martin67
Mitglied
Hallo zusammen,
vielleicht hat mich jemand vermisst, vielleicht auch nicht. Mich gibt es noch, auch wenn ich schon lange nichts mehr geschrieben oder Bilder vom Zaun gezeigt habe. Ein paar Leute wissen, daß ich da nach wie vor regelmäßig mit der Kamera zu finden bin. Allerdings habe ich momentan ein Problem technischer Art, daß ich Bilder nicht so bearbeiten kann, wie ich das möchte. Und da meine Spotterbilder meistens irgendwie schief sind, naja....
Reisen habe ich nicht aufgegeben, obwohl da mit der Coronapandemie eine kleine schöpferische Pause nötig war und sich die Familienurlaube eher an der Italienischen oder Kroatischen Adriaküste abgespielt haben. Nach vier Impfungen und einer Infektion sollte dieses Thema aber, wenn auch nicht durch, dann doch zumindest seinen Schrecken verloren haben, man darf wieder fast überall hin, und ich habe jetzt auch mal wieder was zu erzählen.
Prolog
Erst einmal ein Blick zurück in die Vergangenheit. Im Herbst 1993 habe ich mich mit einem guten Freund zu meiner zweiten USA-Reise aufgemacht, von New Orleans sollte es über Galveston, San Antonio nach El Paso gehen, dann in Richtung Norden über Albuquerque, Santa Fe nach Denver. Vor Dort mit dem Flieger nach Chicago, dann wieder nach Hause. Ich hatte seinerzeit über meinen Arbeitgeber die Möglichkeit, günstig an Airline-Tickets zu kommen, das habe ich versucht, so gut wie möglich zu nutzen. Gebucht waren wir auf Continental Airlines von MUC nach Newark, dann weiter nach New Orleans. Der Sommer 1993 dürfte, wenn ich mich recht erinnere, der letzte gewesen sein, in dem Continental MUC-EWR geflogen ist, bevor es dann weit nach der Jahrtausendwende ein Revival gab. Diese Reise war auch die erste ab MUC II (das war seinerzeit der gängige Name für unseren Airport, erinnert sich wer? FJS konnte sich nie durchsetzen), nach dem ich im Vorjahr gerade noch rechtzeitig ein paar Tage (2 oder so?) vor der Schließung von Riem aus USA zurückgekommen war. Interessant ist vielleicht noch ein nostalgischer und etwas wehmütiger Blick auf unser damaliges Fluggerät, nach Newark eine DC10-30 und weiter nach New Orleans war es eine Boeing 727-200.
In New Orleans waren wir in einem Backpacker's, einer Art Hostel, untergebracht, im schönen Garden District. Der Laden hatten den Namen "Old World Inn" und war eine einfache, aber recht schön eingerichtete Unterkunft zum Wohlfühlen, mit verwinkelten Gängen und alten Plüschsofas in den Sitzecken. Wir waren am ersten Morgen gerade beim Frühstück, Kaffee, Orangensaft, Toast und Cerials, da kam ein Mädchen herein, und setzte sich an einen Nebentisch. Wir kamen ins Gepräch, tourten gemeinsam zu dritt durch die Gegend und haben zwei Tage später Adressen ausgetauscht. Die besagte hübsche Dame kam aus Japan und war ebenfalls auf einer Rundreise. Wir blieben in Kontakt, es kam Eins zum Anderen, und sind mittlerweile seit gut 17 Jahren glücklich verheiratet.
Zeitsprung ins Jahr 2024
Das Ganze ist jetzt gut 30 Jahre her, ein Grund genug zum Feiern. Letztes Jahr gings nicht, da durften wir alle zusammen das erste Mal wieder nach Japan. Das hatte natürlich Priorität. Aber, wir sind noch im 30. Jahr, da wollten wir "back to the roots". Also, auf nach New Orleans, und weil es gerne etwas mehr sein darf, auch noch Houston mit dazu, und San Antonio. Ein bisserl von dem, wie damals. Gebucht hatten wir ein etwas seltsames Routing MUC-AMS-ORD-MSY. Nach Amsterdam auf Air Dolomiti, dann alle weiteren Flüge mit United Airlines. Rückflug MSY-IAH-MUC. Als Hallbergmooser haben wir am Vorabend schon mal die Koffer abgegeben und eingecheckt. Und dann, meine Frau, meine Tochter und ich den Wecker (drei Stück an der Zahl) am Morgen verschlafen. Beim Aufwachen war es schon fast 5 Uhr, um halb 7 sollte der Flieger gehen. Damit war die günstige Bus/S-Bahn Kombi hinfällig und wir haben unsere letzten im Haus vorhandenen Euros in ein Taxi gesteckt. Zeitlich hat das gerade so gepasst, wir mussten ja nur noch durch die Sicherheitskontrolle. Aber ein Kaffee vor dem Stress wäre vielleicht ganz gut gewesen...
In Amsterdam hatten wir reichliche 3 Stunden Umsteigezeit. Zwischen Concourse D und E hängt diese komische Uhr. Der Mann hinter dem Zifferblatt malt jede Minute die Zeiger neu auf.
Das ganze ist eine Kunstinstallation, der Effekt ist verblüffend. Falls jemand nach AMS kommt, einfach mal ein paar Minuten zuschauen.
Schiphol Clock
Und dann war auch schon bald unser Dreamliner nach Chicago zum Einsteigen bereit.
Amsterdam-Chicago dauert keine Ewigkeit, man ist eigentlich recht schnell drüben. Allerdings hatten wir dort 7 Stunden Aufenthalt. Das Einreiseprozedere ging erstaunlich zügig und die Koffer haben sie uns auch gleich wieder abgenommen und für den Weiterflug eingecheckt. Kennt noch jemand den Dreiteiler "Wilder Westen inklusive" aus 1988? "Germans back...!" Den haben wir uns vorsorglich nochmal vor dieser Reise angeschaut, um auf wirklich alles vorbereitet zu sein.
6 Stunden Aufenthalt waren noch übrig, das Tagesticket für 3 US$ pro Person für die "L" (die Hochbahn) war gleich gekauft und wir sind zur Einstimmung grad mal nach Downtown gefahren. Die "L" erinnert mich immer an Blues Brothers...
Und die Straße unter den aufgeständerten Gleisen ebenfalls, warum habe ich da immer das Bild mit den geschrotteten Polizeiautos im Kopf? Und vor allem, warum habe ich genau diese Massenkarambolage genau an dieser Stelle fast erwartet? Es ist nichts passiert....
Ich mag Chicago. Eigentlich mag ich Chicago mehr als New York, weil in Chicago die Wolkenkratzer enger stehen und damit viel eindrucksvoller wirken. Die beiden Maiskolbenhäuser haben mir als kleiner Bub schon imponiert, als ich in einem Buch die Bilder vom Bau gesehen hatte. Das Wetter war perfekt und für unsere Tochter war es sicher ein gelungener Einstand in den USA
Neben den Parkmöglichkeiten für das Automobil hat man hier auch noch Unterstellplätze für das Motorboot. Mein Haus, mein Auto, mein Boot.... Das mag im Zentrum von Chicago fast zutreffen, die Menschen, die hier leben, dürften ein dickeres Portemonnaie herumtragen.
Die Stunde am Fluss war schön. ich habe noch aus der Vergangenheit viele gute Erinnerungen an Chicago.
Und mit dem letzten Bild endet auch schon der erste Teil dieses Berichts. Bei der Ankunft in O'Hare haben wir unsere Bahntickets, noch einem jungen Pärchen aus Österreich geschenkt, die sich gerade ein bisserl hilflos am Fahrkartenautomaten zu schaffen gemacht haben.
Weiter gehts in Kürze, 2000km weiter südlich in Louisiana......
vielleicht hat mich jemand vermisst, vielleicht auch nicht. Mich gibt es noch, auch wenn ich schon lange nichts mehr geschrieben oder Bilder vom Zaun gezeigt habe. Ein paar Leute wissen, daß ich da nach wie vor regelmäßig mit der Kamera zu finden bin. Allerdings habe ich momentan ein Problem technischer Art, daß ich Bilder nicht so bearbeiten kann, wie ich das möchte. Und da meine Spotterbilder meistens irgendwie schief sind, naja....
Reisen habe ich nicht aufgegeben, obwohl da mit der Coronapandemie eine kleine schöpferische Pause nötig war und sich die Familienurlaube eher an der Italienischen oder Kroatischen Adriaküste abgespielt haben. Nach vier Impfungen und einer Infektion sollte dieses Thema aber, wenn auch nicht durch, dann doch zumindest seinen Schrecken verloren haben, man darf wieder fast überall hin, und ich habe jetzt auch mal wieder was zu erzählen.
Prolog
Erst einmal ein Blick zurück in die Vergangenheit. Im Herbst 1993 habe ich mich mit einem guten Freund zu meiner zweiten USA-Reise aufgemacht, von New Orleans sollte es über Galveston, San Antonio nach El Paso gehen, dann in Richtung Norden über Albuquerque, Santa Fe nach Denver. Vor Dort mit dem Flieger nach Chicago, dann wieder nach Hause. Ich hatte seinerzeit über meinen Arbeitgeber die Möglichkeit, günstig an Airline-Tickets zu kommen, das habe ich versucht, so gut wie möglich zu nutzen. Gebucht waren wir auf Continental Airlines von MUC nach Newark, dann weiter nach New Orleans. Der Sommer 1993 dürfte, wenn ich mich recht erinnere, der letzte gewesen sein, in dem Continental MUC-EWR geflogen ist, bevor es dann weit nach der Jahrtausendwende ein Revival gab. Diese Reise war auch die erste ab MUC II (das war seinerzeit der gängige Name für unseren Airport, erinnert sich wer? FJS konnte sich nie durchsetzen), nach dem ich im Vorjahr gerade noch rechtzeitig ein paar Tage (2 oder so?) vor der Schließung von Riem aus USA zurückgekommen war. Interessant ist vielleicht noch ein nostalgischer und etwas wehmütiger Blick auf unser damaliges Fluggerät, nach Newark eine DC10-30 und weiter nach New Orleans war es eine Boeing 727-200.
In New Orleans waren wir in einem Backpacker's, einer Art Hostel, untergebracht, im schönen Garden District. Der Laden hatten den Namen "Old World Inn" und war eine einfache, aber recht schön eingerichtete Unterkunft zum Wohlfühlen, mit verwinkelten Gängen und alten Plüschsofas in den Sitzecken. Wir waren am ersten Morgen gerade beim Frühstück, Kaffee, Orangensaft, Toast und Cerials, da kam ein Mädchen herein, und setzte sich an einen Nebentisch. Wir kamen ins Gepräch, tourten gemeinsam zu dritt durch die Gegend und haben zwei Tage später Adressen ausgetauscht. Die besagte hübsche Dame kam aus Japan und war ebenfalls auf einer Rundreise. Wir blieben in Kontakt, es kam Eins zum Anderen, und sind mittlerweile seit gut 17 Jahren glücklich verheiratet.
Zeitsprung ins Jahr 2024
Das Ganze ist jetzt gut 30 Jahre her, ein Grund genug zum Feiern. Letztes Jahr gings nicht, da durften wir alle zusammen das erste Mal wieder nach Japan. Das hatte natürlich Priorität. Aber, wir sind noch im 30. Jahr, da wollten wir "back to the roots". Also, auf nach New Orleans, und weil es gerne etwas mehr sein darf, auch noch Houston mit dazu, und San Antonio. Ein bisserl von dem, wie damals. Gebucht hatten wir ein etwas seltsames Routing MUC-AMS-ORD-MSY. Nach Amsterdam auf Air Dolomiti, dann alle weiteren Flüge mit United Airlines. Rückflug MSY-IAH-MUC. Als Hallbergmooser haben wir am Vorabend schon mal die Koffer abgegeben und eingecheckt. Und dann, meine Frau, meine Tochter und ich den Wecker (drei Stück an der Zahl) am Morgen verschlafen. Beim Aufwachen war es schon fast 5 Uhr, um halb 7 sollte der Flieger gehen. Damit war die günstige Bus/S-Bahn Kombi hinfällig und wir haben unsere letzten im Haus vorhandenen Euros in ein Taxi gesteckt. Zeitlich hat das gerade so gepasst, wir mussten ja nur noch durch die Sicherheitskontrolle. Aber ein Kaffee vor dem Stress wäre vielleicht ganz gut gewesen...
In Amsterdam hatten wir reichliche 3 Stunden Umsteigezeit. Zwischen Concourse D und E hängt diese komische Uhr. Der Mann hinter dem Zifferblatt malt jede Minute die Zeiger neu auf.
Das ganze ist eine Kunstinstallation, der Effekt ist verblüffend. Falls jemand nach AMS kommt, einfach mal ein paar Minuten zuschauen.
Schiphol Clock
Und dann war auch schon bald unser Dreamliner nach Chicago zum Einsteigen bereit.
Amsterdam-Chicago dauert keine Ewigkeit, man ist eigentlich recht schnell drüben. Allerdings hatten wir dort 7 Stunden Aufenthalt. Das Einreiseprozedere ging erstaunlich zügig und die Koffer haben sie uns auch gleich wieder abgenommen und für den Weiterflug eingecheckt. Kennt noch jemand den Dreiteiler "Wilder Westen inklusive" aus 1988? "Germans back...!" Den haben wir uns vorsorglich nochmal vor dieser Reise angeschaut, um auf wirklich alles vorbereitet zu sein.
6 Stunden Aufenthalt waren noch übrig, das Tagesticket für 3 US$ pro Person für die "L" (die Hochbahn) war gleich gekauft und wir sind zur Einstimmung grad mal nach Downtown gefahren. Die "L" erinnert mich immer an Blues Brothers...
Und die Straße unter den aufgeständerten Gleisen ebenfalls, warum habe ich da immer das Bild mit den geschrotteten Polizeiautos im Kopf? Und vor allem, warum habe ich genau diese Massenkarambolage genau an dieser Stelle fast erwartet? Es ist nichts passiert....
Ich mag Chicago. Eigentlich mag ich Chicago mehr als New York, weil in Chicago die Wolkenkratzer enger stehen und damit viel eindrucksvoller wirken. Die beiden Maiskolbenhäuser haben mir als kleiner Bub schon imponiert, als ich in einem Buch die Bilder vom Bau gesehen hatte. Das Wetter war perfekt und für unsere Tochter war es sicher ein gelungener Einstand in den USA
Neben den Parkmöglichkeiten für das Automobil hat man hier auch noch Unterstellplätze für das Motorboot. Mein Haus, mein Auto, mein Boot.... Das mag im Zentrum von Chicago fast zutreffen, die Menschen, die hier leben, dürften ein dickeres Portemonnaie herumtragen.
Die Stunde am Fluss war schön. ich habe noch aus der Vergangenheit viele gute Erinnerungen an Chicago.
Und mit dem letzten Bild endet auch schon der erste Teil dieses Berichts. Bei der Ankunft in O'Hare haben wir unsere Bahntickets, noch einem jungen Pärchen aus Österreich geschenkt, die sich gerade ein bisserl hilflos am Fahrkartenautomaten zu schaffen gemacht haben.
Weiter gehts in Kürze, 2000km weiter südlich in Louisiana......
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