"HALS" zur Verringerung des Fluglärms?

Cloakmaster

Mitglied
Bevor mich jemand wegen Dummheit und Unwissenheit anmacht: Ich gebe zu, nur über Halbwissen eines kleinen PPL-Piloten zu verfügen, und jeder der mir neues und besseres sagen kann, darf dies gerne tun...

Ich hab da mal einen theoretischen Gedankengang:
in FRA gibt (gab?) es ja unter dem Schlagwort "HALS" bzw. "DTOP" die fiktive RWY 26L, die (wenn ich nichts falsches gehört habe) nichts anderes ist als ein zweiter Threshold auf der 25L, nur 1500 Meter weiter hinten. FRA hofft(e) damit, die Separation ihrer zu eng beieinander liegenen RWYs ein wenig besser hinzukriegen, was gerüchteweise aber bei weitem weniger gut klappen soll, als die Planer sich das gedacht haben.
So weit so gut, jetzt zu meinem Gedankenspielchen: Bei den üblichen 3 Grad Glideslope verliert ein Flugzeug grob 300ft pro Meile an Höhe. Wenn man jetzt auf einer 4000 Meter-Rwy in der Mitte einen zweiten dicken Strich auf den Beton pinselt (inklusive aller Extras wie Apch Lgts, ILS etc) bekämen wir eine ebenso fiktive 2000-Meter RWY, in MUC meinetwegen eine "27L". 2000 Meter reichen dicke für so ziemlich allen Cont-Verkehr, der in MUC ja noch immer die Mehrzahl ist. Bremen zB hat auch nur offizielle 2040 Meter, und hier kommt ab und zu eine B747F runter, um einen Satelliten abzuholen (Die Beluga nenn ich hier nicht, weil die, und nur die!, ja noch 2*300 Meter extra nutzen darf)
Ausserdem fallen auch die "lauten" Brummer wie Turboprops und veraltetes Gerät vom Schlage einer B727 (sofern so was hierzulnade überhaupt noch landen darf) darunter. Eine B747/777/787 bzw. A330/340/(350)/380, welche mehr RWY-Länge brauchen ist dagegen deutlich leiser - die Lärmregeln in LHR kenn ich zwar auch nur vom Hörensagen, aber auch das spricht für sich. Ausnahmen von dieser Regel wie etwa die An-124 und deren grosse Schwester An-225 sind in MUC doch eher selten anzutreffen.

Und schon sind wir bei meiner Idee: Lässt man nun möglichst viele Flugzeuge eine "lange Landung" mittels versetztem ILS-Leitstrahl machen, bedeutet das, daß die Flieger beim Überqueren des Flughafenzauns bzw. des Freisinger/Attachinger/Huglfinger/wasweisichinger Vorgärtchens noch runde 300ft höher und damit um einiges leiser wären, was den Flughafen(ausbau)gegnern etwas Wind aus den Segeln nehmen dürfte....

So, liebe Experten: Woran würde mein theoretisches Konstrukt in der Praxis (vermutlich) scheitern?
 
Nur, daß es In FRA darum ging, bei den Movements ihrer anderthalb Runways noch ein bisschen was rauszuquetschen, und das hat eben nicht so gut geklappt, obwohl es sich in der Theorie ganz gut angehört hat. Soll nur für die Piloten ein ungewohntes Bild beim Anflug gewesen sein, mitten auf die Landebahn zuzuhalten...
Ich will damit nicht primär die Movementzahlen erhöhen, sondern in erster Linie den Lärmteppich vom ländlichen Vorgarten auf das Gebiet innerhalb des FLughafenzaus ziehen! Wobei ich eine Kapazitätserhöhung natürlich nicht ausschlagen würde, welche in MUC wohl nur zum Tragen kommen könnte, falls die zukünftige RWY3 zu nah an eine der beiden anderen gerückt wird...
 
Säge, Runway, Schwanz benutzt man ganz!

Saigor


und ernsthaft, dann hast halt den Lärm wenn's am Boden sind wegen Umkehrschub. Die Anfluggeschwindigkeiten dürften sich verringern, deswegen mehr Engine in der Luft (hier können sicher die Kutscher mehr sagen) und mehr Go arounds hast auch.
 
Saigor hat gesagt.:
Säge, Runway, Schwanz benutzt man ganz!
Der Text ist genial einfach, einfach genial!

Natürlich werden nur diejenigen auf die "verkürzte" Runway geschickt, die damit kein Problem haben! Das "Gloaglump" wie hier immer wieder so schön gesagt wird, sonst bringts natürlich nichts... Wie wird/wurde denn das in FRA gemacht? haben die das ganze Projekt wegen zu vieler MA's gecancelt oder gab es andere Probleme? (zB doch keine Kapazitätssteigerung). Ich habe in BRE noch keine Avro, 737 oder A32x gesehen, die umkehrschub benötigt hätte. meist wären die sogar mit noch weniger ausgekommen (Hat dortmund oder so nich eh nur 1600 Meter?)
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast zwei kleine Probleme vergessen....
erstens die Belegungszeiten der Bahn erhöhen sich.....
weil....du erst realtiv spät abrollst..und da wahrscheinlich durch die Schutzzonen des LLZ....

du brauchst nämlich eine zweite LLZ Antenne, diese Schutzzone liegt dann auf der Bahn.....dadurch hast du nur einen Flieger im Anflug auf diese Schwelle, da ansosnten das LLZ-Signal verfälscht sein kann (eben beim Abrollen durch diese Schutzzone)....sprich eine Staffelung von 10 NM oder mehr.....

und das war unter anderem ein großes Problem in Frankfurt....und deswegen wurde es auch eingestellt.....

und durch das spätere Abrollen hast du eventuell längere Rollzeiten .....

Grüße
 
Das Problem ist das 100m mehr Höhe alles nicht um ein vielfaches leiser machen, als man sich das vorstellt.

Porblem ist z.B. das 2000m sehr kanpp sind, auf für eine 747, ebeso für einen CRJ. Wir im CRJ kommen da schon recht nahe ran, daß wir bei Max. LW die 2000m brauchen, das ist bei Bahnen unter 2400m immer einen Rechnerei.
Selbst wenn die 747 in BRE reinkommt, die wird nicht am max. LW hängen, die wird SO leicht sein, daß es keine Probleme gibt.

Sobald die Bahn nass ist, hast verloren.
Sobald überhaupt irgendwas die Bremsleistung einer trockenen Bahn verschlechtert ->verloren!

2000m wären schon verdammt knapp. In DTM hat man 1700m zur verfühung LDA, LDA GS liegt bei 13xxm, und der "Standard Anflug" ist: "ich geh mal etwas unter den Glide!" Möglichst früh aufetzen, und Reverser voll raushauen! Also hast am Ende nix gewonnen!
Wobei DTM noch den Vorteil hat, das die einen AntiSkid Belag haben und der auch bei Nässe (da wären wir z.B. selbst 1t unter max. LW schon illegal, weil die Bahn zu kurz ist) sehr gut greift.

Ausserdem gäbe ein kein vernünftiges Argument, weshalb ich bei einer 4000m Bahn auf 50% verzichten soll! Nicht mal Lärm spricht dafür! Es gibt eifach keine Gründe!
Und wie Saigor schon sagte:

Die Runway und den Schwanz benutzen Piloten IMMER ganz. ;)
Ok, bei der RWY gibt es die ein oder andere Ausnahme;D
 
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