Easyjet oder Lufthansa

LH320

Mitglied
Hallo

Ich wende mich mit meiner Bitte an euch , weil ich finde , dass hier nicht gelogen , übertrieben o.ä. wird.

Meine Frage ist für mich sehr wichtig , da ich allmählich ins Abitur komme und ich mich für den Beruf Pilot sehr interessiere. Ich plane , mich in diese Richtung zu bewegen und zu bewerben. Nun habe ich einen Bekannten , der meint , ich solle es auf alle Fälle bei Lufthansa versuchen . Ich persöhnlich würde es lieber bei Easyjet versuchen , weil ich dort ohne größere weitere Probleme (sollte es klappen) in meiner Heimat bleiben könnte (Berlin) . Bei Lufthansa wäre das vermutlich schwerer und ich würde erstmal an die großen Hubs wie MUC oder FRA stationiert werden. Ich weiß , dass ich bei Easyjet das Type Rating selber finanzieren müsste , aber das wäre nicht das Problem. Nun meine Frage , was würdet ihr mir raten , was soll ich tun ? Bitte nicht Ratschläge begründen mit Gehältern , dass ist erstmal uninteressant.

Danke für die Antworten Lg Sascha
 
Ich wende mich mit meiner Bitte an euch , weil ich finde , dass hier nicht gelogen , übertrieben o.ä. wird.

Den ersten Punkt sehe ich auch so, beim zweiten Punkt habe ich so meine Zweifel...;D

Ich verschiebe gleich deine Frage mal in den Piloten Bereich, nur soviel schonmal von mir.
Deinen Berufswunsch Verkehrspilot solltest du nicht an einem Wohnort festmachen. Easy Jet könnte bspw. genauso schnell aus Berlin verschwunden sein wie sie dort aufgekreuzt sind. Die Rahmenbedingungen bei LoCo sind andere und wenn in ein paar Jahren der neue BBI -als dann einziger Berliner Airport- deutlich höhere Entgelte kassieren wird, bin ich mir nicht sicher ob es sich für sie noch rechnet so wie jetzt in SXF...
Ansonsten, wenn man das Zeug dazu hat, ist LH eigentlich immer erste Wahl. Mit deiner dortigen Ausbildung bist du in allen Cockpits weltweit gern gesehener Kandidat...
Aber ansonsten haben wir ja ein paar Flieger hier die dir wahrscheinlich gern ein paar Tipps geben werden.
 
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Versteh mich bitte nicht falsch, aber Deine 'Ansichten' klingen doch noch etwas - na sagen wir mal - 'naiv'. Das ist auch kein Wunder da Du wahrscheinlich noch nicht besonders intensiv in diese Branche reingeschnuppern konntest.

Mir ging es früher aus so, ich bin immer dem Floh nachgehüpft, der mir zuletzt von irgendjemand ins Ohr gesetzt wurde. Da hilft nur eines: Massivst sachkundig machen, suche den Kontakt zu Piloten aus allen Bereichen der Fliegerei und am besten zu solchen, die den Job nicht erst sei 2 Jahren machen. Wenn mal die Anfangseuphorie nachgelassen hat, dann sieht man manches viel klarer.

Klar ist es ein toller Job für den viele alles geben würden, aber das ist genau das Problem. Ich bin 'erst' seit 12 Jahren dabei und wenn ich sehe, wie weit und in letzter Zeit zunehmend steil es in der Branche bergab geht, dann brauchst Du eine optimale Ausgangsposition, um diese Talfahrt zu beginnen. Wenn alles gesagt und getan ist, möchtest Du irgendwann mal Deiner Familie ein anständiges Auskommen ermöglichen (und sie dabei ab und zu noch sehen) sowie nicht arbeiten müssen, bis Du (tot) umfällst. Diese Kombination ist leider nur bei wenigen Airlines möglich.

Ich bin mir zu 95% sicher, dass Du nach einer erfolgten 'Marktforschung' zu dem Urteil kommst, dass Du entweder den Test bei LH bestehst und dort die Ausblindung fast ohne jegliches finanzielle Riskiko machen kannst oder die Sache bleiben läßt. Denn einen JAR-ATP evtl. zzgl. Typerating (oder bald MPL) ins blaue hinein zu machen und dann auch einem Berg Schulden in Höhe von ca. 50-75 k€ zu sitzen mit ungewissen Aussichten auf Erfolg ist nur was für Hasardeure (die in dieser Branche eher nicht so gesucht sind) oder Kinder 'aus gutem Hause'.

Mein Tip: Versuch LH und wenns nicht klappt studier was und verdien mal ein paar Euro und mach davon die Ausbildung. Wenn die Konjunktur gut läuft, bekommst Du mit knapp 30 noch einen guten Job in der 2. Reihe und wenns dann gerade wieder mies ist, dann hast Du sowieso nichts verpaßt.

Noch ein Tip: Etwas 'flexibler' mußt Du in dieser Branche heutzutage schon werden. Und kaum einer der Kollegen, die bei EZY anfangen, kommen gleich an Ihre Wunsch-Base, und die Warteliste für SXF ist besonders lange. Ich kenne einige ex AEF/LTU/FTI-Jungs die lange warten mussten oder inzwischen nach DTM gegangen sind.

Letzter Tip für heute: Zumindest bei LH wohnen bestimmt weniger als 50% der Kollegen an ihrem Einsatzort. Pendeln (neudeutsch: Shutteln) ist das zauberwort, man muss es mögen aber es ist nicht unmöglich.

Wenn Du Fragen (besonders zu LH) hast, kannst Du mir gerne eine PM schicken.

Gruß MAX
 
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Auch mit knapp 32 Jahren Linienerfahrung kann ich mich den wie immer sehr fundierten Ausführungen von Max Reverse nur anschliessen.
Auf jeden Fall bei LH versuchen, dazu muss man aber nicht viel Geld für kommerzielle Vorbereitungen für den Test in HAM ausgeben. Die Prüfungskommision merkt, ob einer bei einer kommerziellen Vorbereitung war oder nicht.

Viele Grüße

Werner
 
Hast Du schon die ATPL? Soweit ich weiß, bildet easyJet nicht selber aus.
Für bis zu 24 Bewerber im Jahr gibt es diese Möglichkeit:
http://www.easyjet.com/EN/Jobs/Pilot/pilotrecruitment_cadetsponsorshipscheme.html

Und noch ein Link zur "basing policy" von Easyjet:
http://www.easyjet.com/EN/Jobs/Pilot/pilotrecruitment_ourbasingpolicy.html

Ich persöhnlich würde es lieber bei Easyjet versuchen , weil ich dort ohne größere weitere Probleme (sollte es klappen) in meiner Heimat bleiben könnte (Berlin) . Bei Lufthansa wäre das vermutlich schwerer und ich würde erstmal an die großen Hubs wie MUC oder FRA stationiert werden.
Beim LH-Infotag in BRE (kann man nur empfehlen) wurde gesagt, dass man bei LH nach der Ausbildung auch die Möglichkeit hat zur quasi-Konzerntochter Germanwings zu gehen. Und 4U hat ja bekanntlich auch eine Basis in SXF. Eventuell bietet dir also auch der LH-Konzern die Möglichkeit, deinen Einsatzort in deiner Heimat zu haben.

Was mich in diesem Zusammenhang noch interessieren würde:
Auf www.lufthansa-pilot.de steht als Kommentar zu Germanwings: "Nach der Schulung kann man auch bei Germanwings einsteigen, viele spannende Ziele ansteuern und abends ist man wieder bei der Familie daheim."
Wie sieht denn das in der Praxis aus? Kann man als 4U-Pilot wenn man will echt jeden Abend daheim schlafen und wenn ja, sind damit dann andere Nachteile verbunden?
Hintergrund meiner Frage ist, dass ich als Reaktion auf den Berufswunsch Pilot schon öfters ein "Wie, willst du denn später mal keine Familie haben?" gehört habe und das aufgrund der Arbeitszeiten als Pilot sicher zumindest etwas kompliziertere Familienleben es ja doch wert ist, sich darüber Gedanken zu machen. Da wäre so ein Arbeitszeitmodell wie oben angedeutet ja vielleicht eine attraktive Alternative. :think:
Danke schonmal für jede Antwort!
 
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Nach der Schulung kann man auch bei Germanwings einsteigen, viele spannende Ziele ansteuern und abends ist man wieder bei der Familie daheim.
Wie sieht denn das in der Praxis aus? Kann man als 4U-Pilot wenn man will echt jeden Abend daheim schlafen und wenn ja, sind damit dann andere Nachteile verbunden?

Mal abgesehen davon, dass die Ziele zu wahrscheinlich 80+% mit den nicht spannenden LH-Zielen identisch sind, gibt es bei GWI tatsächlich nur wenige Hotelübernachtungen. Allerdings ist auch diese Firma bereits auf den Trichter gekommen, dass es schlauer sein könnte, den Flieger auch nachts in die Luft zu bekommen und so fliegt man jenachdem wo man gebased ist auch einiges 'im Dunkeln'. Ob einem dann die 'Familie' in Anerkennung dessen tagsüber in Ruhe schlafen läßt, soll individuell unterschiedlich sein;)

Für den Einsteiger (heiß aufs Fliegen, keine Familie) ist GWI sicherlich nicht uninteressant da man dort SEHR viel fliegt. Man sollte allerdings mal überlegen, wie denn die eigene Karriere weitergehen soll. Da man von GWI nur mit einer Bewerbung auf A340/B747 wieder wegkommt, muss man sich also überlegen, wann und wie lange man Kurz- und Langstrecke fliegen will. Bei LH kann man ohne finanzielle Nachteile auch die ganze FO-Zeit auf Kurzstrecke aussitzen. Das ganze ist allerdings eher akademisch, denn obwohl man theoretisch nach der Ausbildung eine 'Wahlmöglichkeit' hat, kann man sich auch selber kräftig ins Bein schießen, wenn man zu selektiv vorgeht. Ausserdem müssen ja auch erstmal Plätze auf der Wunschflotte angeboten werden...

Hintergrund meiner Frage ist, dass ich als Reaktion auf den Berufswunsch Pilot schon öfters ein "Wie, willst du denn später mal keine Familie haben?" gehört habe und das aufgrund der Arbeitszeiten als Pilot sicher zumindest etwas kompliziertere Familienleben es ja doch wert ist, sich darüber Gedanken zu machen. Da wäre so ein Arbeitszeitmodell wie oben angedeutet ja vielleicht eine attraktive Alternative.

Leider ist der Markt momentan sehr in Bewegung mit allen positiven wie negativen Begleiterscheinungen. Ob es die GWI in ein paar Jahren noch gibt, ob sie (als Tochter einer Minderheitsbeteiligung) noch lange von LH bereedert wird und vieles andere mehr läßt sich aus heutiger Sicht nicht sicher beantworten. Deshalb einmal mehr der Rat, sich nicht allzusehr auf Homebase/Wunschmuster etc einzuschießen.

Bei LH gibt es zumindest für Eltern sehr interessante Teilzeitmodelle und die Vollzeitdienstpläne sind vom Freizeitfaktor auch nicht schlecht (im Schnitt 14+ Tage frei). Diese Freizeit ist natürlich nicht immer von langer Hand planbar, sie ist kurzfristigen Änderungen unterworfen und überhaupt bringt der Job für den 'sozialen' Bereich (Familie, Freundeskreis, Vereinsleben) etliche Nachteile mit. Wer heute schon weiß, dass er auch in 10 Jahren noch jeden Dienstag und Donnerstag zum soundso-Training gehen MUSS, der ist in diesem Job falsch.

Für Partner/Familie/Freunde wird wohl nichts anderes übrigbleiben, als sich damit zu arrangieren - wenn man an der Fähigkeit dazu bereits im vorhinein zweifelt, dann hilft leider nur Partner oder Job zu wechseln. Die Rate der Geschiedenen und Frustrierten ist allerding aus diesem Grund m.M. nach überdurchschnittlich hoch.

Viele Grüße, MAX
 
Hi LH 320

ich muß mich da meinen Vorrednern anschließen, das deine Aussage bissl naiv klingt.

Auf eine bestimmten Stationierungsort von vornherein zu schielen, hat überhaupt keinen Sinn. Wenn du Pilot werden willst, wirst du mehr Zeit an Orten, wo du nicht sein willst verbringen als dir lieb ist. Da geht schon in der Ausbildung los...Aber das nur am Rande.

Ich würde dir empfehlen dich in diversen Foren schlau zu machen.

Als Beispiel: www.pilotenboard.de oder www.pilots.de

Die Aussagen dort sind zwar oft mit Vorsicht zu genießen, aber wenn mann genug differenziert, kann man sich nen ganz guten Überblick verschaffen.

Zum Beispiel steht dort auch, das Easy und LH nicht die einzigen Möglichkeiten mit Finanzierung sind oder zumindest mit einer Airline and der Fluschule dran sind.

LH ist sich der beste Arbeitgeber in Deutschland, aber auch der DLR Test sagt eigentlich nichts über die grundlegenden Fähigkeiten Pilot zu werden aus. Wenn du dort durchfällst, paßt du halt nicht in Profil der Hansa. Und wenn du dann nicht zu entäuscht bist, probierst du es halt woanders. Wo ein Wille ist, ist meistens auch ein Weg.

Nochmal: Erstmal genommen und eingeladen werden, dann kann man sich evtl. mal Gedanken über eine spätere Wuschstationireung machen.

MFG C9T1
 
Mal abgesehen davon, dass die Ziele zu wahrscheinlich 80+% mit den nicht spannenden LH-Zielen identisch sind, gibt es bei GWI tatsächlich nur wenige Hotelübernachtungen. Allerdings ist auch diese Firma bereits auf den Trichter gekommen, dass es schlauer sein könnte, den Flieger auch nachts in die Luft zu bekommen und so fliegt man jenachdem wo man gebased ist auch einiges 'im Dunkeln'. Ob einem dann die 'Familie' in Anerkennung dessen tagsüber in Ruhe schlafen läßt, soll individuell unterschiedlich sein;)

Für den Einsteiger (heiß aufs Fliegen, keine Familie) ist GWI sicherlich nicht uninteressant da man dort SEHR viel fliegt. Man sollte allerdings mal überlegen, wie denn die eigene Karriere weitergehen soll. Da man von GWI nur mit einer Bewerbung auf A340/B747 wieder wegkommt, muss man sich also überlegen, wann und wie lange man Kurz- und Langstrecke fliegen will.

Da muß ich dich korrigieren.
Wir haben bei GWI eine Verweildauer von 4 Jahren. Ob du dann auf die A320 Flotte oder A340 /B747 gehen willst, oder sogar bei GWI weiter bleiben willst (dann allerdings mit finanziellen Einbußen, sollte bei LH auf einer Flotte Bedarf bestehen), entscheidest du selbst.
Nach 4 Jahren GWI hast du alle Optionen offen.

Was die Zahl der Übernachtungen angeht, kann ich sagen, daß der Schnitt von Station zu Station sehr unterschiedlich ist. In STR haben wir kaum Übernachtungen. Ich würde mal sagen, evtl. eine pro Monat im Schnitt, oder andersrum, soviele im Jahr, wie vorher bei CLH im Monat.

Praktisch ist man jede Nacht zu Hause. Im Dezember hatte ich keine, im Januar jetzt 1 Übernachtung, wenn ich noch was drehen kann wegen einem Proceeding, dann sogar wieder keine.

Was die Nachtflüge angeht, ist das korrekt, die führen uns immer in die Türkei. Die Flieger sind erstaunlicherweise sehr gut gebucht. Im Winter gibt es nur den Nachtflug nach Istanbul, im Sommer kommen noch Tourismusziele dazu (Izmir, Antalya, Ankara)
Nervig, aber die hast du bei LH auch, aber zu anderen Zielen eben.
Ich hatte im ganzen Jahr 2006 insgesamt 6 oder 7 Nachtflüge. Ist aber auch sehr unterschiedlich. CGN ist da wirklich gekniffen- ohne Nightcurfew.
STR ist da recht entspannt.

Viel fliegen ist richtig, man nähert sich den 900 Block an, manche haben das auch schon sehr früh im Jahr erreicht, Teils im November, aber, dann hat man auch selbst viel dazu beigetragen (Fliegen aus Off z.B., ode rbei jedem Stand By anrufen und betteln, fliegen zu dürfen usw.).
Sowas mach ich eben nicht, daher hatte ich ein recht entspanntes Jahr, würde fast sagen wie immer, bin nicht mehr oder weniger geflogen als bei CLH, war kaum in den Mehrflugstunden.

Ich meine, wenn du planst, irgendwann auf Langstrecke zu gehen, dann wird dir GWI nicht schaden, zu 80% jeden Tag 2 Landungen. Macht über 300 Landungen p.a., wenn man die 2 Legs-Tage dazu nimmt.
Also im Schnitt nach 4 Jahren 1200 Landungen selbst gemacht, 1200 beigesessen ;), dazu noch nach 4 Jahren etwa 3400 Flugstunden auf A320 und die Möglichkeit Cpt. bei GWI zu werden (oder auf Langstrecke zu gehen usw...)- je nach Bedarf, wie immer.
 
Vielen Dank zunächst für eure Beiträge .

Ich denke , es ist wirklich besser , sich nicht so viele Gedanken über seine spätere Stationierung zu machen. Man sollte wie Flaps Full schon sagte , erstmal genommen werden , die Audbildung schaffen und dann kann man weiter sehen. Ich werde mich auf den Tipp von Max Reverse auf alle Fälle an Piloten wenden und mich nochmal so richtig informieren und alles noch mal gründlich überdenken.

Lg Sascha
 
Zuletzt bearbeitet:
und abends ist man wieder bei der Familie daheim."

Dieses Angebot gibt es , so weit ich weiß , auch von Condor und Easyjet (bei EZY stand das auf der HP unter Piloten , wurde vor kurzem aber geändert)
 
Die Prüfungskommision merkt, ob einer bei einer kommerziellen Vorbereitung war oder nicht.

Was ist die komerzielle Vorbereitung genau ?

Lg Sascha
 
Die Prüfungskommision merkt, ob einer bei einer kommerziellen Vorbereitung war oder nicht.

Was ist die komerzielle Vorbereitung genau ?

Lg Sascha


Es gibt mehre Anbieter in Deutschland, die dich auf die Aufnahmetests hauptsächlich von Lufthansa "professionell" vorbereiten.

Über den Sinn dieser Vorbereitung gibt es geteilte Meinungen, ich kenne sowohl Leute, die es mit intensiver Vorbreitung geschafft haben, die es trotz Vorbereitungskurs nicht geschafft haben oder die es ohne Vorbereitung gepackt haben. Muß halt jeder für sich wissen, ob man bereit ist, 600 Euro oder mehr in so einen Kurs zu investieren. Nur so als Tipp: Falls du zum Bund gehst, kannst du dir das am Ende deiner Dienstzeit über den sogenannten Berufsförderungsdienst zahlen lassen.

In Sachen Vorbereitung kann ich ich dir nocheinmal meine beiden oben genannten Internetseiten ans Herz legen, insbesondere www.pilotenboard.de

Die Fragen, die du hier stellst, sind dort schon hundertmal beantwortet worden, du findest dort auch aktuelle Erfahrungsberichte von den aktuellen Tests.

Bei den Professionellen Anbietern muß ich zudem unbedingt von der Firma attc aus München abraten, habe von sehr vielen Leuten bislang nur schlechtes gehört!

Aber das nur am Rande...

Bis denn C9T1
 
@ Max Reverse & Flaps Full
Danke für eure ausführlichen Antworten!

@ LH320
Ich hab bei ToPilots in Fürstenfeldbruck sowohl ein BU- als auch ein FQ-Seminar für LH gemacht und würde dir, falls du es selber zahlen musst, eher davon abraten. Bei mir war es so, dass ich das als Zivi fast komplett vom Staat bezahlt bekommen hab, weil solche Seminare als "Berufsförderungsmaßnahme" anerkannt sind, also musst ich da nicht lang überlegen.
Das BU-Seminar kann man fast komplett vergessen, mit der Skytest-Software (soll keine Werbung sein, ich fand die recht nützlich) und den Erfahrungsberichten und Tipps im Pilotenboard kennt man sich schon besser aus als die Seminarleiter. Die beim Seminar geübten Aufgaben (z.B. in Englisch oder Physik) hatten zu großen Teilen nur sehr wenig mit den echten Tests beim DLR zu tun.
Beim FQ-Seminar wurde zumindest ein bisschen was geboten, z.B. wurde da an einer Art Simulator (der mehr oder weniger aus dem Microsoft-Flusi mit Steuerhorn besteht) geübt und mit Psychologen die anderen Tests wie Gruppengespräche, Streitgespräch und Interview durchgespielt. Wenn man sowas noch nie gemacht hat, ist das eine ganz nette Erfahrung. Von den Leuten aus meinem Seminarkurs, die schon bei der FQ waren, hab ich aber gehört, dass das auch wieder nur entfernt mit der Realität beim DLR zu tun hat und teils komplett falsche Dinge erzählt wurden. Übrigens ist bisher die große Mehrheit meiner Seminar-Kollegen bei der FQ durchgefallen. Ich selbst hab meine FQ erst in ein paar Monaten, weil die LH kürzlich eingeführt hat, dass man die FQ erst gegen Ende der Zivi- bzw. Bund-Zeit hat, bin darüber aber inzwischen recht froh, weil ich dadurch mehr Abstand zu diesem Seminar gewinnen kann und die Erfahrungen der anderen Teilnehmer mitbekomme.

Also das beste an diesen Seminaren ist wohl, dass man andere Bewerber kennenlernt. Der sehr hohe Preis von weit über tausend Euro (für BU&FQ zusammen) ist in keiner Weise gerechtfertigt. Was ich so gehört habe wird bei den anderen Seminar-Anbietern in etwa das gleiche geboten, bei attc eher noch weniger.

Dass die Prüfungskommision merkt, dass man bei einem Seminar war, seh ich jetzt nicht als großes Problem an. Ich hab das schon bei der BU in den DLR-Fragebogen ehrlich unter "Wie haben Sie sich vorbereitet?" reingeschrieben und find solche Vorbereitungsseminare grundsätzlich auch nicht verwerflich.

Wie C9T1 schon gesagt hat kann man zu dem Thema ansonsten pilotenboard.de empfehlen.
 
...
Auf jeden Fall bei LH versuchen, dazu muss man aber nicht viel Geld für kommerzielle Vorbereitungen für den Test in HAM ausgeben. Die Prüfungskommision merkt, ob einer bei einer kommerziellen Vorbereitung war oder nicht.

wir hatten bis vor ein paar Monaten bei uns zahlreiche LH Piloten die nach ihrer Ausbildung in Warteschleife waren. Über dies Thema wurde oftmals kontrovers diskutiert. Einige befürworteten die externe Vorbereitung, andere sahen dies eher nachteilig. Einig waren sie sich aber über das was auch Werner angedeutet hat. Wenn jemand die externe Vorbereitung gemacht hat, keinesfalls verschweigen. Sie merken es eh...;)
 
Was ich da so heraus höre , lohnt sich die kommerzielle Vorbereitung wohl nicht. Ist es denn ein Nachteil , wenn die LH merkt , dass man nicht bei einer kommerziellen Vorbereitung war ?

Übrigens vielen Dank für die vielen Antworten:)

Lg Sascha
 
... keinesfalls verschweigen. Sie merken es eh...;)

oder noch viel schlimmer: lügen.
bei grossen firmen ist es durchaus üblich das beim bewerbungs- oder einstellungsgespräch ein
psychologe mit dabei ist. und die merken das in der tat sofort.
nicht nur, wenn man pilot werden möchte. sogar, wenn man nur elektiker ist.:)

ehrlich währt am längsten.

ich habe über 7 jahre als leiharbeiter gearbeitet in über 30 verschiedenen firmen.
entsprechend viele chefs, betriebsklima usw habe ich kennengelernt, so das ich schon behaupten möchte,
mehr erfahrung gesammelt zu haben als jemand, der 20 jahre in der gleichen firma hockt.
von der seite ist die leiharbeit auch gar nicht schlecht, sie ist leider nur schlecht bezahlt.
ich wollte aber nicht auf biegen und brechen einen festen job, sondern nur, wenn ich sicher bin,
da möchte ich bis zur rente bleiben. zum glück konnte ich es mir durch meine frau leisten, das etwas
gelassener anzugehen.

so manches mal konnte ich die chefs in gespräche verwickeln:
ich möchte nun nicht bis zu rente leiharbeiter bleiben... worauf legen sie wert, achten sie besonders
in einstellungsgesprächen.

oft war die anwort: wenn die leute bei einem bewerbungs training waren, wirken die antworten zu aufgesagt.
es wird nach schwächen gefragt. viele sagen dann: meine ungeduld.
das soll vermutlich den eindruck erwecken: treibt die dinge voran.
kommt bei den chefs aber eher nicht so an, steht in zuvielen büchern.

interessanterweise stellen die psychologen mehr luschen und ausschuss ein, als chefs,
die das aus dem bauch heraus machen,
meistens läuft es aber über den nasenfaktor (sympathie).

inzwischen bin ich von der leiharbeit weg. ich habe beim gespräch meine ruhe und geduld als stärke genannt.
und als schwäche: ich lass mich ganz gerne mal ablenken... der chef hatte eine oldtimer-zeitschrift im büro,
und ich konnte nicht drumrum, die in die hand nehmen und aufzublättern:
"ohh, oldtimer!"
was hätte ich da sonst als schwäche sagen können?
er hatte einen oldtimer, ich halt eine alte kiste... ich glaub mal es passte irgendwie...

gruß, peter
 
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