Dünne Luft im Flugzeug

BAVARIA

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Beim Flugpersonal könnte der Sauerstoffmangel zu Berufskrankheiten beitragen.

In Flugkabinen kommt die Sauerstoffversorgung der Passagiere zu kurz. Bei ähnlicher Luftnot geben Ärzte bereits Sauerstoff.

Mehr als die Hälfte der Passagiere von Linienflugzeugen erleidet Sauerstoffmangel. Selbst bei kurzen Flugreisen sinkt die Sauerstoffsättigung auf bedenkliche Werte.

«Wir glauben, dass der Sauerstoffmangel gemeinsam mit Faktoren wie Dehydrierung, eingeschränkter Bewegungsfreiheit und geringer Luftfeuchtigkeit zum Entstehen von Krankheiten bei und nach Flugreisen beiträgt», sagt Susan Humphreys. Die britische Anästhesistin hat mit Kollegen 84 Passagiere im Alter zwischen einem und 78 Jahren vor und während unterschiedlich langer Flüge untersucht.

In der Mai-Ausgabe des Magazins «Anaesthesia» berichten die Mediziner, dass die Sauerstoffsättigung im Blut der Passagiere von durchschnittlich 97 Prozent am Boden auf 93 Prozent in der Höhe abfiel. Auf Flughöhe fiel der Wert bei 54 Prozent der Passagiere unter 94 Prozent. Jeder dritte Arzt würde Krankenhauspatienten bei so geringen Werten mit Sauerstoff beatmen, zeigen frühere Untersuchungen.

Das Problem des Sauerstoffmangels sei durch moderne Passagiermaschinen entstanden, die große Flughöhen erreichten, sagt Humphreys. Das britische Oberhaus und das Verkehrsministerium haben weiteren Untersuchungen der Gesundheitsrisiken von Flugreisen zugestimmt. (nz)
 
Demnach wäre der längere Aufenthalt in den Bergen ja auch bedenklich... ::) ???

hier mal ein Auszug der Recherchen die ich vor einiger Zeit zu dem Thema angestellt hatte:

... Zeit für uns mal darüber nachzudenken, wodurch es überhaupt ermöglicht wird, in dieser großen Höhe und somit doch lebensfeindlichen Atmosphäre eine zwar trockene aber ansonsten qualitativ hervorragende Luft in der Kabine zu erhalten.
Die umgebende Außenluft in rund 12 Kilometern Höhe ist nicht nur staubtrocken wie in der Sahara, sie kommt temperaturmäßig auch gerade mal auf minus 60°C! Ganz schön schattig...
Der Partialdruck des Sauerstoffs macht zudem nur einen Bruchteil des ansonsten gewohnten Drucks aus. Menschen würden in der Höhe sofort ersticken. Bereits über 5500 Metern Höhe wird ein Aufenthalt ohne zusätzlichen Sauerstoff lebensgefährlich.
Wie gelangt nun die Luft aufbereitet in die Kabine?
Rund 300°C heiße Luft wird an den Triebwerken ‚abgezweigt’, auf 200° Grad abgekühlt, dekomprimiert und zu den ‚Air Condition Packs’ im Rumpf weitergeleitet. Diese Kühlaggregate senken die Temperatur weiter deutlich ab, und im Zusammenspiel mit Warmluft - wiederum von den Motoren - wird eine angenehme Raumtemperatur von 20 - 25° Celsius ausbalanciert.
Die künstliche Atmosphäre in der Flugzeugkabine wird durch ein komplexes System auf einer Höhe von etwa 3000 Metern gehalten, was gesundheitlich völlig bedenkenlos ist und die meisten Menschen als angenehm empfinden. Druck und Temperatur sind also geregelt. Wie wird aber nun die immer noch trockene Atemluft ausreichend befeuchtet? Ingenieure haben als Lösung das Recirculation-System entwickelt. Kabinenluft in der Kabine wird dabei nur zu sechzig Prozent durch von außen zugeführte Frischluft erneuert. Die übrigen vierzig Prozent werden gesondert aus der Kabine abgesaugt, vorgefiltert und unmittelbar im Anschluss durch hochmoderne HEPA Filter High Efficiency Particulate Airfilter gereinigt. Die in Atemluft enthaltene Feuchtigkeit findet also ihren Weg in die Flugzeugkabine zurück, und erreicht dort wenigstens einen Wert zwischen 20-30 %.
Rein rechnerisch findet alle zwei bis drei Minuten ein kompletter Luftaustausch im Flugzeuginnern statt.
Das ausgeklügelte Filtersystem schafft es tatsächlich Staub, Bakterien, Keime und auch flüchtige organische Substanzen (Geruchsstoffe) fast vollständig zu absorbieren. Messungen bei Daimler-Benz Aerospace haben zum Beispiel ergeben, dass die Luftbelastung in einer Flugzeugkabine deutlich geringer ist wie in den meisten Wohn- und auch Geschäftsräumen. Bei einigen Schadstoffen wird sogar der zulässige Grenzwert für sterile Operationssäle unterschritten.
Eine Klimaanlage in modernen Flugzeugen im Zusammenspiel mit relativ trockener Luft schützt somit auch effektiv vor Ansteckungen.
 
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Eine Klimaanlage in modernen Flugzeugen im Zusammenspiel mit relativ trockener Luft schützt somit auch effektiv vor Ansteckungen.
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Eigentlich wollte ich eine Glosse über dieses Thema zitieren. Da ich's auf die Schnelle nicht finde, versuche ich diese etwas schräge Zukunftsaussicht für die Airline-Industrie sinngemäß und verkürzt wiederzugeben:

Durch einen überwältigenden Verkaufserfolg der B787 geht Airbus bankrott.
Die aus der Bleedless-Technik resultierende, verhältnismässig hohe Luftfeuchtigkeit an Bord der B787 führt bei den Passagieren zu schlimmen Atemwegserkrankungen.
Die daraus resultierende Klagewelle in den USA treibt auch Boeing in den Ruin.
Endresultat: Der Atlantik wird aufgrund fehlendem Langstreckenfluggeräts mit ARJs, CRJs, ERJs und Konsorten im Formationsflug überquert.
::) ::)
 
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