Das Thema (Partial) Gear-Up-Landing kann ja in den verschiedensten Facetten auftreten, je nachdem welche Fahrwerksteile sich nicht (oder nur teilweise) ausfahren lassen, zur Krönung gibts dann noch die 'Forced Landing' oder das 'Ditching'.
All diesen Abnormals ist gemein, dass im Vorfeld (zeitlich) umfangreiche Vorbereitungen in Cockpit und Kabine getroffen werden müssen, so dauert z.B. eine ordentliche Kabinenvorbereitung für eine der o.g. Landungen mindestens 30 Minuten.
Da man ja nicht immer noch Sprit für 'Stunden' dabei, muss der Einstieg ins Verfahren, die Analyse der Fakten, die operationelle Entscheidung und deren Umsetzung also relativ zackig eingeleitet werden. Darum geht es auch eher beim Abarbeiten des entsprechenden Procedures im SIM, welches man aber idR nur einmalig in der Umschulung macht, es sei denn die Firma widmet dem Thema zusätzlich zu den 2 vorgescheinen Checks einen eigenen Refresherauch, wie DLH das z.B. 2x im Jahr macht.
Nebenbei: Wir hatten das vor Jahren mal, das Scenario war etwa so: Morgens der erste Flug von LEJ nach FRA. Der erste Flieger DRS-FRA war aus technischen Gründen gecancelled, daher Routing LEJ-DRS-FRA. Leider gibts keinen Sprit in LEJ, daher Return-Betankung mit Minimum Fuel. In LEJ ist CATIII-Wetter, in DRS schneit es. Beim Anflug in DRS geht dann ein Main-Gear nicht raus, verbleibender Sprit nach Go-Around und erstem Trouble-Shooting ca. 40 Minuten. Gesucht wird eine Bahn >= 3km mit CATI-Wetter, nicht verschneit und möglichst wenig Crosswind. Und ab hier dann viel Glück, meine Herren.
Da ja wie schon erwähnt verschiedenste Kombinationen dieses Fehlers auftreten können, ist es also unpraktikabel alle davon mal selbst durchzufliegen. Ausserdem müsste man das ja dann eher regelmäßig machen. In solchen fliegerischen Grenzbereichen ist dann außerdem selbst ein Level-D-SIM irgendwann mal am Ende, oder wie will man ein Ditching oder eine 'Forced Landing' nachts im Dunkeln simulieren. Wenn dabei ein 'Tilt' rauskommt, wäre das dann ja als sog. Negativ-Erfahrung bei einem entsprechenden Erlebnis in 'real life' psychologischn nicht sehr zuträglich.
Insofern: Möge auch für das Fahrwerk immer gelten 'What goes up, must come down'!
Viele Grüße, MAX