalb ich mir schon im voraus über www.economycarrentals.gr bei AutoUnion einen Kleinwagen gemietet habe, der mir die nächsten Tage brav zur Seite gestanden hat, und mich an die jeweiligen Positionen gebracht hat. Im Nachhinein betrachtet, wäre wohl ein Geländewagen durchaus sinnvoller gewesen, da teilweise bei den extremen Feldwegen doch der Unterboden meines Miet-Polos stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Was der Vermieter nicht weiß, dass kann er mir auch nicht in Rechnung stellen.
Ein paar Infos zu ATH:
Der Athener Flughafen befindet sich ungefähr 25 Kilometer östlich der Athener Innenstadt und besitzt 2 Runways. Es wurden aus Flugsicherheitsgründen rund vier Millionen Kubikmeter Fels von dem Zagani-Hügel abgetragen. Es handelte sich bei diesem Bauvorhaben um das größte Infrastruktur-Projekt in der modernen Geschichte Griechenlands, sowie um das bisher größte internationale Flughafenprojekt auf der Basis privater Finanzierung überhaupt; der Neubau kostete knapp über zwei Milliarden Euro. Ein deutsches Konsortium unter Leitung des Baukonzerns Hochtief und unter Beteiligung von ABB, Krantz-TKT und der Frankfurt Flughafen AG hat den Flughafen geplant, finanziert, und gebaut. Die Finanzierung ist als eine Projektfinanzierung ausgelegt, d.h. dass die Sicherheiten für die Kredite nicht auf der Bonität der Eigentümer, sondern auf dem zukünftigen Cash-flow des Projekts beruhen. Im Rahmen einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft (PPP bzw. ÖPP) wird er mit dem griechischen Staat (45% private/55% staatliche Anteilseigner) über die Dauer von 30 Jahren lang (inkl. Bauzeit) rechtlich als Privatgesellschaft betrieben. (Quelle: Wikipedia.de)
Nichtsdestotrotz sind mir dann doch an den Positionen gute Aufnahmen des Athener Taffics gelungen. Neben dem OA Normal-Traffic, der für mich natürlich in gewisser Weise Priorität hatte, …






… gab es auch noch weitere Highlights und Impressionen aus ATH:


















Runway 03L/26R bei Nacht:

Ein kleiner Ausflug zum alten Flughafen Hellenikon gehört natürlich ebenso zum Pflichtprogramm in Athen. Ich hatte mir in Deutschland schon sämtliche Infos verschafft, um das Vorfeld betreten zu können, doch leider ist mit den Griechen nicht immer so zu rechnen, was solche Dinge und dergleichen angeht. Der Verantwortliche für die Scrap-Planes, Herr Tsatsaragos von OA, war leider just zu meinem Zeitpunkt in den Ferien und konnte leider auch keinen anderen Verantwortlichen nennen, der mir weiterhelfen konnte. So blieb mir nichts anderes, als mich grün und blau über die Griechen zu ärgern und die Bilder vom Zaun aus zu machen. Wer in Athen ist, und die Kontaktdaten von Herrn Tstsaragos benötigt, weil er Hellenikon näher ansehen möchte, der wende sich an mich.
Ehemaliges Domestic Terminal, dass abgerissen werden soll. Nur wann, dass ist die Frage bei den Griechen?:



Ein wenig normales Sightseeing war dann auch noch angesagt:
Kap Sounion im Süden von Athen, eine knappe Stunde mit dem Auto aus der Innenstadt:

Ich denke, hier bedarf es keinen Kommentar:

Das Orakel von Delphi, mit dem Apollon-Tempel:

Auf dem Weg von/nach Delphi, kam mir in der Ortschaft Aliartos noch diese griechische Lockheed T-33 "Shooting Star" im Static-Display vor die Linse: TR594 / 58594. Kann mir jemand genaueres sagen?:

Am Sonntag sollte es dann zum eigentlichen Höhepunkt des Trips kommen, meinem Flug nach Skiathos. Also wieder mit der Bahn zu Flughafen (6 EUR einfache Strecke) raus gefahren und frühzeitig eingecheckt. Bezüglich der Sicherheit brauch man sich bei den Griechen wirklich keine Sorgen machen, da in Griechenland anscheinend alles sooooo sicher ist, das ich nicht einmal meinen Rucksack mit der Kamera auspacken musste, geschweige denn auch nur näher darauf eingegangen wurde. Das Schwätzchen mit den Kollegen hatte eben Priorität, was mir gerade recht sein sollte, das ich dasselbe Prozedere wie in MUC nicht noch einmal machen wollte (alles ein- und auspacken, vorführen, genau anschauen usw.).
Flug:
Strecke: ATH (Athen / Eleftherios Venizelos) – Skiathos (Alexandros Papadiamantis)
Datum: 05.08.2007
Airline: Olympic Airlines
Flugnummer: OA 782
Zeit: 17.30 UTC+2 – 18.20 UTC+2
Reg.: SX-BIM
Typ: ATR 42-320 / cn: 337
Auslastung: 46/50
Besonderheiten: keine
beim Bording:

Boeing 737-284(A), ehemalige SX-BCL, heute Übungsflugzeug der Flughafenfeuerwehr:

Cabin Shot der SX-BIM:

Anflug auf Skiathos, mit Skiathos Stadt. Zusehen ist der Hafen:

Der Flug dauerte dann auch nur eine knappe halbe Stunde, wobei mir schön böses schwante, als wir immer näher gen Skiathos kamen. Dicke Wolken über Skiathos und das ausgerechnet an dem Tag, an dem ich auf der Insel sein sollte.
Angekommen in Skiathos hab ich mir dann als erstes einen kleinen Roller für 18 EUR am Tag gemietet, was man wirklich machen sollte, da man oft, je nach Windrichtung, zwischen den Runways pendeln muss. Aber ganz ehrlich, manchmal hatte ich auch das Gefühl, sie wollten mich etwas ärgern und mich ein bisschen hin- und herfahren lassen?!?
Am Abend regnete es dann wie aus Kübeln und ich hatte schon Angst, das alles umsonst gewesen sein sollte, aber das Glück schien auf meiner Seite zu sein, und der nächste Morgen begann hoffnungsvoll mit Sonnenschein. Trotz einiger kleiner Schauer über den Tag hinweg, kam ich dann doch noch zu meinen Bildern.
Die Insel Skiathos ist 42 km² groß und gehört zu den nördlichen Sporaden. Sie wird gebildet durch einen bis 438 m ansteigenden, zum Teil bewaldeten Bergzug. Skiathos zählt 5.100 dauerhafte Einwohner (2002), davon leben fast 90% im Hauptort. Der Flughafen der Insel ist ähnlich dem Princess Juliana Airport für seine kurze Landebahn und den niedrigen Anflug bekannt. Das was mich dort erwartete, war wirklich ein Traum für jeden Spotter. Aber ich glaube, ich lasse lieber Bilder als Worte sprechen, da diese wirklich eindrucksvoller sind als alles, was ich weiter erzählen könnte.















Zurück nach Athen ging es dann mit einer Dash 8-100.

Flug:
Strecke: Skiathos (Alexandros Papadiamantis) - ATH (Athen / Eleftherios Venizelos)
Datum: 06.08.2007
Airline: Olympic Airlines
Flugnummer: OA 783
Zeit: 19.55 UTC+2 – 20.40 UTC+2
Reg.: SX-BIO
Typ: Dash 8-100 / cn 330
Auslastung: 40/39 (einer saß auf dem Jumpseat)
Besonderheiten: keine
Anflug über Athen:

Overview des alten Athener Flughafen Hellenikon. Im linken Teil des Geländes befand sich das Olympic Hellenic Complex, rechts der unberührte Flughafen:

Uhrenladen der Dash8-100:

Und dann war schon fast alles wieder vorbei. Der Rückflug nach München am nächsten Tag verlief wieder ohne Probleme. Der Athener Security-Check erwies sich wie auf meinem Flug nach Skiathos völlig desinteressiert an meiner Kamera und so ging es von Gate A36 wieder in Richtung Heimat.
Flug:
Strecke: ATH (Athen / Elefterios Venizelos) - MUC (München / Franz-Josef Strauß)
Datum: 07.08.2007
Airline: Air Berlin
Flugnummer: AB 8041
Zeit: 14.30 UTC+2 – 16.10 UTC+1
Reg.: D-ABBJ
Typ: Boeing 737-86Q / cn 30286/1280
Auslastung: 144/186
Besonderheiten:
beim taxen zur 03L kamen wir dann noch an der VIP Boeing 747-4F6, A6-YAS, Vereinigte Arabische Emirate vorbei:

Unsere Route ging bei -48°C und 38000 ft Reiseflughöhe über Thessaloniki, nach Belgrad, von dort nach Graz und über Salzburg, wo unser Descent in Richtung MUC dann begann.
Inflight, irgendwo über Europa:

In Deutschland angekommen, hatte mich das nasskalte, regnerische Wetter wieder, welches einen wirklich unsanft aus solch einer ereignisreichen Woche reißt. Na ja, als Erinnerung blieben mir ja die schönen Fotos aus Skiathos und Athen.
Alles in Allem ein genialer Trip, der die Mühen richtig wert war. Insgesamt habe ich 50GB Bilder (RAW) mit nach Hause gebracht, die jetzt erstmal bearbeitet werden wollen.
Ich hoffe ihr hattet richtig viel Spaß beim lesen und Bilder schauen.
Wenn Euch der Bericht gefallen hat, dann fände ich es wirklich nett, ein wenig Feedback zu bekommen. So ein Bericht ist nicht „hoppla hopp“ in wenigen Minuten geschrieben, sondern es steckt ein Menge Zeit und Aufwand dahinter. Dies soll mitnichten ein „Fishing for Compliments“ sein, aber ein wenig Feedback motiviert einen doch sehr, solch einen Tripreport beim nächsten Mal wieder zu schreiben.
Kritik und Anregungen sind natürlich ebenso jederzeit willkommen.
Grüße Timo
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