neuer Lufthansa Tarifvertrag Boden, Streiks vorerst abgewandt

moddin

Im Urlaub
Die ver.di hat gestern das Angebot der Lufthansa für die Bediensteten am Boden, Lufthansa System, Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo angenommen. Demnach bekommen die Beschäftigten rückwirkend zum 1. Januar 2012 eine Gehaltserhöhung von 3,5% sowie eine minimale Erhöhung der Urlaubsgeldpauschale. Die UFO hat das Angebot dagegen abgelehnt, hier wird nach dem Auslaufen des Vertrages weiter verhandelt.
Nach einer 22-monatigen Nullrunde für die Beschäftigten und Gewinnen bei Lufthansa sowie der ~350%igen Steigerung der Vorstandsgehälter im November letzten Jahres (finde leider den Artikel nicht mehr) ist das ein Tropfen auf den heißen Stein. Das erste Angebot der LH lag minimal unter dem jetzt ausgehandelten. Mal wieder eine sehr schwache Vorstellung der ver.di :thbdwn:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,811695,00.html

Weiter möchte ich mich jetzt nicht über die Unfähigkeit der ver.di äußern.
 
Naja, wie passen Einsparungen von mindestens 1,5 Milliarden mit satten Lohnabschlüssen zusammen? Sicher, man darf gespannt sein, ob ein Teil dieser Einsparungen die Gehälter und Provisionen der Führungsetage betreffen, und zwar in nennenswertem Umfang - bei einer Halbierung hätte das Mangagement immer noch mehr GEld als vor 12 Monaten. Aber ein deutlich höheres Ergebnis wird auch UFO wohl nicht rausschlagen können.
 
Naja, wie passen Einsparungen von mindestens 1,5 Milliarden mit satten Lohnabschlüssen zusammen? Sicher, man darf gespannt sein, ob ein Teil dieser Einsparungen die Gehälter und Provisionen der Führungsetage betreffen, und zwar in nennenswertem Umfang - bei einer Halbierung hätte das Mangagement immer noch mehr GEld als vor 12 Monaten. Aber ein deutlich höheres Ergebnis wird auch UFO wohl nicht rausschlagen können.

Wie es heutzutage in den kränkelnden Großfirmen immer ist, werden kurz vor den Tarifverhandlungen Einsparpakete beschlossen, damit die Gewerkschaften bei den Lohnkosten keine Spielräume haben und die Mitarbeiter die Deppen sind. Ich würde von Gewerkschaftsseite nur extrem kurze Laufzeiten (6 - 9 Monate) empfehlen. Sobald die wirtschaftliche Lage wieder besser wird, soll massiv nachgebessert werden bei den Löhnen.
 
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Wenn's der Firma "schlecht" geht, ist man als Mitarbeiter ja auch bereit, etwas abzugeben, mit keine betriebsbedingten Kündigungen folgen, aber wenn es der Firma dann besser geht, dann bekommen die Mitarbeiter nix vom Kuchen ab, nur die Aktionäre und vor allem Vorstände. Hier sollte grundlegend mal was geändert werden, aber die Politik ist leider zu befänglich.
 
Ich halte es grundsätzlich für eine gute Idee, die Mitarbeiter zu Aktionären zu machen - indem es zB Aktienoptionen zu Vorzugskonditionen gibt. Wobei es prinzipiell natürlich auch heute schon jedem Mitarbeiter frei steht, Aktien des eigenen Unternehmens zu erwerben.

Andererseits ist es - gerade im aktuellen Fall klar, daß dei Vorstandsebene von ihrem Sparziel nicht abrücken wird. Ein arbeitnehmerfreundlicher Tarifabschluss hier wird also mit Kürzungen an anderen Stellen erkauft werden - wie zB in der Ausweitung der Leiharbeitnehmer, welche nicht nach DLH-Tarif entlohnt werden.
 
Naja, die Piloten können ja gern was von ihrem horrendem Verdienst abgeben, sechsstelliger Bruttolohn im Jahr im Vergleich zu im unteren fünfstelligen :shut:
 
Nehme mal an, dass die Verdianer und die Arbeitgeber gaaanz schnell zum Ende kommen wollten, da ja die TGL ebenfalls bereits den Fuß in der Tür hat. Und die werden wohl immer mehr zur ernstzunehmenden "Bedrohung" für beide. Die Mitgliederentwicklung in der Vergangenheit (sowohl bei TGL als auch bei Verdi) spricht jedenfalls dafür. Und die TGL hat ja auch schon ein paar große Schritte nach vorn gemacht.
Jetzt geht es wohl beiden (Verdi + LH) darum, dass Verdi erst mal gut aussieht und sich auf die Schultern klopfen lassen will. 3,5% trotz angekündigtem Sparprogramm verkauft sich ja nicht sooo schlecht - die LSG Belegschaft wird es wohl nicht ganz so sehen.
Und da hat eben der Arbeitgeber gleich mal ein besseres Angebot gemacht. Man hat sich mal wieder "arrangiert", weil man auch in Zukunft allein mit Verdi verhandeln möchte. Und beim nächsten mal wird wieder im Sinne der Arbeitgeberseite abgeschlossen, Nullrunden sowie strukturelle Verschlechterungen inclusive.
Ich bin überzeugt, dass das nicht klappen wird. Die Mitarbeiter werden dieses Vorgehen erkennen und können ja selber erleben, dass nur durch entsprechende Konkurrenz (TGL) sowohl Verdi als auch Lufthansa genötigt sind, bessere Abschlüsse auszuhandeln.
Da ist es doch völlig naheliegend, gleich der Konkurrenz den Rücken zu stärken und der Verdi die kalte Schulter zu zeigen für das, was beispielsweise 2008 beim Streik abgelaufen ist.

Grüße: McMUC
 
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Die Mitarbeiter werden dieses Vorgehen erkennen und können ja selber erleben, dass nur durch entsprechende Konkurrenz (TGL) sowohl Verdi als auch Lufthansa genötigt sind, bessere Abschlüsse auszuhandeln.

Ja, es ist tatsächlich so. Ich erinnere mich, wie mir ich anno 1997 mein erstes Handy zugelegt habe. Es gab damals nur zwei Netzanbieter, der eine davon noch ziemlich neu im Geschäft. Für eine Minute telefonieren zahlte man noch bis zu 1,89 Mark. Heute ohne Frage nicht mehr vorstellbar.

Dass es Konkurrenten gab, war aber nur der erste Schritt. Ohne dem Verhalten der Kunden hätten Vodafone (damals noch Mannesmann D2), O2 (Viag Intercom) und E-Plus wohl nur ein kurzes Schauspiel geboten. Dass es anders kam, ist darauf zurückzuführen, dass die Kunden die angebotene Konkurrenz angenommen haben und diese massiv unterstützten.


Gruß: McMUC
 
Sorry, so war´s nicht gedacht. Wollte nur den Zusammenhang beibehalten.
Werde ich nächstes mal irgendwie anders machen ...

McMUC
 
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