Als Lufthansa noch Streifen trug

diddi

Mitglied
Hallo,
ich habe mal wieder "im Arschief" gewühlt, und zwar bei den Lufthansa Boeing 707. Dabei sind mir doch einige Bemalungsvarianten subtilerer Natur aufgefallen. Ich fang mal mit Standardfarben an.
Leider war es mir nie vergönnt, die schöne Erstbemalung der 707 oder 720 zu sehen. Man muss bei LHs wohl sehr schnell mit dem Pinsel gewesen sein, denn meine erste 720 im April 1963 (Mo/Mi/Fr ab DUS 8.00 Uhr nach TYO) hatte schon den neuen durchgehenden blauen Streifen, verziert mit einem dünnen weißen Streifen unten.


Ein Besuch in FRA ließ die Zahl der gesehenen und abgelichteten 707 rapide ansteigen. Die D-ABOC mit der alten "Boeing 707 Jet Intercontinental" Aufschrift.


In DUS dann die D-ABUG mit dem üblichen Kleingeraffel im Vordergrund, bei Ostwindlage. Bemalung dieselbe. Kein Kranich am Bug zu sehen.


Dann kam die Zeit der progressiven Kleinschreibung, der Kranich ist da, wo er heute immer noch zu finden ist. Die D-ABUA war die erste 707-330C der LH. Die Frachter-Regs endeten auf einem Vokal, dann gab`s da noch die D-ABUJ und D-ABUY, weil die deutsche Sprache weniger Vokale hat als die LH Fracht-707 hatte. Das Reg ist in den Streifen geandert. Der Notaussieg hinter der Fläche ist nicht ummalt, also eventuell stillgelegt, weil zu der Zeit wohl keine Fracht befördert wurde. Und "Europa" steht auch nicht drauf.


Die "Amerika" ohne Fenster, mit LH Cargo Aufschrift.


"Australia" ohne "Cargo" titles. Der besagte Notausstieg hinter der Tragfläche ist gekennzeichnet.


Die D-ABUJ "Africa" von Condor an die Mutter zurückgegeben. Mutter kam wohl noch nicht dazu, den Taufnamen draufzuschreiben..


Im November 1976 stand er noch vorne am Rumpf. Die Lufthansa Aufschrift beginnt beim dritten Kabinenfenster.


Bei der D-ABUM steht die Aufschrift hier ganz weit vorne. Der Taufname ist auch irgendwie verschüttet gegangen.


Bei der Bochum fangt die Schrift erst beim vierten Fenster an.


Auch die andere Seite hatte ihre Eigenheiten. Der Schriftzug endet beim Altmeister der Boeing 707 über der vorderen Tür.


Während bei der D-ABOF die Titles schon vor der Tür zuende sind.


Und bei dieser Fracht 707 ist Lufthansa wieder mal ganz vorne dran.


Ebenso wie hier. Und es gibt auch noch den Olympiade- Aufkleber.
 
Jetzt mal einige Ausschnittvergrößerungen (so hieß das jedenfalls vor der Pixel-Revolution).

Die "Asia" mit Lufthansa ganz weit hinten, damit sie auch bei offener Klappe als solche erkannt werden kann. Zusätzlich gibt es die frühe "Supercargo Jet" Aufschrift.


Die -UE mit "America" drauf, ohne Fenster und mit "Cargo"



Hier selbige nochmal, inzwischen ist LH wohl so bekannt, dass mal auch mit geöffneter Klappe weiß, daß, wo Lufthansa nicht zu sehen ist, auch trotzdem Lufthansa drin ist... Oder fliegt man in gemischter Konfiguration?


Aller guten Dinge sind drei, hier mit LH Cargo und ohne Fenster


Die D-ABUJ "Africa". Der Namenszu beginnt beim zweiten Fenster, also ganz was Neues...


Und die arme "Bochum" musste mit einem "Restkranich" am Bug Vorlieb nehmen. Gut, dass die Vögelfreunde damals noch nicht so aktiv waren!


Vielleicht habt ihr ja jetzt die Schnauze voll von den 707/720 Zeugs. Deshalb mal eine Vickers Viscount von vorgestern. Hinten steht übrigens eine Condor Viscount. Die Herren Mechaniker wirken irgendwie ratlos.


Eine Condor Viscount in der Folgebemalung. Leider habe ich den kleinen Bindestrich zwischen "Condor" und "Flugdienst" voller Begeisterung weggestempelt.


Hier sind ja viele Menschen mit Lufthansa-Affinität. Ich habe mich immer schon gefragt, warum diese 707 als D-ABOS den Erstflug absolvierte und dann bei der Ablieferung (oder gleich danach) auf D-ABOV umregistriert wurde. War D-ABOS für eine neue Boeing 720-030B eventuell vorgesehen?
Die letzte 720 war ja D-ABOR. Wer kann mich erleuchten?


Und noch ein Abschiedsblick von der Terrasse in DUS. Eine BEA Viscount, eine LH Boeing 720B, Aer Lingus Viscount, Südflug DC-7C und eine Curtiss C-46 der amerikanischen Capitol Air, die für LH Frachdienste flog. Diese wurde sogar in LH Farben bemalt, es könnte also die N9891Z sein.


Bis neulich dann. Herrlich, das Gegenlicht. Aber den Punkt an der anderen Seite der Runway kannte ich damals leider noch nicht. Na, egal, ärgerlich, aber Läbbe gäht weiter!


Grüße nach MUC,
 
Hier sind ja viele Menschen mit Lufthansa-Affinität. Ich habe mich immer schon gefragt, warum diese 707 als D-ABOS den Erstflug absolvierte und dann bei der Ablieferung (oder gleich danach) auf D-ABOV umregistriert wurde. War D-ABOS für eine neue Boeing 720-030B eventuell vorgesehen?
Die letzte 720 war ja D-ABOR. Wer kann mich erleuchten?

Es musste 7 Jahre dauern, aber ich kann helfen. Auf Anweisung des LBA musste die Kennung gewechselt werden, da Verwechslungen mit dem Notrufzeichen SOS vermieden werden sollten.
Danke für diese tolle Zusammenfassung.

Hier (https://sites.google.com/site/lhgroupfleet/historic) sind die 707 auch seit neuestem zu finden.
Beste Grüße
 
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